Nordindien: 5,9 Mio. Tonnen Lithium in Reasi entdeckt

Indien hat ein bedeutendes Lithium-Vorkommen entdeckt. Im Distrikt Reasi im nordwestlichen Bundesstaat Jammu und Kaschmir seien Experten der indischen Geologiebehörde auf Vorkommen von rund 5,9 Millionen Tonnen gestoßen. Das teilte Indiens Bergbauministerium mit.

Ein Plan für den Abbau des Lithiums soll nun erarbeitet werden. Konkret gefunden wurden die großen Reserven im Gebiet Salal-Haimana im Bezirk Reasi. Es handelt sich um ein sehr hügeliges Gebiet im äußersten Norden des Landes. Bereits 2021 hatten Geologen wesentlich kleinere Lithium-Vorkommen im südlichen Bundesstaat Karnataka ausgemacht. In der oben genannten Größenordnung rückt Indien nun aber zu den Staaten mit den größten Lithium-Reserven auf.

Der „Spiegel“ berichtet unter Berufung auf Daten der US-Geologiebehörde, dass Chile bislang mit rund 9,3 Millionen Tonnen die größten Lithium-Vorräte besitzt. Gefolgt von Australien mit rund 6,2 Millionen Tonnen. Auch Argentinien gehört zu den großen Lithium-Nationen. So war Indien bis dato auch auf die Einfuhr von dieses Rohstoffs aus Australien und Argentinien angewiesen.

Das dürfte sich künftig ändern. Für Indien, das große Chancen im Wandel der Fahrzeugindustrie hin zur Elektromobilität sieht, wird dadurch die Schaffung einer Wertschöpfungskette in der vogelagerten Industrie greifbar. Laut dem „Spiegel“ zählt Indien aktuell zu den drei Ländern mit dem weltgrößten CO₂-Ausstoß, hat sich aber das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2070 CO₂-neutral zu werden.

Initiativen zum Aufbau einer Batterie- und Batteriezellenindustrie gibt es in dem Land bereits. Beispielsweise startete Indien im Oktober 2021 einen Förderaufruf zur Ansiedlung von Batteriezellenfabriken. Daraufhin bewarben sich zehn Unternehmen mit Plänen für Fabriken mit einer Gesamtkapazität von 130 GWh. Zu den Unternehmen gehörten unter anderem Hyundai, Ola und Mahindra. Aber auch Reliance New Energy Solar (RNES), eine Tochtergesellschaft des großen indischen Industriekonglomerats Reliance Industries.

Um die Nachfrage nach E-Fahrzeugen im eigenen Land anzukurbeln, hat die Regierung Indiens die zum 1. April 2019 gestartete zweite Phase des nationalen eMobility-Subventionsprogramms FAME („Faster Adoption and Manufacturing of Hybrid and Electric Vehicles“) verlängert. FAME 2 sollte ursprünglich bis Ende 2022 laufen und wurde inzwischen bis zum 31. Mai 2024 erweitert. Neben dem privaten Pkw-Markt fördert die Regierung über die sogenannte CESL-Förderung auch den E-Flotten- und Nutzfahrzeugmarkt.

Fakt ist aber: Der indische Automarkt ist im Vergleich zur enormen Bevölkerungszahl winzig. Der Anteil der Elektromodelle an den gesamten Autoverkäufen von rund 3,8 Millionen Fahrzeugen betrug laut Reuters im vergangenen Jahr gerade einmal ein Prozent. In diesem Bereich aktive oder vor dem Markteintritt stehende Hersteller sind neben den Lokalmatadoren Tata Motors und Mahindra & Mahindra auch die chinesischen Marken BYD und MG Motors.
pib.gov.in via spiegel.de, bbc.com

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