Tesla senkt Preise für Model 3 und Model Y in Europa

Nach der jüngsten erneuten deutlichen Preissenkung in China zieht Tesla nun auch in Europa und den USA nach. Die beiden Modelle wurden je nach Variante um bis zu 9.100 Euro günstiger – vor allem die Preise für die Basismodelle mit LFP-Akku und Heckantrieb wurden gesenkt.

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So liegt das Model 3 ohne Namenszusatz (ehemals SR+) ohne Sonderausstattung nun bei 43.990 Euro im Tesla-Konfigurator. In den dort angegebenen Preisen ist bekanntlich der Herstelleranteil am Umweltbonus bereits abgezogen und es muss noch die Bearbeitungsgebühr hinzugerechnet werden. Die größte Preissenkung von 9.100 Euro gab es beim Basis-Model-Y dieses kostet nun im Tesla-Konfigurator noch 44.890 Euro. Addiert man noch die Bearbeitungsgebühr hinzu und zieht den Bundesanteil am Umweltbonus ab, ergeben sich 41.370 Euro für ein Model Y mit Heckantrieb und 60-kWh-Akku.

Auch bei den Varianten mit großer Batterie gab es in Deutschland Preisanpassungen nach unten. Das Model 3 Long Range wurde 5.500 Euro günstiger (auf 53.990 Euro), die Performance-Version 2.500 Euro auf nun 60.990 Euro. Bei den Model Y mit großem Akku fällt die Preissenkung geringer aus. Der Long Range kostet noch 54.990 Euro (also 2.000 Euro weniger), das Model Y Performance wird bei Tesla mit 64.990 Euro geführt, also nur 500 Euro günstiger.

Vor allem beim Model Y ist nun die Differenz zwischen dem Basis-Modell und dem Long Range deutlich größer, bisher lag sie nur bei 3.000 Euro. Nach der aktuellen Preisanpassung sind es 10.100 Euro. Beim Model 3 sind es glatte 10.000 Euro Differenz. Dafür kostet in der aktuellen Preisstruktur bei den LFP-Modellen und den Long-Range-Varianten das Model Y nur noch knapp 1.000 Euro mehr als das Model 3. Beim Performance sind es hingegen 4.000 Euro.

Sinkende Nachfrage oder Weitergabe von optimierten Kosten?

Die Überlegungen hinter dieser neuen Preisstruktur sind nicht im Detail bekannt, es gibt hierzu unterschiedliche Ansichten. In Foren wurde etwa berichtet, dass Tesla Model-Y-Bestellern, die bereits lange auf ihren Long Range gewartet haben, stattdessen ein sofort verfügbares Basismodell angeboten wurde – was als geringe Nachfrage bei dem Model Y mit LFP-Akku gedeutet wurde. Eine deutliche Preissenkung würde die Nachfrage nun ankurbeln.

Seitens Tesla heißt es in einem Statement, dass man „durch die Regionalisierung von Produktion und Lieferketten weiter erfolgreich die Grundlagen für unser zukünftiges Wachstum gelegt“ habe. „Unser Fokus auf kontinuierliche Produktverbesserung durch originelle Konstruktions- und Herstellungsprozesse hat unsere Fähigkeit, das beste Produkt zu branchenführenden Kosten herzustellen, weiter optimiert“, schreibt Tesla. Über Konstruktionsänderungen bei den Basismodellen ist derzeit aber nichts bekannt – zumindest keine, die die Produktion und Logistik 9.000 Euro günstiger machen würden. Seitens Tesla heißt es weiter, dass es durch die optimierten Kosten gelungen sei, „eine Normalisierung eines Teils der Kosteninflation zu erreichen“. Das gebe man zur Entlastung an die eigenen Kunde weiter.

Aber auch in den USA gab es eine deutliche Preissenkung: Dort sind das Model Y und Model Y Performance um satte 13.000 Dollar günstiger geworden (nun 52.990 bzw. 56.990 Dollar). Das Basis-Model-3 wurde 3.000 Dollar günstiger (43.990 Dollar), das Model 3 Performance um 9.000 Dollar auf nun 53.990 Dollar. Das Model Y ist damit 20 Prozent günstiger als am Vortag.

In den USA wurden aber auch die Preise für die Oberklasse-Baureihen angepasst: Das Model S startet nun wieder mit 94.900 Dollar im fünfstelligen Bereich, das Model S Plaid wurde um satte 21.000 Dollar günstiger und steht nun mit 114.990 Dollar im Konfigurator. Beim Model X sieht die Preisanpassung mit 109.990 bzw. 119.990 Dollar ähnlich aus, hier ist die Differenz zwischen dem Basismodell und dem Plaid jedoch geringer als beim Model S.

Zumindest beim Model Y dürfte die Preissenkung in den USA einen politischen Hintergrund haben: Da die Behörden das Modell eher als „Pkw“ als als „SUV“ einstuften, galt für das Model Y die Preisobergrenze von 55.000 Dollar für die EV-Steuergutschrift – somit ist das Model Y als Fünfsitzer wieder für diese Förderung qualifiziert.

Ob es in Europa und den USA seitens Tesla ein Entgegenkommen für jene Kunden geben wird, die kürzlich zum alten Preis bestellt haben, ihr Fahrzeug aber noch nicht erhalten haben, ist offen. In China hatte die jüngste Preisrunde nach unten für Proteste von Bestellern gesorgt.

Update 24.01.2023: Tesla Deutschland hat sich noch einmal zu der Preissenkung beim Model 3 und Model Y geäußert – zwar nicht mit einer weiteren Preisänderung, dafür aber mit einer Klarstellung. Wie bisher sind für die Umweltbonus-Einstufung nur die Basis-Modelle relevant, da bei Tesla die größeren Batterien und Allradantriebe offiziell kein eigenständiges Modell, sondern nur eine Sonderausstattung des Basismodells sind. Neu ist aber, dass das Model Y mit der massiven Preissenkung des Basismodells erstmalig für die höchste Prämie qualifiziert ist.

„Sowohl bei Model 3 als auch bei Model Y gilt die Höchstförderung für sämtliche Model-Upgrades, somit auch für die Varianten Maximale Reichweite und Performance“, so Tesla Deutschland in dem Statement. „In Kombination mit den jüngsten Preisanpassungen ermöglicht die neue Höchstförderung für alle Varianten der Modelle 3 und Y einen noch einfacheren Zugang zum Besitz eines Tesla, gemäß unserer Mission, den globalen Wandel zu nachhaltiger Mobilität zu beschleunigen.“

Unverändert bleibt aber die Lage für Flottenkunden: Gewerbe können nur bis zum 31. August 2023 den Umweltbonus beantragen und für den Antrag muss bekanntlich die Zulassung erfolgt sein.
tesla.com, elektroauto-news.net, electrek.co, Info per E-Mail (Update)

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