Neuer Citroën ë-Berlingo erhält LFP-Batterie
Als Stellantis Ende Oktober auf einen Schlag Neuauflagen all seiner leichten Elektro-Nutzfahrzeuge vorgestellt hatte, klang das Update bei den kleinen E-Kastenwagen-Modellen rund um den Citroën ë-Berlingo nach einer kleinen, aber sinnvollen Überarbeitung: Die Optik wurde etwas an den aktuellen Markenauftritt angepasst (im Falle der Franzosen mit neuem Logo), die Connectivity-Funktionen wurden spürbar erweitert und das Fahrzeug um praktische Features wie eine Wärmepumpe ergänzt. Nur: Mit weiterhin 100 kW Antriebsleistung und der im Oktober ohne nähere Angaben erwähnte 50-kWh-Batterie schien der E-Antrieb von den Änderungen ausgenommen zu sein.
Wie jetzt aus der Mitteilung von Citroën klar wird, gibt es bei der überarbeiteten Neuauflage eine entscheidende Neuerung: Der in Europa weiterhin nur rein elektrisch erhältliche neue Berlingo erhält erstmals einen Akku mit LFP-Chemie. Und die angegebenen 50 kWh Energiegehalt sind nicht (wie bisher) der Brutto-Wert, sondern der nutzbare Netto-Energiegehalt. Von dem „alten“ 50-kWh-Akku waren nur rund 45 kWh nutzbar, was damals für eine WLTP-Reichweite von 270 Kilometer gereicht hat.
Den Lieferanten der LFP-Zellen nennt Stellantis in der Mitteilung nicht. Die Kastenwagen-Modelle sind nicht die ersten Baureihen des Konzerns mit LFP-Akku. Auch die preiswerten E-Kleinwagen rund um den Citroën ë-C3 werden einen LFP-Akku haben. Nach Informationen von electrive werden diese Zellen von SVOLT stammen – ob das auch für die Modelle rund um den ë-Berlingo gilt, entzieht sich derzeit aber unserer Kenntnis.











Bereis im Oktober hatten wir darauf hingewiesen, dass das Reichweiten-Plus von 50 Kilometern auf nun bis zu 320 Kilometer nicht alleine auf die Effizienzmaßnahmen wie die Wärmepumpe zurückzuführen sein könne. Der Wechsel von 50 kWh brutto auf 50 kWh netto – also rund fünf Kilowattstunden mehr – in Kombination mit dem niedrigeren Gesamtverbrauch hingegen schon. Die neue WLTP-Reichweite von bis zu 320 Kilometern ist laut Citroën „das Ergebnis großer Anstrengungen zur Effizienzsteigerung“. Näher ins Detail geht der Hersteller hier nicht.
Die genaue DC-Ladeleistung der neuen LFP-Batterie geben die Franzosen zwar nicht an, sie wird aber bei maximal 100 kW liegen. Denn in der Mitteilung heißt es, dass man „an einer öffentlichen 100-kW-Ladestation“ 30 Minuten benötige, um den Akku von null auf 80 Prozent Ladestand aufzuladen. Bisher galt dieses Zeitfenster für das Laden von zehn auf 80 Prozent. Offen ist aber, wie sich die LFP-Batterie bei niedrigen Temperaturen im Winter verhalten wird: Denn eine Batterie-Vorkonditionierung erwähnt Citroën in der Mitteilung nicht. Die Routenplanung erfolgt am Smartphone über die e-Routes-App, eine automatische Vorkonditionierung bei eingeplanten Schnellladestopps scheint also nicht möglich. LFP-Akkus gelten als kälteempfindlich, die Ladeleistung kann spürbar sinken.
Der neue ë-Berlingo kommt serienmäßig mit einem 7,4-kW-On-Board-Ladegerät und kann optional mit einem dreiphasigen 11-kW-Lader ausgestattet werden.
Die Antriebsleistung liegt weiterhin bei 100 kW. Bei zahlreichen Pkw-Modellen hat Stellantis inzwischen auf einen E-Motor mit 115 kW umgestellt, wobei es sich um eine Eigenentwicklung von Stellantis zusammen mit Nidec handelt. Der 100-kW-Antrieb ist noch ein Zuliefer-Teil, das von Vitesco Technologies bezogen wird, konkret handelt es sich um die EMR3.
Angaben zu den Preisen des neuen ë-Berlingo macht Citroën noch nicht.
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