Kia enthüllt Design des EV4
Tatsächlich wird es den EV4 in gleich zwei Karosserie-Varianten geben – die lange angekündigte Limousine, aber auch eine Schrägheck-Variante im Stile eines Kombis oder Shooting Brake. Ganz überraschend kommt das nicht, da zuletzt schon einige Erlkönig-Modelle mit auffälliger Tarnung am Heck gesichtet wurden. Dabei war aber noch unklar, ob es sich nur um einen Versuch der Ablenkung handelt oder ob tatsächlich ein anderes Heck getarnt werden soll. Jetzt wissen wir, dass letzteres zutrifft.
Keine großen Überraschungen gibt es hingegen beim jetzt vorgestellten Design. Auch beim EV4 greift Kia die eigene „Opposites United“-Designspache auf und „verbindet scharf gezogene Linien mit markanten technischen Details“, wie es in der Mitteilung heißt. Oder anders ausgedrückt: Wer schon den EV3 als Kompakt-SUV gesehen hat, kann sich in etwa vorstellen, wie die flachere Limousine aussieht. Im Detail gibt es dann aber doch einige Unterschiede, so ist die Front des neuen EV4 deutlich flacher gestaltet, die Fronthaube fällt sehr niedrig aus. In Kombination mit dem Fastback-Profil und dem Dachspoiler soll das die Aerodynamik verbessern. In der Seitenansicht fällt bei der Limousine die ab der C-Säule sehr gestreckte Optik auf, Kia selbst spricht von einem „Longtail-Design“.
Ab Werk soll das Fahrzeug auf 19-Zoll-Felgen stehen, die schwarzen Kunststoff-Kotflügel und Radhäuser sollen robust wirken. Alternativ wird auch die sportliche Ausstattung GT-Line angeboten, bei der die Kotflügel in Wagenfarbe gehalten sind und mit dem Flügel-Design eher an den aktuellen EV6 erinnern.





Zur Technik macht Kia noch keine Angaben. Es handelt sich um die 400-Volt-Version der Elektro-Plattform E-GMP. Auf den Bildern (und bei den erwähnten Erlkönigen) ist aber sichtbar, dass der Ladeport auf der Beifahrerseite zwischen der Tür und dem Vorderrad sitzt – die 800-Volt-Modelle der E-GMP haben den Ladeport hinten rechts am Rücklicht.
Somit bietet der EV3 – hier unser ausführlicher Fahrbericht – einige Anhaltspunkte. Zum einen dürfte auch der EV4 viel Platz im Innenraum bieten, auch wenn er etwas flacher ausfällt. Die Länge des Fahrzeugs haben die Koreaner aber noch nicht verraten. Das gilt auch für die Details zu den Antrieben, auch wenn alles andere als die Übernahme aus dem EV3 (und dem größeren E-SUV EV5) eine Überraschung wäre.
Somit sind für den EV4 zwei Batterie-Versionen zu erwarten. In der Basis liegt der Brutto-Energiegehalt bei 58,3 kWh, im Longe-Range-Modell sind 81,4 kWh verbaut. Da der EV4 aber deutlich aerodynamischer ist, dürfte seine WLTP-Reichweite die 605 Kilometer des EV3 übertreffen – ob es eher in Richtung 630 Kilometer geht oder gar 650, wird die Premiere in zwei Wochen zeigen. Bei der Standard-Range-Version sind 450 Kilometer oder mehr wahrscheinlich, da bereits der EV3 auf 436 Kilometer kommt.
Beide Varianten werden von einem 150 kW starken Elektromotor an der Vorderachse angetrieben (283 Nm Drehmoment). Eine Allrad-Version mit einem zusätzlichen, aber etwas schwächeren Motor an der Hinterachse ist auch beim EV4 wahrscheinlich. An die enorm kurzen Ladezeiten eines Kia EV6 wird der EV4 mit seinem 400-Volt-System aber nicht herankommen: Maximal sind 101 kW mit der kleinen und 128 kW mit der großen Batterie möglich, die Ladezeiten liegen bei grob 30 Minuten.
Auch wenn selbst bei der Premiere beim Kia EV Day am 27. Februar noch keine Angaben zu den Preisen zu erwarten sind, dürfte auch hier der EV3 zumindest eine grobe Hausnummer vorgeben. Denn günstiger als die 35.990 Euro (Standard Range) bzw. 41.390 Euro (Long Range) dürfte der EV4 in Deutschland wohl nicht werden. Bei der Veranstaltung im spanischen Tarragona sollen auch das Concept EV2 und der PV5 enthüllt werden.
Quelle: Info per E-Mail (deutsche Pressemitteilung), kianewscenter.com
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