AMTE Power startet erste Phase der Zellfertigung

Der britische Zellhersteller AMTE Power hat eine Vereinbarung mit dem UK Battery Industrialisation Centre (UKBIC) unterzeichnet, um in dem Forschungszentrum jährlich bis zu 60.000 seiner „Ultra-High-Power-Zellen“ über eine anfängliche Laufzeit von 24 Monaten herstellen zu lassen.

Durch die Kooperation trete man in die nächste Phase der Vermarktungspläne, gibt AMTE Power in einer Mitteilung bekannt. Nun sei sichergestellt, dass man die Zellen „in ausreichendem Umfang“ liefern könne, damit Kunden zu Fahrzeugversuchen übergehen könnten. Die Briten gaben noch vergangenes Jahr an, mit ihren hoch spezialisierten Zellen vor allem Nischenanwendungen („E-Sportwagen, stationäre Anwendungen und den „Öl- und Gasmarkt“) bedienen zu wollen. Inzwischen spricht der Hersteller aber von einer geplanten „Massenvermarktung“ und einer ersten Mega-Factory im schottischen Dundee.

Das UKBIC – ein staatlich finanziertes Forschungszentrum zur Entwicklung von Batterien für die britische Automobilindustrie – gehört bereits seit Längerem zu den Partnern von AMTE Power. So fanden dort bereits   Produktionstests für die Ultra-High-Power-Zellen statt. Den Fertigungsstart terminieren die Partner nun auf Januar 2023. Als Zielanwendungen nennt das Unternehmen in seiner aktuellen Mitteilung „vor allem Hochleistungs-Elektrofahrzeuge und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge“. Mit potenziellen Abnehmern wie Cosworth, Viritech und Mahle Powertrain sollen bereits Absichtserklärungen bestehen, mit Sprint Power, Eltrium und BMW gibt es nach Unternehmensangaben Entwicklungsvereinbarungen.

Kevin Brundish, CEO von AMTE Power, äußert, dass der Vertrag mit UKBIC erlaube, „unsere Produkte schneller auf den Markt zu bringen, während wir unsere eigene Mega-Factory weiterentwickeln“. Die neue Etappe baue auf der Partnerschaft auf, die man mit UKBIC durch die Zellentwicklung geebnet habe.

„Wir freuen uns sehr über diese bahnbrechende Vereinbarung mit AMTE Power (…), erwidert Jeff Pratt, Geschäftsführer des UK Battery Industrialisation Centre. „Hochentwickelte Batteriezellen, die in Großbritannien in Serie gefertigt werden, sind eine wichtige Komponente, um sicherzustellen, dass das Vereinigte Königreich von der Energiewende hin zu Net Zero profitiert. Diese jüngste Vereinbarung – unsere bisher größte – ist ein weiterer Beweis für den einzigartigen Wert von UKBIC, das seit seiner Eröffnung vor etwas mehr als einem Jahr bereits unglaublich erfolgreiche Ergebnisse für das Vereinigte Königreich mit Kunden wie AMTE erzielt hat.“

AMTE wurde 2013 gegründet und sitzt im schottischen Thurso. Bei der Zellentwicklung greift das Unternehmen auf das geistige Eigentum der Technologieunternehmen QinetiQ und Faradion Limited zurück. Erstmals international bekannt wurde AMTE Mitte 2020, als die Firma in Verbindung mit der ersten britischen „Gigafactory“ genannt wurde. Zusammen mit Britishvolt veröffentlichte AMTE seinerzeit Pläne, mit Unterstützung der britischen Regierung eine Batteriezellfabrik für E-Autos mit einer Kapazität von 30 bis 35 GWh errichten zu wollen. Als Standort schien Wales festzustehen. Das Duo hatte im Juli 2020 eine entsprechende Absichtserklärung mit der walisischen Regierung unterzeichnet. Ein halbes Jahr später gab Britishvolt aber bekannt, dass Blyth Standort besagten Werks wird – und erwähnte die Partnerschaft mit AMTE mit keiner Silbe mehr.

Auch AMTE berief sich seither nicht mehr auf eine Kooperation mit Britishvolt. Auf eine seinerzeitige Nachfrage unseres internationalen Schwesterportals electrive.com sagte ein Sprecher des Unternehmens, dass die Zusammenarbeit im Rahmen des unterzeichneten Memorandum of Understanding „sehr, sehr langfristig“ sei. Im Moment würden sich sowohl Britishvolt als auch AMTE auf ihre eigenen Projekte konzentrieren.
amtepower.com

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