Tesla gegen Tesla: US-Autobauer verklagt indischen Namensvetter

Inmitten der Gerüchte über eine bevorstehende Markteinführung von Tesla-Elektrofahrzeugen in Indien ist die amerikanische Marke aus einem anderen Grund zu einem heißen Diskussionsthema im Land geworden. Das US-Unternehmen sieht seine Markenrechte durch eine indische Firma verletzt und hat rechtliche Schritte gegen „Tesla Power India“ eingeleitet.

Bild: Tesla

Tesla streitet sich mit Tesla Power India Pvt. Ltd, einem privaten Unternehmen, das von einer indischen Niederlassung in Gurgaon, Haryana, aus operiert. Das indische Unternehmen hat auch Büros in den USA, und zwar in Wilmington, Delaware, und Hollywood, Florida, wobei ersteres als globaler Hauptsitz dient.

Tesla wirft dem indischen Unternehmen vor, die Marken „Tesla Power“ und „Tesla Power USA“ unrechtmäßig zu verwenden, und hat eine Klage beim Obersten Gericht in Delhi eingereicht.

Nach eingehender Prüfung der Gerichtsdokumente hat electrive erfahren, dass Tesla von Tesla Power India Pvt. Ltd. eine dauerhafte Unterlassungsverfügung und Schadensersatz wegen Verletzung der Markenrechte, unerlaubter Vervielfältigung und unlauterem Wettbewerb fordert.

Das indische Unternehmen, das beschuldigt wird, das geistige Eigentum von Tesla zu verletzen, hat zu seiner Verteidigung erklärt, dass es hauptsächlich im Geschäft mit Bleisäure-Batterien für Autos, Wechselrichtern und Komponenten zur Stromversorgung tätig ist. Es habe nicht die Absicht, wie der Namensvetter aus den USA Elektrofahrzeuge herzustellen.

Der Delhi High Court hat die Angelegenheit noch nicht abschließend verhandelt. Die nächste Anhörung ist für den 22. Mai angesetzt.

Tesla hält Indien seit Jahren hin

Tesla-CEO Elon Musk wollte am 21. April nach Indien reisen, um sich mit Premierminister Narendra Modi zu treffen, nur zwei Tage nach dem Beginn der nationalen Wahlen im Land. Es wurde allgemein erwartet, dass Musk während des Treffens endlich die Einführung von Tesla-Elektrofahrzeugen in Indien ankündigen würde. Unter Berufung auf ungenannte Verpflichtungen verschob er das Treffen jedoch nur einen Tag zuvor auf unbestimmte Zeit. Die Absage des Treffens in letzter Minute und die Tatsache, dass Musk nur eine Woche später in China auftauchte, wurde von den indischen Medien nicht sehr positiv aufgenommen, zumindest wurde es so dargestellt.

Tesla spricht seit 2014 über einen Markteintritt in Indien – seit einem Jahrzehnt also. Im April 2016 begann Tesla mit der Annahme von Reservierungen für das Model 3. Aus verschiedenen Gründen hat das Unternehmen seinen Markteintritt in Indien in der Folge immer wieder vertagt. Und: Kürzlich verschob das Unternehmen die weltweite Markteinführung seines mit Spannung erwarteten 25.000-Dollar-Elektroautos, das potenziell in Indien gefertigt werden könnte. Ob es überhaupt kommt, ist aktuell fraglich.

Das erste Tesla-Elektrofahrzeug, das in Indien auf den Markt kommt, wird wahrscheinlich das Model Y sein, das in kleinen Stückzahlen aus der bestehenden Fabrik des Unternehmens im deutschen Grünheide importiert wird. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge ist angeblich die Produktion des ersten für Indien bestimmten Tesla-Elektrofahrzeugs in der deutschen Fabrik im Gange.

Tesla stellt in dieser Produktionsstätte nur das Model Y her. SUVs sind in Indien weitaus beliebter als Limousinen, was die Möglichkeit quasi ausschließt, dass das erste Elektrofahrzeug das Model 3 sein wird. Das Model S und das Model X sind reine Linkslenker und wären für Indien zu teuer.

reuters.com

Autor: Sagar Parikh

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