Umicore eröffnet Kathodenmaterialfabrik in Polen

Der Materialtechnologie- und Recyclingkonzern Umicore hat im polnischen Nysa sein erstes europäisches Werk zur Produktion von Kathodenmaterialien für Elektroauto-Batterien eröffnet. In den Folgejahren soll die Anlage auf bis zu 200 GWh ausgebaut werden.

Die 2018 angekündigte Fabrik soll bis Ende 2023 eine jährliche Produktionskapazität von 20 GWh und 40 GWh im Jahr 2024 erreichen, wie Umicore mitteilt. Ausgelegt ist die Anlage auf einen Anstieg der Produktion auf über 200 GWh in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts. Daraus sollen Batteriezellen für hochgerechnet drei Millionen E-Autos hergestellt werden können.

Die Produktion läuft bereits seit Juli, offiziell eröffnet wurde die Fabrik in Nysa aber erst jetzt. In der Anlage sind derzeit rund 240 Mitarbeitende beschäftigt, Ende 2023 sollen es mit der erweiterten Kapazität über 400 Mitarbeitende sein. Welche Material-Kombinationen für die Kathode dort gefertigt werden können, gibt Umicore nicht an.

Mit der eigenen Produktionsanlage für CAM (Cathode Active Material) ist Umicore nach eigenen Angaben das erste Unternehmen in Europa mit einer vollständig zirkulären und nachhaltigen Wertschöpfungskette für Batteriematerialien. Umicore recycelt Altbatterien, arbeitet die so gewonnene schwarze Masse zu den einzelnen Batterierohstoffen auf und kann diese nun selbst zu neuen Kathoden verarbeiten – der Kreislauf ist geschlossen.

„Wir sind sehr stolz darauf, Europas allererste Gigafactory für Kathodenmaterialien zu eröffnen. Umicores kohlenstoffneutrale Anlage hier in Nysa ist ein echter Wegbereiter und Beschleuniger des Wandels hin zu Elektromobilität in der Europäischen Union“, sagt Umicore-CEO Mathias Miedreich.

Perspektivisch dürfte mindestens eine weitere Anlage folgen, denn bis zum Jahr 2030 will der belgische Konzern eine weltweite Kapazität von mehr als 400 GWh erreichen. Konkret wird in der Mitteilung der Bau einer Anlage für Vormaterialien und Kathodenmaterialien in Kanada und die Erweiterung der bestehenden Kapazitäten in Asien genannt.

Zu den Kunden von Umicore gehört wie berichtet das Batteriezellen-Joint-Venture Automotive Cells Company (ACC) von Stellantis, Total und Mercedes-Benz. Umicore soll zudem die künftigen europäischen Zellfabriken von Volkswagen mit Kathodenmaterial beliefern.
pressebox.de

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