ElectricBrands zeigt zweiten XBUS-Prototypen
ElectricBrands aus Itzehoe hat einen weiteren Prototyp seines L7e-Modells XBUS vorgestellt. Der „Offroad Kasten“ zielt dabei vor allem auf Gewerbekunden und soll gegenüber dem im Juli gezeigten Prototypen einige Verbesserungen aufweisen.
Kurzer Rückblick: Die ElectricBrands AG wurde 2020 in Hessen gegründet, ehe der Unternehmenssitz im Mai 2021 an den zukünftigen Produktionsstandort nach Itzehoe verlegt wurde. Die Firma ist Nachfolger der emobs GmbH aus Münster, die an dem XBUS unter dem Namen eBussy bereits seit 2018 gearbeitet hatte. Im Juli wurde dann der erste Prototyp gezeigt, der jetzt als XBUS 1 bezeichnet wird – als Kleinbus mit einer Pickup-artigen Ladefläche hinten.
Der nun vorgestellte XBUS 2 ist hingegen als „Offroad Kasten“ ausgelegt. Das Offroad-Fahrgestell sorgt in Unterscheidung zum City-Fahrgestell für zehn Millimeter mehr Bodenfreiheit. Bei dem Kasten handelt es sich um einen Kofferaufbau, der etwa für den Einsatz bei Lieferdiensten oder Handwerkern optimiert ist. Dieser soll Platz für zwei Europaletten bieten oder auf Wunsch auch individuelle Innenausbauten aufnehmen können.
Sein Leergewicht ohne Batterien, Ladung und Aufbauten beträgt 450 bis 600 Kilogramm (letzteres ist der maximal zulässige Wert für ein L7e-Fahrzeug). Dennoch soll die Nutzlast bei einer Tonne liegen.





Als Preis für den „Offroad Kasten“ nennt der Hersteller ab 22.220 Euro inkl. Mehrwertsteuer. Die für Gewerbekunden wichtigen Total Cost of Ownership sollen um bis zu 60 Prozent unter denen von vergleichbar großen Verbrennermodellen und auch E-Transportern liegen.
„Das Besondere an dem modularen Konzept ist, dass jeder ohne Spezialwerkzeug einen Modulwechsel selber machen kann. So kann ich beispielsweise aus einem Camper einen Koffer-Aufbau wie jetzt beim XBUS 2 machen oder aus einem Transporter eine Pickup-Version“, sagt Martin Henne, CEO von ElectricBrands.“ Und wir können für spezielle Anwendungen oder nach Kundenanforderungen auch noch weitere Module in der Zukunft entwickeln.“
Der XBUS 2 soll dabei bereits einige Verbesserungen enthalten, die ElectricBrands als Feedback bei der Roadshow mit dem XBUS 1 erhalten hatte. In der aktuellen Mitteilung gibt das Unternehmen an, dass der XBUS 2 jetzt 100 km/h schnell fahren könne und Haltegriffe für ein bequemes Einsteigen habe. Zumindest die Höchstgeschwindigkeit verwundert etwas, da ElectrecBrands diese Zahl bereits im Juli genannt hatte.
Um die Vorgaben der Klasse L7e zu erfüllen, liegt die Dauerleistung der vier Radnabenmotoren gemäß den Angaben aus dem Sommer bei 15 kW, als Spitzenleistung sind kurzzeitig 56 kW möglich. Die Batterie ist modular in Paketen zu je 1,25 kWh aufgebaut, so sollen je nach Anwendung zwischen 10 und 30 kWh in das Fahrgestell eingebaut werden können. Es handele sich um „kobaltfreie Lithium-Ionen-Batterien aus deutscher Produktion“, heißt es. Das dürfte auf Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Chemie hindeuten. Die Reichweite soll je nach Gewicht und Aufbau zwischen 100 und 600 Kilometern liegen.
Genauere Angaben zum Produktionsbeginn macht das Unternehmen nicht, es bleibt bei der Aussage, dass das 2022 passieren soll. Obwohl noch keiner der Vorbesteller ein Fahrzeug erhalten hat, deutet CEO Henne weitere Modelle an: „Die Fahrzeugkonzepte, die wir nach dem XBUS noch geplant haben, sind genau so wandelbar wie der XBUS. Sie sind alle modular. Sie sind Solar-betrieben. Sie sind Batterie-elektrisch.“
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