Produktionsauftakt des BMW i4 im Werk München

News aus dem BMW-Stammwerk: Der Münchner Autobauer hat mit der Produktion des vollelektrischen i4 im Werk München begonnen. Damit laufen dort ab sofort gemäß BMWs Ansatz der flexiblen Fertigung Fahrzeuge mit allen Antriebsvarianten über dasselbe Montageband.

Beim i4 handelt es sich bekanntlich um eine E-Limousine von der Größe eines 3er BMW, mit dem der Kern der BMW-Modellpalette elektrifiziert werden soll. Das Modell kommt im November parallel zum Flaggschiff-SUV iX auf den Markt. Jüngst haben wir die neue Elektro-Limousine bereits testen können. In München wird der i4 als erstes vollelektrisches Auto zusammen mit der BMW 3er Limousine, dem BMW 3er Touring – beide mit Verbrennungsmotoren und Hybridantrieb – sowie dem BMW M3 und dem BMW 4er Gran Coupé produziert.

Der BMW i4 unterscheidet sich von konventionellen Architekturen freilich vor allem durch seinen Elektroantrieb und die Hochvoltbatterie. Trotzdem könne im Münchner Karosseriebau rund 90 Prozent der bestehenden Produktionsanlagen auch für den BMW i4 genutzt werden, teilt der Autobauer mit. Lediglich für die Fertigung der Bodengruppe und des Hinterbaus seien vereinzelt zusätzliche Anlagen erforderlich. Als hoch komplex bezeichnet BMW daneben die Integration der Batteriemontage: „Eine neue vollautomatische Batteriemontage verschraubt den Akku von unten an die Karosserie. Hochauflösende Kamerasysteme überprüfen vollautomatisch vor dem Einbau die Oberfläche der Hochvoltbatterie, um Verunreinigungen und daraus resultierende Beschädigungen zu vermeiden.“

Insgesamt hat BMW 200 Millionen Euro für die Integration des i4 in die bestehende Produktionsstruktur investiert. Die Weiterentwicklung des Werks in Richtung Elektromobilität wurde bereits vor einigen Jahren beschlossen. Seitdem sind vor Ort eine neue Fahrzeugmontage sowie ein neuer Karosseriebau entstanden, während der Motorenbau in die weiteren Standorte im Produktionsnetzwerk verlagert wurde. Die Produktion der Vierzylinder-Motoren ziehe Ende dieses Jahres an die Standorte Hams-Hall in Großbritannien und Steyr in Österreich um. Spätestens 2024 solle die Verlagerung des Münchner Motorenbaus abgeschlossen sein, teilt BMW mit.

„Der Anlauf des BMW i4 ist ein Meilenstein für dieses Werk und seine Mannschaft auf dem Weg in Richtung E-Mobilität“, äußert Produktionsvorstand Milan Nedeljković. Denn eine weitere Elektrifizierung der in München produzierten Fahrzeuge ist fest eingeplant: Ab 2023 soll Nedeljković zufolge im Stammwerk bereits mehr als die Hälfte aller Fahrzeuge mit elektrifiziertem Antrieb vom Band laufen, der überwiegende Teil davon rein elektrisch.

Zum Produktionsstart des BMW i4 kündigt der Münchner Hersteller zudem an, dass die Transportlogistik für das Werk innerhalb der nächsten Jahre im Stadtgebiet Münchens lokal emissionsfrei realisiert werden soll. Dazu will BMW zunehmend auf die Bahn und Batterie-elektrische Lkw umstellen. Zur Einordnung: Für die Anlieferung von Teilen sind laut BMW täglich mehr als 750 Lkw-Anlieferungen erforderlich. Diese Fahrten sollen künftig im städtischen Bereich mit E-Lkw erfolgen. Der Abtransport der in München produzierten Fahrzeuge wird bereits heute etwa zur Hälfte mit der Bahn umgesetzt. Dieser Anteil soll sukzessive erhöht werden.

Was den Gesamtkonzern angeht, sollen bereits zwischen 2006 und 2020 die CO2-Emissionen je produziertem Fahrzeug um 78 Prozent gefallen sein. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß in der Produktion je gefertigtem Fahrzeug um weitere 80 Prozent sinken. Vor diesem Hintergrund hat BMW – unter anderem für die Produktion des i4 – Direktabnahmeverträge für Grünstrom mit regionalen Wasserkraftwerken abgeschlossen. Zusätzlich will die BMW Group ihre verbliebenen CO2-Emissionen in der Produktion (Scope 1 + 2), die zum Beispiel durch die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen entstehen, ab diesem Jahr weltweit durch Zertifikate bilanziell neutralisieren.
press.bmwgroup.com

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