Tesla will deutschen Induktiv-Lade-Spezialisten kaufen

Tesla soll Interesse am Kauf eines deutschen Spezialisten für induktive Ladetechnik haben. Es geht dabei laut einem Medienbericht um das Unternehmen Wiferion aus Freiburg. Offenbar steht der Deal schon kurz vor dem Vollzug. Dennoch muss es nicht zwangsläufig um induktive Ladesysteme für E-Autos gehen.

Wie die „Gründerszene“ zuerst unter Berufung auf ein Handelsregister-Dokument berichtete, beabsichtigen die Gesellschafter „ihre Geschäftsanteile an der Gesellschaft mittels eines Kaufvertrags an Tesla International B.V. zu veräußern.“ Offiziell haben sich weder Tesla noch Wiferion auf Anfragen von „Gründerszene“ geäußert. Die Redaktion hat aber von zwei der Investoren des Startups bestätigt bekommen, dass es zum Exit gekommen sei. Ein Name wurde nicht genannt, es soll sich aber um einen „interessanten Käufer“ handeln – was wohl auf Tesla zutreffen würde.

Wiferion wurde 2016 gegründet und entwickelt ein induktives Ladesystem für Elektrofahrzeuge und vorrangig für Roboter. Laut dem „Gründerszene“-Bericht sind die Ladestationen seit 2018 auf dem Markt und seitdem nach Angaben des Unternehmens rund 8.000 Mal an industrielle Kunden verkauft worden.

Laut dem Gesellschaftervertrag hielten die Gründer zuletzt noch knapp ein Drittel der Anteile. In den vergangenen Jahren hatte Wiferion in mehreren Finanzierungsrunden über 15 Millionen Euro Kapital eingenommen. Beteiligt waren unter anderem VC Nordic Alpha Partners aus Skandinavien, aber auch der deutsche Mittelständler Phoenix Contact (über seine Tochter Phoenix Contact Venture Fund), der auf Steckverbindungen spezialisiert ist.

Der Kaufpreis ist nicht bekannt, „Gründerszene“ vermutet „auf Basis der bisherigen Finanzierung von Wiferion“ einen mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbetrag. Unklar ist auch, wie es für die Mitarbeitenden und aktuellen Kunden mittel- bis langfristig weitergeht.

Aus welchem Grund Tesla an dem Freiburger Startup interessiert ist, ist nicht genau bekannt. Es könnte sich natürlich um Knowhow bei der induktiven Ladetechnik handeln, um das kabellose Laden in Elektroautos einzuführen. Andererseits könnte Tesla die Wiferion-Technologie in seinen Werken für das kabellose Laden autonomer Transportsysteme einsetzen – dass Tesla auch in Industrie-Ausrüster investiert, hat schon der Fall von Grohmann Engineering aus Prüm in der Eifel (heute Tesla Automation) gezeigt. Möglich ist aber auch, dass es nichts mit dem Bereich Automotive zu tun hat: „Gründerszene“ hält auch den Einsatz in Teslas angekündigten, humanoiden Roboter „Optimus“ zumindest für „denkbar“.
businessinsider.de

1 Kommentar

zu „Tesla will deutschen Induktiv-Lade-Spezialisten kaufen“
Matthias
25.06.2023 um 23:17
Für Taxis ist induktives Laden in der Warteschlange hilfreich, ebenso für Carsharing-Fahrzeuge die öfters auf ihrem reservierten Platz abgestellt werden ohne dass das Ladekabel aus dem Kofferraum geholt, eingesteckt und die Ladung gestartet wird. Solche Kunden für das Versäumnis zu bestrafen ist nicht gerade zielführend.

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