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„Managing the E-Mobility Transformation“ – Julian Fieres von der ZF Group

Globale Lieferketten beschäftigen Julian Fieres, Vice President Transformation, Strategy, Sustainability & Digital im Bereich Electrified Powertrain Technology bei der ZF Group. Wie er bei unserer Online-Konferenz „electrive.net LIVE“ vortrug, müssen geopolitische Paradigmen der vergangenen 50 Jahre überdacht werden.

Eine Vereinfachung auf das Modell „Nordamerika vs. China vs. Europa“ greift aus seiner Sicht aber zu kurz. Er mahnte: „Im Sinne der Nachhaltigkeit muss man darauf schauen, welche teilweise auch grenzüberschreitenden Lieferketten Sinn ergeben. Welche Lieferwege mit potenziellen Handelsembargos bei den Halbleitern sind nach vorne gerichtet, auf die ich als globaler Konzern setzen soll?“

Wie schwierig diese Frage für Unternehmen im Alltag zu beantworten ist, deutete Farasis-Manager Bergold an. „Der größte Nickel-Lieferant der Welt kommt aus Russland – und ist quasi über Nacht weggebrochen“, so der Europa-Chef des Batterieherstellers. „Im Sommer hatten die Preise deshalb einen Höchststand erreicht, sinken aber derzeit wieder und werden sich einpendeln.“ Bergold stellte einen zweiten Technologiepfad in Aussicht: Die Energiedichte dieser Zellen steigt weniger stark („nur“ auf etwa 320 Wh/kg), dafür steigt die Ladefähigkeit auf eine C-Rate von 4 bis 5. „Wenn man nicht 1.000 Kilometer am Stück fahren will, sondern nach 400 Kilometern eine Pause macht, kann ich das zum Laden nutzen. Mit den Zellen, die in der Entwicklung sind, sinkt dann die Ladezeit auf bis zu 12 Minuten“, sagt Bergold. „Das entspricht – meinem persönlichem Empfinden nach – deutlich eher einem realen Fahrprofil als 1.000 Kilometer Fahrt ohne Pause.“

Derart hohe Ladeleistungen sind im Fahrzeug aber natürlich nur möglich, wenn das Batteriepaket über ein entsprechendes Thermomanagement verfügt und die entstehende Wärme des Ladevorgangs abgeführt werden kann. Solche Systeme, da sind sich Bergold und Fieres als Industrie-Vertreter einig, wird es aber auch in Zukunft wohl nur in teureren Elektroautos geben.

Aber selbst wenn der Trend aktuell noch auf größere Batterien, höhere Ladeleistungen und stärkere Antriebe hindeutet, geht Fieres davon aus, dass in wenigen Jahren auch günstigere E-Autos eine wichtige Rolle spielen werden – mit einfacheren E-Antrieben, einfacherem Batteriemanagement, aber immer höherer Reichweite als heutige E-Kompaktautos. Sein Punkt: „In wenigen Jahren“ ist für die Industrie mit Entwicklungszeiten, Produktvalidierung und Produktionsvorbereitung quasi morgen. „Darauf müssen sich sowohl die Hersteller als auch die Zulieferer jetzt vorbereiten, um dann die richtigen Lösungen anbieten zu können“, sagt der hochrangige ZF-Manager.

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