Tesla baut angeblich Rechtslenker-Modelle für Indien in Grünheide
Wie die indische „Hindustan Times“ unter Berufung auf Insider berichtet, hat Tesla in seinem deutschen Werk damit begonnen, eine begrenzte Anzahl an Rechtslenker-Versionen des Model Y für Indien zu produzieren. Tesla hoffe, die Fahrzeuge „noch in diesem Jahr auf indischen Straßen zu haben“, so die mit dem Unternehmen vertraute Person. Eine Bestätigung der Rechtslenker-Produktion in Grünheide seitens Tesla gibt es in dem Artikel nicht. Sobald Tesla auf eine entsprechende Anfrage von electrive antwortet, werden wir die Information an dieser Stelle ergänzen.
Mit den Rechtslenker-Model-Y – es ist nicht bekannt, um welche Antriebsversion es sich handelt – soll es Tesla laut dem Bericht auch möglich sein, den Aufbau und Tests eines „Ladeökosystems“ in Indien voranzutreiben. Die „Hindustan Times“ erwähnt aber nicht, ob es hierbei um die Tesla Supercharger für das Schnellladen geht oder Heimlade- und Destination-Charging-Lösungen mit dem Tesla Wall Connector. Der Aufbau einer Infrastruktur vor Ort scheint aber naheliegend, da sich bereits länger Gerüchte um einen Fokus von Tesla auf den indischen Markt halten, inklusive einer eigenen Gigafactory.
Laut Berichten der „Financial Times“ und der „Hindustan Times“ wird Tesla noch im April ein Team nach Indien entsenden, um nach Standorten für ein Elektroauto-Werk im Land zu suchen. In beiden Artikeln heißt es, dass Tesla sich wohl auf Bundesstaaten mit vorhandenen Automobil-Standorten konzentrieren wird, genannt werden Maharashtra und Gujarat im Westen und Tamil Nadu im Süden des Landes.
Ein „FT“-Informant gab zudem an, dass Tesla sich auch in Haryana umsehen könnte. In dem Bundesstaat, der an die Hauptstadt Neu-Delhi grenzt, betreiben andere Autobauer bereits Werke. Den anderen Insidern zufolge seien aber Standorte in Maharashtra, Gujarat und Tamil Nadu wahrscheinlicher, da diese Staaten am Meer liegen – und über ihre Seehäfen der Export der Fahrzeuge einfacher und günstiger wird.
Und es dürfte stark um die Kosten gehen, denn angeblich soll Tesla gegenüber indischen Offiziellen angegeben haben, dass man erwäge, in Indien auch das kommende Einstiegsmodell zu bauen. Also jenes Fahrzeug, das oft als Tesla Model 2 bezeichnet wird. Eine mit den Plänen von Tesla vertraute Person sagte, das Unternehmen erwäge, zunächst zwei bis drei Milliarden US-Dollar in das indische Automobilwerk zu investieren. Die Zulieferer würden weitere Milliarden investieren, was dies zu einer der größten Auslandsinvestitionen in Indien machen würde. Später könnte Tesla die Gigafactory auch um eine eigene Batteriefertigung erweitern.
Indiens Regierung hatte erst im März vor allem mit Blick auf Tesla ein Anreizprogramm verabschiedet, um das Land zur E-Auto-Produktionsdrehscheibe zu entwickeln. So können Autobauer eine begrenzte Anzahl an Elektroautos zu deutlich reduzierten Zöllen nach Indien importieren, wenn sie dort eine Produktion aufbauen. Stimmen die Informationen der „Hindustan Times“, werden im Falle von Tesla diese Fahrzeuge aus Deutschland kommen und nicht aus dem Werk in China.
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