E-Fähre für Norderney auf Kiel gelegt

Die AG Reederei Norden-Frisia plant eine CO2-freie Fährverbindung nach Norderney. In Kozle, dem polnischen Standort der niederländischen Damen Shipyards Group, ist nun die Kiellegung des ersten rein elektrischen Katamarans (E-Kat) unter deutscher Flagge erfolgt.

Der 32,3 Meter lange E-Kat wird ab voraussichtlich Juni 2024 von der AG Reederei Norden-Frisia zwischen Norddeich und Norderney eingesetzt und kann bis zu 150 Fährgäste befördern, wie es in einer Mitteilung der Reederei heißt. Für den Antrieb werden zwei über Elektromotoren angetriebene Propeller (je 600 kW) und zwei elektrische Bugstrahlruder (je 75 kW) genutzt.

Das bis zu 19 Knoten (35 km/h) schnelle Schiff ist nach Vorgaben der Reederei Norden-Frisia speziell für den Einsatz im ostfriesischen Wattenmeer konzipiert – so hat der Aluminium-Rumpf einen Tiefgang von nur 1,20 Metern, um die Insel auch bei Niedrigwasser zu erreichen. So soll die Fahrzeit zwischen Norddeich und Norderney auf 30 Minuten fast halbiert werden. In Norddeich wieder angekommen, wird das Schiff in rund 28 Minuten vollgeladen und kann anschließend seine nächste Fahrt zur Insel starten. Geplant ist, das Schiff in der Hauptsaison einzusetzen und bis zu achtmal am Tag die Insel Norderney anzusteuern.

Maßnahmen für eine autarke Energiegewinnung befinden sich in der Umsetzung, so das Unternehmen. Erste mit Photovoltaikanlagen überdachte Parkflächen in Norddeich sind bereits fertiggestellt. Alle weiteren Gebäude des Unternehmens werden ebenfalls auf ihre Eignung geprüft und mit PV-Anlagen ausgestattet. Und auch ein Projekt zur Zweitverwertung von Altbatterien aus Elektroautos als Pufferspeicher für den Solarstrom befinde sich „in der Realisierungsphase“, so die Reederei Norden-Frisia.

„Mit dem E-Kat werden wir die Fahrzeit zwischen Norddeich und Norderney fast halbieren und dabei keinen CO2-Ausstoß verursachen. Unser langfristiges Ziel ist es, einen geschlossenen Kreislauf aus Stromproduktion und Stromverbrauch zu schaffen“, sagt Reedereivorstand Carl-Ulfert Stegmann.

Wie im Schiffbau traditionell üblich, wurden bei der Kiellegung Münzen als Glücksbringer auf die so genannte Pallung, den Träger des ersten Bauteils für den Schiffsrumpf, gelegt. „Wir haben uns für einen polnischen Sloty, eine niederländische Reichsmark und eine Deutsche Mark entschieden, um die erfolgreiche europäische Kooperation in diesem Zukunftsprojekt zu symbolisieren“, so Stegmann.
openpr.de

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