Fuso bringt eCanter mit Aufbauten für die Baubranche

Die Daimler-Truck-Tochter Fuso hat auf der Fachmesse Bauma eine für die Baubranche optimierte Version ihres E-Lkw eCanter präsentiert. Der vollelektrische Lkw mit bis zu 8,55 Tonnen wird künftig auch mit Baustellen-tauglichen Aufbauten angeboten – etwa mit einem Abrollkipper von Unsinn, einem Kipper von Meiller und einem Kran von Atlas.

Basis für die Baustellen-Fahrzeuge ist die neue Generation des eCanter, die Fuso kurz vor der IAA Transportation im September bei einer Veranstaltung in Japan vorgestellt hatte. Zusätzlich zum uns bekannten 7,5-Tonner wird das Nachfolger-Modell in Gewichtsklassen von 4,25 bis 8,55 Tonnen vorfahren. Damit verbunden wächst die Auswahl an Radständen und Batterieoptionen. Konkret variiert der Radstand um mehr als zwei Meter: Das Minimum sind 2,5 Meter, das Maximum 4,75 Meter. Je nach den Platzverhältnissen stehen drei Batterieoptionen zur Verfügung: Fahrzeuge mit geringem Radstand können mit einem einzelnen Batteriemodul à 41,3 kWh und einer entsprechenden Reichweite von bis zu 80 km geordert werden. Mittelgroße Varianten können zwei Batteriemodule, große Varianten sogar drei Batteriemodule beherbergen. Die analogen Reichweiten liegen bei 140 bzw. 200 km. Alle Batterie-Optionen setzen auf LFP-Zellen.

Angetrieben wird der Next Generation eCanter wahlweise von einem 110 kW (Varianten mit Gesamtgewicht 4,25 und 6 Tonnen) oder 129 kW (Varianten mit Gesamtgewicht von 7,49 und 8,55 Tonnen) starken Elektromotor mit optimiertem Antriebsstrang und 430 Nm Drehmoment, die maximale Geschwindigkeit beträgt 89 km/h.

In dieser Vielfalt sieht Daimler Truck den Vorteil, dass man „die ideale Basis für nahezu jeden Aufbau“ finden könne. „Sowohl der Next Generation eCanter als auch sein konventioneller Bruder Canter können anpacken und mit den unterschiedlichsten Aufbauten Schüttgut oder Maschinen wie z.B. der auf der Baustelle benötigte Bagger ebenso transportieren wie Mulden oder Container“, heißt es in der Mitteilung des Herstellers. Und: Optional ist ein mechanischer Nebenantrieb erhältlich, um hydraulische Aggregate zu versorgen.

Um diese Vielfalt zu demonstrieren, hat Daimler Truck gleich mehrere Fahrzeuge auf die Messe in München gebracht. Der am Fuso-Stand B439 (Halle B4) ausgestellte Next Generation eCanter ist als 8,55-Tonner erstmals mit einem Abrollkipper der Firma Unsinn sowie einem mechanischen Nebenantrieb ausgestattet und verfügt über eine Fahrgestelltragfähigkeit von 5.135 kg. Die Nutzlast beträgt 3.635 kg. Das Fahrzeug mit Komfort-Einzel-Kabine (3 Sitzplätze) hat einen Radstand von 3.400 Millimetern und ist mit dem Batteriepaket M ausgestattet, das eine Reichweite von bis zu 140 Kilometern ermöglich. Auf dem Außengelände ist ein konventionell angetriebener Canter ist als 7,49-Tonner mit einem Dreiseiten-Kipper von Meiller und einem Kran von Atlas aufgebaut.

„Mit unserem erstmals mit Abrollkipper gezeigten Next Generation eCanter unterstreichen wir, dass die Vorteile des Fuso Canter für die Baubranche auch bei der elektrifizierten Variante voll zum Tragen kommen“, sagt Philipp Panter, Head of Sales, Marketing & Customer Service bei Fuso Europe. „Durch ihre Robustheit und Variabilität eignen sich der Next Generation eCanter und der neue Fuso Canter hervorragend für die Baubranche. Gemeinsam mit unseren Aufbaupartnern können wir in beiden Fahrzeugen die unterschiedlichsten Anwendungsfälle realisieren.“

Daniel Rauch, Business Unit-Leiter Abrollsysteme bei der Unsinn Fahrzeugtechnik, betont, dass der eCanter das erste Fahrzeug seiner Gewichtsklasse in Europa mit einem Abrollsystem-Aufbau sei. „Für uns stellt die Premiere einen wichtigen Meilenstein in der Firmengeschichte dar, weil wir zum ersten Mal ein Projekt in der Elektromobilität begleitet haben. Es war ein großer technologischer Entwicklungsschritt in Richtung Zukunft“, so Rauch.

Kurz noch zu den technischen Daten, die Fuso zur Premiere des eCanters im September nicht genannt hatte: Ladestandard ist das in Europa verbreitete CCS, geladen werden kann mit bis zu 104 kW. Eine DC-Schnellladung von 20 auf 80 Prozent der Kapazität ist je nach Batteriepaket in circa 24 (S), 26 (M) und 39 Minuten (L) möglich, bei einer AC-Ladung (11 und 22 kW) dauert es je nach Batteriepaket zwischen rund vier und sechs Stunden.

Auf der Bauma ist Daimler Truck übrigens nicht nur mit dem Fuso eCanter vertreten. Auch schwerere E-Lkw der Marke Mercedes-Benz sind in München zu sehen – etwa in Form von speziell präparierten Prototypen des eActros LongHaul und des Arocs sowie anhand eines eActros mit elektrifiziertem Abrollkipper.
daimlertruck.com

1 Kommentar

zu „Fuso bringt eCanter mit Aufbauten für die Baubranche“
Emobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
27.10.2022 um 16:35
Man beachte den Text. Der abgebildete 3-Seiten Kipper ist kein e-Canter, leider. Von daher passt das Bild nicht hier hin, wir wollen hier doch Verbrenner sehen.

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