MAN verzeichnet 700 Bestellungen für den eTruck

Die ersten Modelle des MAN eTruck sind bereits drei Monate nach Verkaufsstart bis auf wenige Fahrzeuge ausverkauft. 700 Bestellungen und Bestellanfragen liegen dem Nutzfahrzeug-Hersteller demnach bisher für den eTruck, den es in den Varianten eTGX und eTGS gibt, vor.

Bild: MAN

Der überwiegende Teil der Bestellungen und Bestellanfragen entfällt auf die Großserienproduktion, die ab 2025 im MAN-Werk München starten soll. Dann sollen Lkw mit Diesel- und Batterie-elektrischem Antrieb auf derselben Montagelinie gefertigt werden, was dem Hersteller größtmögliche Flexibilität ermöglichen soll. Die Kleinserien-Fertigung beginnt jedoch schon in diesem Jahr.

Erst im Oktober letzten Jahres öffnete MAN die Bestellbücher für den eTruck, der in den Varianten eTGX für den Fernverkehr und eTGS für die Distribution angeboten wird. Beide Modelle basieren auf dem gleichen Baukasten. Die Unterschiede zwischen eTGX und eTGS entsprechen den bekannten Diesel-Modellen, also zum Beispiel das breitere Fahrerhaus des TGX. Beim Antrieb ist die modulare Technik hingegen gleich. Der Elektromotor leistet je nach Einsatzkonfiguration 254 kW, 330 kW oder 400 kW mit entsprechend 800, 1.150 oder 1.250 Newtonmetern maximalem Drehmoment.

Mit bis zu sechs Batteriepaketen, von denen je zwei unter dem Fahrerhaus und bis zu vier weitere seitlich am Fahrzeugrahmen verbaut sind, bieten beide bis zu 480 kWh nutzbare Batteriekapazität für Tagesreichweiten von bis zu 800 Kilometern. Für schnelles Zwischenladen in der Lenkzeitpause bietet der Hersteller neben dem DC-Laden via CCS mit bis zu 375 kW seit Verkaufsstart den noch deutlich leistungsfähigeren Megawattladestandard (MCS) an, der zunächst 750 kW, in einer späteren Ausbaustufe sogar über ein Megawatt Ladeleistung ermöglichen soll.

Als ersten Kunden hatte der Nutzfahrzeug-Hersteller bereits vor einem Jahr, also noch vor dem offiziellen Bestellstart, DB Schenker vermeldet. Der Logistik-Dienstleister will bis zum Jahr 2026 insgesamt 100 schwere E-Lkw von MAN beschaffen. „Die passenden Fahrzeuge für die Antriebswende im Straßengüterverkehr sind also da und rollen noch in diesem Jahr zu den ersten Kunden“, so Alexander Vlaskamp, CEO von MAN Truck & Bus.

Schon vor dem Kauf eines neuen eTruck begleitet MAN Kunden mit seinem 360 Grad eMobility Consulting. Dieses umfasse neben der Beratung zum geeigneten Fahrzeug auch die Betrachtung kundenspezifischer Einsatzbedingungen einschließlich Kostenoptimierung, Routenanalyse, Flottenoptimierung und darauf aufbauend auch die notwendige Beratung zur Ladeinfrastruktur.

„Sowohl die Nutzfahrzeugindustrie als auch große Teile der Logistikbranche sind bereit, einen entscheidenden Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten. Wir brauchen dafür jedoch dringend die passende öffentliche Ladeinfrastruktur, damit der CO2-neutrale Güterverkehr auf der Straße Fahrt aufnehmen kann und auf Seiten der Kunden der Anfangseuphorie keine Ernüchterung folgt“, fordert Vlaskamp.

Um das Thema Ladeinfrastruktur voranzubringen, engagiert sich MAN „als Teil der Traton Group, die ihrerseits im Oktober eine Tochter für Lkw-Ladeservices gründete, gemeinsam mit der Volvo Group und Daimler Truck im Joint Venture Milence, das „europaweit mindestens 1.700 Hochleistungs- und Megawatt-Ladepunkte für Nutzfahrzeuge“ aufbauen soll. „Für den konsequenten Umstieg brauchen wir in Europa aber mindestens 50.000 Ladepunkte bis 2030. Es sind daher nun alle Akteure aus Politik und dem Energiesektor gefordert, um diesen wichtigen Beitrag für die Klimaziele gemeinsam zu erreichen“, so Vlaskamp weiter.

Trotz dieser Forderungen scheinen die Kunden keine Scheu vor dem Einsatz von Batterie-elektrischen Lkw zu haben. Ganz im Gegenteil, der Bedarf ist da, der eTruck als „Limited Edition“ bereits fast ausverkauft.

mantruckandbus.com

1 Kommentar

zu „MAN verzeichnet 700 Bestellungen für den eTruck“
Deutscher Michel
29.01.2024 um 17:14
Wie hoch ist wohl der Subventionsanteil aus Steuermitteln? Meines Wissens wird ein E-LKW mit 80% der den Diesel-LKW übersteigenden Preis von den Steuzerzahlern gelöhnt. Zudem kommt,dass die Hersteller nur mit den null g-CO2 gerechneten Truck ihre EU-Flottenziele erreichen und damit den drohenden Strafzahlungen entgehen. Die Erhöhung der Maut für Diesel-LKWs war übrigens auch eine Bitte der Hersteller, um damit den e-LKW künstlich attraktiver zu machen.

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