VW baut Trinity-Werk angeblich in Wolfsburg-Warmenau

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Die neue Trinity-Fabrik von VW soll offenbar im Wolfsburger Stadtteil Warmenau nahe des heutigen Werksgeländes gebaut werden. Laut einem Medienbericht hat der Vorstand das Projekt durchgewunken.

Wie das Manager Magazin unter Berufung auf Beteiligte berichtet, soll nach dem Vorstands-Beschluss am Freitag auch der Aufsichtsrat grünes Licht geben. Die Elektroauto-Fabrik solle gut 2 Milliarden Euro kosten. Die Kapazität soll zügig von anfangs 100.000 bis 150.000 Autos pro Jahr verdoppelt werden. Seitens Volkswagen bestätigt ist der Bericht aber nicht.

Ende Januar hieß es noch, die Standortentscheidung für die geplante neue Produktionsstätte zur Fertigung des Elektro-Flaggschiffs Trinity solle möglichst bis Ende dieses Jahres getroffen werden. Damals hieß es aus dem Unternehmen, dass „verschiedene Standorte in Niedersachsen“ geprüft werden. Auch der angrenzende Landkreis Gifhorn habe Interesse angemeldet. Aber schon damals galt der Wolfsburger Stadtteil Warmenau als Favorit. Laut der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ zeichne sich ein Zuschlag ab.

Sollten die aktuellen Informationen des „Manager Magazins“ zutreffen, wäre es auch genau so gekommen – und das deutlich vor dem Jahresende. Damit schafft der Konzern auch Klarheit, denn der Standort des Trinity-Werks war wenig überraschend ein Streitpunkt zwischen dem Management und dem Betriebsrat geworden. Die Arbeitnehmervertreter forderten Planungssicherheit für die Wolfsburger Angestellten, denen bei dem Bau des Werks in anderen Teilen Niedersachsens ein Arbeitsplatz weit weg vom Wohnort gedroht hätte. Das wäre aber nun vom Tisch: Warmenau liegt nördlich der Konzernzentrale am Mittellandkanal.

Wie das „Manager Magazin“ nun zutreffend schreibt, ist die „Trinity-Geschichte auch die Geschichte eines Machtkampfes“. Demnach wollte VW-Konzernchef Herbert Diess für die Produktion des Vorzeige-Projekts Trinity sogar ganz raus aus Niedersachsen, zumindest aber „außerhalb der Backsteinmauern“ des bestehenden Wolfsburger Stammwerks. Mit seinen Sticheleien hat Diess nicht nur den Betriebsrat entzürnt, sondern auch innerhalb des Vorstands einen Machtkampf gestartet. Am Ende bekommt Diess zwar nun sein Werk außerhalb der aktuellen Werksgrenzen, als Architekt hinter dieser Lösung gilt aber VW-Markenchef Ralf Brandstätter, der bald nach Peking wechselt. In der Vorstandssitzung habe Diess sich zurückgehalten – womöglich wohl wissend, dass der Aufsichtsrat in diesem Fall den Plan von Brandtstätter bevorzugt.

Bereits im November hatte das „Manager Magazin“ ohne Angabe von Quellen berichtet, dass das neue Werk „mittelfristig auf eine Jahreskapazität von mehr als 200.000 Autos ausgelegt“ werden solle – es sei aber auch von bis zu 300.000 Autos die Rede. Das deckte sich auch mit Informationen des „Handelsblatts“, welches sich allerdings auf Brandstätter berief. Dessen Plan: Wenn die Trinity-Fertigung läuft, sollen ab 2027 zwei der vier Verbrenner-Linien im Stammwerk auf die Fertigung von E-Autos umgerüstet werden. Dann würde das Stammwerk pro Jahr 250.000 E-Autos und 250.000 Verbrenner bauen, hinzu kämen die rund 250.000 E-Autos aus dem Trinity-Werk. Im Laufe der 2030er Jahre könnte dann das Stammwerk komplett umgestellt werden – und Wolfsburg bis zu 750.000 E-Autos pro Jahr bauen.

Bekannt ist, dass nach langem Ringen ab 2023 die ersten ID.3 in Wolfsburg gebaut werden sollen – allerdings nur als Überlaufproduktion aus Zwickau mit aus Sachsen angelieferten Teilen. Für 2024 ist dann die Vollfertigung des ID.3 in Wolfsburg geplanbt, laut dem „Manager Magazin“ sollen dann 60.000 bis 80.000 Stück pro Jahr gebaut werden.
manager-magazin.de (Paywall)

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