Henkel setzt bei Akku-Entwicklung auf AVL-Equipment

Der deutsche Industrie- und Konsumgüterkonzern Henkel holt sich bei der Entwicklung von Elektroauto-Batterien den österreichischen Antriebsentwickler AVL an Bord. Im neuen Battery Test Center von Henkel in Düsseldorf soll bald Equipment aus Österreich eintreffen. 

Bild: AVL

Das vor rund zwei Wochen angekündigte neue Battery Engineering Center von Henkel umfasst zwei Einrichtungen: ein Anfang des Monats eröffnetes Battery Application Center sowie ein Battery Test Center, das 2024 in Betrieb genommen werden soll. Für Letzteres wird AVL Simulationslösungen und Prüftechnologien bereitstellen. Denn Henkel strebt an, dort Batteriesysteme „virtuell abzubilden, zu testen und in weiterer Folge zu optimieren – mit dem Ziel, OEMs und Zulieferern die Implementierung zuverlässiger, schneller und nachhaltiger Prozesse in der Batteriefertigung zu ermöglichen“.

„Mittels AVL-Equipment und -tools können komplette Autobatteriepacks vor Ort simuliert und getestet werden. Das ermöglicht es uns, Kunden und Partnern Produktleistungsvorteile unter realen Bedingungen zu demonstrieren und gemeinsam mit ihnen zu innovieren, was einen enormen Vorteil in der Entwicklung darstellt“, äußert Olaf Lammerschop, Global Technology Lead for E-Mobility Henkel.

„Die Zusammenarbeit von Henkel und AVL ermöglicht die Durchgängigkeit von Simulation und Prüfung in der Batterieentwicklung – von der Konzeptidee bis zur Absicherung“, ergänzt Urs Gerspach, Executive Vice President Test Systems and Global Operations AVL. So könne ein state-of-the-art Gesamtprozess von der Analyse der Batterie über die Simulation der entwickelten Lösung bis hin zur realen Validierung am Prüfstand realisiert werden.

Der Dax-Konzern Henkel mit Sitz in Düsseldorf ist eigentlich als Hersteller von Konsumgütern bekannt – aus den Unternehmenssparten „Laundry & Home Care“ und „Beauty Care“. In der Sparte „Adhesive Technologies“ vertreibt Henkel aber auch (industrielle) Klebstoffe, Dichtstoffe und Funktionsbeschichtungen, die in der Autobranche, aber auch der Luft- und Raumfahrt, Elektronik oder Medizintechnik verwendet werden.

Das Battery Engineering Center in Düsseldorf soll nur der Anfang sein: Henkel plant den Aufbau eines globalen Netzwerks solcher Batteriezentren, mit zukünftigen Standorten in den USA und China. Das Zentrum in Düsseldorf ist den Unternehmensangaben zufolge für alle Arten von Batteriesystemen im Maßstab 1:1 ausgelegt, sowohl für vollständige Packs als auch für streng vertrauliche Prototypen. Gerade für die Prototypen wurde das Center TISAX-zertifiziert, der weltweite Standard der Automobilindustrie für die Bewertung der Informationssicherheit.

Das Unternehmen hatte bereits im Februar 2022 eine Kooperation mit der Aachener PEM Motion GmbH geschlossen – PEM Motion sollte in diesem Zuge Beratungs- und Ingenieurdienstleistungen im Bereich der Elektromobilität einbringen – vom Produktdesign über die Geschäftsentwicklung bis hin zu Prototyping und Tests. Damals wurden bereits Stichworte die die Batteriesicherheit und die einfache Demontage von Batterien genannt – also genau das, was Henkel jetzt umsetzen will.

avl.com, henkel.com

0 Kommentare

zu „Henkel setzt bei Akku-Entwicklung auf AVL-Equipment“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch