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„Ladekonzepte für alle Lebenslagen – zukunftsfähige und unabhängige Lösungen“ – Marco Albrecht von Drees & Sommer

Marco Albrecht, Head of Smart Charging bei Drees & Sommer, einem Beratungsunternehmen für den Bau- und Immobiliensektor, spricht bei unserer Online-Konferenz über „Ladekonzepte für alle Lebenslagen – zukunftsfähige und unabhängige Lösungen“. Mit 23 Standorten in Deutschland und 51 Büros weltweit ist das Unternehmen in die Planung zahlreicher Immobilien- und Quartiersprojekte involviert.

Die Idee des Wallbox-Sharings in Wohngebäuden hält Albrecht für prinzipiell gut, aber kaum umsetzbar. „Geteilte Ladeinfrastruktur scheitert nach unserer Erfahrung meistens, da jeder Stellplatz-Mieter oder -Besitzer eine eigene Lademöglichkeit möchte. Auch eine Wallbox für 2-3 Stellplätze kommt oft nicht gut an“, so der Head of Smart Charing. „Sharing-Modelle funktionieren aber meist nur mit Sharing-Plätzen, nicht an persönlich zugewiesenen Stellplätzen – da wollen die Nutzer doch eher die eigene Wallbox.“

Anders sieht es bei Unternehmensparkplätzen aus, da rät Drees & Sommer oft davon ab, alle Stellplätze zu elektrifizieren. Im Gegenteil, die Anzahl der nötigen E-Stellplätze ist in den vergangenen Jahren rückläufig: Batterie-elektrische Dienstwagen haben höhere Reichweiten und müssen viel seltener laden als der Plug-in-Hybrid, der täglich an der Ladesäule hing.

Ein großes Projekt setzt Drees & Sommer derzeit mit der Stadt Wiesbaden um. Ausgehend von einer Bestandsanalyse mit derzeit 230 Ladepunkten wurde ein Bedarf von 1.700 Ladepunkten im Jahr 2023 ermittelt – der Großteil davon liegt in der Kernstadt, nicht in den Wohngebieten am Stadtrand. In der Folge wurden ein technischer Leitfaden entwickelt und mehrere Musterstandorte geplant. Daraufhin wurden Errichtungs- und Betriebskonzepte entwickelt, um auch die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Den technischen Leitfaden am Beispiel Wiesbaden bietet Drees & Sommer für Kommunen zum kostenlosen Download an.

„Die Kommunen wissen oft gar nicht, wie sie die Ladeinfrastruktur dorthin bekommen, wo sie benötigt wird. Und erst recht nicht, wie sie diese betreiben und optimieren“, berichtet Albrecht. Für ein Quartier ergeben sich weitere Herausforderungen, weil die Bedürfnisse der Gemeinde, möglicher Investoren und auch der Mieter unter einen Hut gebracht werden müssen: „Wenn man ein neues Quartier plant, blickt man 50 oder 60 Jahre in die Zukunft. Das ist ein anderer Zeitrahmen als bei einem Mieter, der kurzfristiger denkt.“

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