China: Apollo arbeitet an E-Premiumlimousine und -SUV

Die Apollo Future Mobility Group (AFMG) mit Sitz in Hongkong hat erste Einblicke in ihre künftigen Automobilprojekte gegeben. Auf einer komplett neuen Elektro-Architektur sollen eine Oberklasselimousine namens EVision S und ein E-SUV namens EVision X entstehen.

Auf der China International Import Expo 2021 hat AFMG das Konzept einer elektrischen Luxuslimousine ins Rampenlicht gerückt und gleichzeitig ihre neue EVision-Strategie vorgestellt. Grundsätzlich ist das Unternehmen bekannt als Hersteller von Supersportwagen, etwa den mit Verbrennungsmotor ausgestatteten Apollo IE. Durch eine Übernahme-Historie, die die deutsche Automobilmanufaktur Gumpert einschließt, hat das Hongkonger Unternehmen geistiges Eigentum aus Deutschland integriert.

Die Limousine EVision S weist ein Coupé-artiges Profil und markante Details wie sogenannte Hockeyschläger-Scheinwerfer und einen über die gesamte Breite verlaufenden Heckleuchtenbalken auf. Sie bietet Platz für vier Passagiere, ist dabei unter fünf Meter lang und unter zwei Meter breit. Laut „Autocar“ soll die Serienversion der E-Limousine ab 2023 an Kunden ausgeliefert werden. Zum SUV-Ableger EVision X sind noch keinerlei Spezifikationen bekannt.

Basieren werden beide Fahrzeuge auf einer eigenen Elektroplattform mit 800-Volt-Technik und zwei Axialmotoren an der Hinterachse. „Autocar“ berichtet, dass AFMG für die Plattform momentan die Entwicklung eines neuen 800-V-Siliziumkarbid-Doppelwechselrichters in Zusammenarbeit mit dem japanischen Elektronikkomponentenhersteller Rohm vorantreibt. Dieser Inverter soll mit den Axialstrom-Elektromotoren gekoppelt werden und Teil eines modularen elektrischen Antriebsstrangs namens Crate Powertrain sein.

Das Design der Serienmodelle soll aktuell in Forschungs- und Entwicklungszentren in Deutschland und China entworfen werden. Alles in allem habe Apollo nach eigenen Angaben bis zu 350 Millionen Yuan (47 Millionen Euro) in die Forschung und Entwicklung seiner Elektrolimousine und seines Elektro-Geländewagens sowie anderer noch zu entwickelnder Elektrofahrzeuge investiert. Weitere 230 Millionen Yuan (31 Millionen Euro) sollen für den Aufbau einer Produktionsbasis in China in Zusammenarbeit mit der staatlichen Shanghai Jinqiao Export Process Zone Development Company vorgesehen sein, meldet „Autocar“ ohne Nennung von Quellen. Und: Beide Elektrofahrzeuge sollen dem Bericht zufolge bis Ende 2023 in China in Produktion gehen.

Das Hauptgeschäft von Apollo sind an sich Ingenieurdienstleistungen für Kunden wie Audi, BMW, General Motors, Honda, Lamborghini und Volkswagen. Darüber hinaus stellt das Unternehmen in Deutschland das Hypercar Intensa Emozione V12 in Kleinstserie her.

Hervorgegangen ist die heutige Apollo Future Mobility Group indirekt aus einer Firma namens GMG Sportwagenmanufaktur Altenburg, die der ehemalige Audi-Motorsport-Chef Roland Gumpert 2004 gründet hatte und die 2014 in Konkurs ging. 2016 wurde sie von einem Konsortium aus Hongkong erworben und besteht seitdem als Apollo Automobil fort. Apollo Automobil ist wiederum eine von zwei operativen Geschäftseinheiten von AFMG. Die andere nennt sich Apollo Advanced Technologies. Gumpert verließ das Unternehmen noch im Übernahmejahr 2016 und fand mit dem 2017 gegründeten chinesischen Start-up Aiways einen neuen Unterstützer.
auto-motor-und-sport.de, carscoops.com, autocar.co.uk, apollofmg.com

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