Alpine entwickelt eigene Elektro-Plattform

Renaults Sportwagen-Marke Alpine entwickelt für ihre künftigen rein elektrischen Modelle eine eigene Plattform namens APP (Alpine Performance Platform). Bis zum Jahr 2030 plant Alpine insgesamt sieben Elektromodelle – die aber wohl nicht alle auf der APP basieren werden.

Zunächst baut Alpine ab 2024 den A290 auf Basis des neuen Renault 5 und Renault 4, dessen Showcar im Mai enthüllt wurde. Als Alpine-Version des Renault 5 wird der A290 aber wohl auf der Allianz-Plattform CMF-BEV aufbauen. 2025 folgt der E-Crossover GT, für den bisher die Allianz-Plattform CMF-EV als Basis genannt wurde – wie sie etwa vom Renault Mégane E-Tech Electric und dem Nissan Ariya bekannt ist.

Erst Ende 2026 soll der bereits als Concept Car vorgestellte E-Sportwagen als Nachfolger des heutigen A110 als erstes Modell auf Basis der neuen APP-Plattform debütieren. Geplant sind auch ein Roadster auf Basis des A110 sowie ein neues viersitziges Sportcoupé namens A310. Zu der APP äußern sich die Franzosen bisher nur recht allgemein. Die Plattform lasse sich „je nach Bedarf in Länge und Breite verändern“. Zudem werde die APP „die internen Ressourcen des Unternehmens nutzen, um Skaleneffekte zu erzielen“. An anderer Stelle in der Mitteilung heißt es, die APP werde „von der SDV-Expertise (Software-Defined Vehicle) von Ampere profitieren, dem zukünftigen Elektro- und Software-Pure-Player der Renault Group“. Konkrete Entwicklungsziele werden aber nicht genannt.

Darüber hinaus kündigt Alpine zwei neue Modelle in den Segmenten D und E an, macht hierzu bislang aber keine näheren Angaben. Somit ist es hier noch unklar, ob diese beiden großen Modelle die neue APP nutzen werden oder wieder Allianz-Plattformen. Falls sie auf der APP basieren, müsste das Einsatzspektrum für die Plattform relativ groß sein – ein zweisitziger Elektro-Sportwagen wie der A110 hat andere Anforderungen als eine Limousine oder ein SUV im E-Segment. Es ist übrigens noch nicht einmal bestätigt, dass es sich um Elektromodelle handeln wird: „Neben der APP-Plattform entwickelt Alpine für seine exklusiven Sportmodelle auch eigene Technologien wie einen Wasserstoff-Verbrennungsmotor oder ADM (Alpine Dynamic Module), eine zentrale Steuerung zur Steigerung von Agilität und Leistung“, heißt es in der Mitteilung.

Bei dem Strategie-Update für Alpine stellten Renault-Konzernchef Luca de Meo und Alpine-Markenboss Laurent Rossi weitere Geschäftsziele vor: Mit der Premiere der ersten E-Modelle 2024 sollen die Einnahmen von Alpine so weit gesteigert werden, dass der Break-Even und ein Umsatz von zwei Milliarden Euro im Jahr 2026 erreicht werden – hierfür sind 40 Prozent jährliches Umsatzwachstum nötig. 2030 soll der Umsatz dann schon bei stolzen acht Milliarden Euro liegen – unter der Annahme, dass Alpine in China eingeführt wird und eine Milliarde Euro Umsatz beisteuert. Aber auch ohne das China-Geschäft sind sieben Milliarden Euro in sieben Jahren ein ambitioniertes Ziel. Die operative Marge soll dann übrigens bei zehn Prozent liegen.

„Alpine ist die Marke für Liebhaber des Motorsports und der Spitzentechnologie, ihr Fokus liegt auf Exzellenz. Noch vor zwei Jahren befand sich Alpine in einer Sackgasse und hatte keine klaren Perspektiven“, so de Meo. „Seitdem haben wir das Unternehmen zu einem vollwertigen Automobilhersteller gemacht, der herausragende Werte vereint: ein gemachtes erstklassiges Entwicklungszentrum, ein einzigartiges Fertigungs-Know-how und ein expandierendes Vertriebsnetz.“ Derzeit verfügt Alpine über 140 Händler – damit hat sich deren Anzahl in zwei Jahren verdoppelt.
alpine-presse.de

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