Rolls-Royce enthüllt Elektro-Luxus-Coupé Spectre

Rolls-Royce hat das Tuch von seinem ersten rein elektrischen Serienmodell gezogen. Der 2021 angekündigte Spectre wird laut vorläufigen Daten etwa 430 kW leisten und eine WLTP-Reichweite von rund 520 Kilometern bieten. Der Preis dürfte in der Größenordnung von 400.000 Euro liegen.

Der Spectre soll den Aufbruch der zu BMW gehörenden Luxusmarke in die Elektro-Ära markieren. Hintergrund ist Rolls-Royce im September 2021 erfolgte Ankündigung, ab 2030 keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr bauen oder verkaufen zu wollen.

Das zweitürige Coupé basiert auf Rolls-Royce „Architecture of Luxury“-Plattform, die auch die Verbrenner-Modelle Phantom, Cullinan und Ghost unterstützt, aber bei deren Entwicklung bereits die Konzeption späterer Elektrofahrzeuge mitgedacht wurde. Die Preise werden zwischen denen des Cullinan und des Phantom angesiedelt sein, wie Rolls-Royce verrät. Damit dürften sie im Bereich von 400.000 Euro liegen.

Zu der Performance des Spectre nennt die BMW-Marke vorläufige Daten, die sich bis zur geplanten Markteinführung im vierten Quartal 2023 noch ändern können. Der E-Antrieb soll nach aktuellem Stand 430 kW Leistung sowie 900 Nm Drehmoment bieten – und die fast drei Tonnen schwere (Leergewicht: 2.975 kg) Luxuskarosse in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h bringen. Zur Anzahl und Position der E-Motoren veröffentlicht Rolls-Royce keine Infos, eben so wenig zur Batterietechnik. Die Rede ist einzig von einer Integration der Batterie in die Fahrzeugstruktur (was zu einer höheren Steifigkeit führen soll) und einer WLTP-Reichweite von rund 520 Kilometern. Die Bestätigung, ob die Zellen – wie vor einem Jahr von „Business Korea“ berichtet – tatsächlich von Samsung SDI zugeliefert werden, steht also weiter aus.

Auskunftsfreudiger ist Rolls-Royce zu Aufbau und Design der neuen Marken-Ikone. So steht der Spectre auf 23-Zöllern, ist 5,45 Meter lang, 2,08 Meter breit und 1,56 Meter hoch. Der Radstand bemisst sich auf 3,21 Meter. Die zwei Türen bieten Zugang zu vier Sitzen. Den Wendekreis gibt der Hersteller mit 12,7 Metern an. Ansonsten lobt die Marke ihr „Planar“-Fahrwerk mit dem jedes Rad auf Unebenheiten unabhängig reagieren und so das Fahrzeug besonders ruhig halten kann.

Beim Design übernimmt der Spectre die Ikonographie der Marke, allen voran die wuchtigen Proportionen, die geteilten Scheinwerfer und den enormen Kühlergrill an der Front. Letzterer soll so gestaltet sein, dass er die Luft um die Front des Fahrzeugs herumleitet. Den Luftwiderstandsbeiwert beziffert der Hersteller auf 0,25 cW. Die Verwandtschaft mit dem Vorgänger Phantom ist unverkennbar.

Außen und innen arbeitet der Spectre viel mit Lichtelementen. So dienen allein 22 LEDs zur nächtlichen Inszenierung des Kühlergrills und zehntausende „Sterne“ verzieren die Innenoberflächen, u.a. an den Türen. Wie bei Rolls-Royce üblich, wird die Innenausstattung des Spectre den Kunden ansonsten „nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Maßanfertigung“ bieten, teilt der Hersteller mit.

„Dies ist der Beginn eines kühnen neuen Kapitels für unsere Marke, unsere außergewöhnlichen Kunden und die Luxusindustrie. Aus diesem Grund glaube ich, dass Spectre das perfekteste Produkt ist, das Rolls-Royce je produziert hat“, äußert Torsten Müller-Ötvös, Vorstandsvorsitzender von Rolls-Royce Motor Cars.

Die Enthüllung der E-Limousine kommt nicht überraschend. Bereits im Frühjahr 2021 hatte Müller-Ötvös die Entwicklung des Debütstromers bestätigt – seinerzeit allerdings noch unter dem Namen Silent Shadow. Bereits 2016 hatte die zu BMW gehörende Luxusmarke mit dem 103EX zudem ein Concept Car für das Jahr 2040 gezeigt. Dieses hatte anstelle des traditionellen V12-Motors einen Elektroantrieb in der futuristisch gestalteten Karosserie. Seitdem hatte Rolls-Royce immer wieder betont, dass der leise und kraftvolle Antrieb sehr gut zum Charakter der Luxus-Limousinen passe.
press.rolls-roycemotorcars.com, rolls-roycemotorcars.com

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