Lucid gibt Aktien im Milliarden-Wert aus

Bild. Lucid Motors

Der US-Elektroauto-Hersteller Lucid Motors will über die Ausgabe von Aktien frisches Kapital in Höhe von rund drei Milliarden US-Dollar oder umgerechnet 2,8 Milliarden Euro beschaffen. Der Großteil kommt vom Hauptaktionär, dem saudi-arabischen Public Investment Fund (PIF).

Der PIF ist bereits mit mehr als 60 Prozent an Lucid beteiligt und erwirbt im Rahmen einer Privatplatzierung 265,7 Millionen neue Lucid-Aktien im Gesamtwert von etwa 1,8 Milliarden Dollar (1,67 Milliarden Euro). Laut der Mitteilung geht das Unternehmen davon aus, dass die Privatplatzierung am 26. Juni abgeschlossen wird.

Während jener Betrag durch die Zusage aus Saudi-Arabien gesichert ist, gilt das für die restliche Summe nicht: Rund 1,2 Milliarden Dollar sollen durch ein öffentliches Angebot über 173,5 Millionen Stammaktien eingenommen werden. Sofern all diese Aktien gezeichnet werden, bleibt der Anteil der Saudis bei 60,5 Prozent – falls nicht, könnten sich die Verhältnisse verschieben.

Der Nettoerlös der Aktienemission, sowohl aus der Privatplatzierung als auch dem öffentlichen Angebot, soll für „allgemeine Unternehmenszwecke“ ausgegeben werden, konkret werden Investitionsausgaben und Betriebskapital genannt.

Wie wichtig die Beschaffung der drei Milliarden Dollar für das Unternehmen ist, zeigt ein Blick auf die aktuelle Quartalsbilanz: Ende März lagen die Barreserven von Lucid Motors noch bei 900 Millionen Dollar. Im Q1 waren der Umsatz zurückgegangen und der Verlust gestiegen – wohl auch wegen des von Tesla ausgelösten Preiskampfs bei Elektroautos, aber auch steigende Zinsen und Rezessionsängste wurden von Reuters als mögliche Gründe genannt.

Die Ausgaben bleiben hingegen hoch: Mit den langsamer als geplant steigenden Stückzahlen (Lucid hatte auch das Produktionsziel für 2023 gesenkt) treten die Skaleneffekte verspätet ein, zudem muss das Unternehmen viel Geld für die finale Erprobung und die Produktionsvorbereitungen des E-SUV Gravity ausgeben, der 2024 auf den Markt kommen soll.

Um die Kosten zu senken, hatte Lucid Ende März ein Sparprogramm aufgelegt und in diesem Rahmen verkündet, rund 18 Prozent seiner Belegschaft entlassen zu wollen. Wie das „Manager Magazin“ nun unter Berufung auf eine nicht näher genannte Expertenmeinung schreibt, könnte die aktuelle Aktienemission „das weitere Überleben des Konzerns sichern, sofern künftig bei den Kosten gespart wird“.
manager-magazin.de, prnewswire.com

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