AC-Laden: Aviva pumpt 110 Mio Pfund in Connected Kerb

Das britische Ladeinfrastruktur-Unternehmen Connected Kerb erhält eine Investition der Versicherungsgesellschaft Aviva in Höhe von bis zu 110 Millionen Pfund, um seine Pläne zu unterstützen, in Großbritannien bis 2030 insgesamt 190.000 öffentlich zugängliche AC-Ladegeräte zu installieren.

Umgerechnet beläuft sich die Investition von Aviva auf 124 Millionen Euro. Als Teil der Vereinbarung wird Connected Kerb auch Ladeinfrastruktur an europäischen Immobilien des Versicherers bereitstellen. Allein bis zum Ende dieses Jahres will das in London ansässige Unternehmen 4.000 Straßen-Ladegeräte installieren. Connected Kerb plant auch eine Expansion in die USA, nachdem es kürzlich für ein Pilotprojekt in New York City ausgewählt wurde.

Das Unternehmen hat sich wie berichtet auf Normallader mit 7 bis 22 kW für Langzeitparker spezialisiert. Bereits Anfang 2019 wurde Connected Kerb mit ersten Ladern in London sichtbar, die sich am Bordstein, an Verkehrsschild-Masten oder an Begrenzungs-Pollern am Straßenrand montieren lassen. „Die Gewissheit, dass man an praktisch jedem Ort, zu jeder Zeit und mit jedem Fahrzeug ankommen und seine Batterie ohne Unannehmlichkeiten und Ärger aufladen kann, ist die Realität, die wir schaffen müssen, um eine EV-Gesellschaft zu schaffen“, brachte es CEO Chris Pateman-Jones bereits vergangenes Jahr auf den Punkt.

Für ganz Großbritannien sieht die Regierung bis 2030 mehr als 300.000 Ladestationen vor. Connected Kerb will mit den angestrebten 190.000 Ladepunkten also einen Großteil davon realisieren. Die Investition von Aviva in Höhe von bis zu 110 Millionen Pfund soll dem Londoner Unternehmen den nötigen finanziellen Spielraum schaffen. „Zum Vergleich: Die Investition von bis zu 110 Millionen Pfund entspricht etwa einem Viertel aller von der britischen Regierung im Rahmen des LEVI-Fonds (Local Electric Vehicle Infrastructure) bereitgestellten Mittel, mit denen die lokalen Behörden bei der Finanzierung von Ladeprojekten für Elektrofahrzeuge auf der Straße unterstützt werden sollen“, vergegenwärtigt die Firma in einer Mitteilung.

Wie und wann genau die Mittel eingesetzt werden und warum von „bis zu“ 110 Millionen Pfund die Rede ist, präzisieren die Londoner nicht. Chris Pateman-Jones belässt es bei allgemeinen Ausführungen: „Diese Investition kombiniert die bewährte, langfristige Zuverlässigkeit der Connected Kerb-Infrastruktur mit den finanziellen Ressourcen und der Expertise von Aviva Investors, um Ladestationen in großem Umfang in allen Ecken Großbritanniens zu installieren (…). Die Wachstumspläne förderten auch grüne Arbeitsplätze in Großbritannien, wo alle Ladegeräte von Connected Kerb hergestellt werden.

Für Sean McLachlan, Senior Director, Infrastructure, bei Aviva Investors, steht der Ladeinfrastruktur-Sektor im Mittelpunkt des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Zukunft. „Wir freuen uns, den ehrgeizigen Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge durch Connected Kerb in ganz Großbritannien zu unterstützen. Die von uns bereitgestellte Finanzierung wird dazu beitragen, die Bereitstellung von Ladestationen für Privathaushalte und Unternehmen zu beschleunigen und gleichzeitig die Zugänglichkeit zu verbessern.“

Connected Kerb hat vier Produkte mit 7 bis 22 kW zur Auswahl. Darunter das Ladegerät „The Gecko“, das an vorhandene Parkpfosten oder Poller angebracht werden kann und mit einer unterirdisch verbauten Einheit verbunden ist, die den Strom- und Datafluss überwacht und steuert. Die Information, wie viele Ladepunkte Connected Kerb insgesamt bereits verbaut hat, aktualisiert das Unternehmen in seiner aktuellen Mitteilung nicht. Im November 2021 gab der Ladeinfrastruktur-Spezialist an, bis Ende 2022 5.500 Ladestationen in ganz Großbritannien in Betrieb haben zu wollen. Da seinerzeit rund 1.000 installierte Exemplare genannt wurden und nun von 4.000 avisierten Geräten in 2022 die Rede ist, kommt das wohl so ungefähr hin.

Mit seinem Ansatz verfolgt Connected Kerb ein ähnliches Konzept wie die deutsche Shell-Tochter Ubritricity, die mit ihren Ladern am Straßenrand bis dato bekanntlich vor allem in Großbritannien aktiv ist. Im September 2021 kündigte Shell an, bis 2025 seinerseits über 50.000 Ubitricity-Ladesäulen auf der Insel installieren zu wollen.
connectedkerb.com

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