Byton vor dem endgültigen Aus?

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Beim chinesischen E-Auto-Startup Byton gehen einem neuen Bericht des chinesischen Wirtschaftsmagazins „Caixin“ zufolge allmählich endgültig die Lichter aus. Ein lokales Gericht hat bereits Insolvenzanhörungen eingeleitet.

Nachdem der taiwanesische Auftragsfertiger Foxconn seine Anfang dieses Jahres angekündigte Kooperation mit Byton auf Eis gelegt hatte, soll die Stadtregierung von Nanjing vor zwei Monaten ihre Hilfen für Byton eingestellt und auch FAW soll das Interesse an Byton verloren haben. Die Folge sind nicht geleistete Zahlungen an Mitarbeiter und die Stilllegung von Produktionslinien.

In der Folge soll ein lokales Gericht bereits Insolvenzanhörungen eingeleitet haben – konkret hat ein Gläubiger ein Insolvenzverfahren für die Nanjing Zhixing New Energy Vehicle Technology Development Co. – also Bytons Hauptgeschäftseinheit – gefordert. „Es wird wahrscheinlich sehr schwer für Byton sein, das Geschäft wiederzubeleben“, sagte laut dem Bericht eine dem Unternehmen nahestehende Person.

Das japanische Wirtschaftsmagazin „Nikkei“ hatte den „Caixin“-Bericht aufgegriffen und bei Byton um eine Stellungnahme angefragt – hat jedoch keine Antwort erhalten.

Byton hatte bereits im Oktober 2019 die Vorserienproduktion des M-Byte gestartet und war auf dem Weg zur Serienproduktion. Spätestens im Zuge der Corona-Pandemie wackelte der Zeitplan, da zugesagte Gelder am Ende nicht flossen. Im Juli 2020 stellte das Unternehmen den Betrieb vorübergehend ein. Die im Januar 2021 verkündete Kooperation mit Foxconn und die damit verbundene Investition galt als Rettungsanker für die Byton-Pläne.
caixinglobal.com, nikkei.com

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3 Kommentare

zu „Byton vor dem endgültigen Aus?“
Christof Liechti
05.11.2021 um 07:25
Traurig, aber bei einem so schnellen Aufbruch mit vielen neuen Anbietern in die Elektrozikunft ist zu erwarten, dass Byton nicht der letzte ist, der es nicht schaft. Für mich sieht vieles aus, wie damals vor der .com Blase.
Stefan Zimmermann
06.11.2021 um 11:00
Tut mir leid, aber die waren noch gar kein Anbieter. Das wurde also nicht vom Markt geregelt über die Nachfrage sondern hatte andere Gründe.
Aquarius
07.11.2021 um 13:40
Wirklich sehr schade! :-(Dabei war der M-Byte fast schon produktionsreif. Die Modelle der Konkurrenz überzeugen mich bisher nicht: fast alle haben hässliche Dachantennen und unergonomische Tablets mitten im Cockpit.Ich kann nicht nachvollziehen, wieso Foxconn den M-Byte nicht unter eigenem Namen produziert. Bei der Gelegenheit könnte man auch noch optional Kameras anstatt Seitenspiegeln anbieten und den Heckscheibenwischer nur nach Kundenwunsch verbauen.Meiner Meinung nach wird hier ein aufwändig gemachtes Nest unnötig entsorgt!

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