Vianode sichert sich Darlehen von Innovation Norway

Der norwegische Batteriematerial-Hersteller Vianode hat von der Bundesagentur Innovation Norway eine Kreditzusage in Höhe von umgerechnet 33,4 Millionen Euro erhalten. Das Darlehen dient unter anderem zur Kofinanzierung der ersten Großanlage von Vianode in Norwegen.

vianode graphit fabrik norwegen 2024
Bild: Vianode

In der Originalwährung handelt es sich um ein Darlehen in Höhe von 400 Millionen Norwegischen Kronen, umgerechnet sind das besagte rund 33,4 Millionen Euro. Mit diesen Mitteln will Vianode weitere Fortschritte bei seiner geplanten Großanlage für Anodengraphitlösungen („Via ONE“) im Industriepark Herøya machen und auch ein Technologiezentrum in Kristiansand und den Hauptsitz in Oslo kofinanzieren. Alle Investitionen werden somit in Norwegen getätigt. Und das Darlehen wird laut Vianode zudem durch weitere Investitionen seines Eigentümers Altor ergänzt.

Die Agentur Innovation Norway gilt als wichtigstes Instrument der norwegischen Regierung zur Förderung von Innovation und Entwicklung im Land. Das Darlehen für Vianode ist dabei Teil des Programms für grüne Industriefinanzierung. Es wird zu Marktbedingungen gewährt wird und fällt somit nicht unter die staatlichen Beihilfen im Sinne der ESA („EFTA Surveillance Authority“).

„Die 200 Mitarbeiter und drei Standorte von Vianode in Norwegen sind die Grundlage für Innovation, Kompetenzentwicklung und Produktqualifizierung, die unser internationales Wachstum ermöglichen“, sagt Burkhard Straube, CEO von Vianode. „Das Darlehen von Innovation Norway stärkt unsere Umsetzungsplattform, während wir die langfristige Finanzierung für unser milliardenschweres, gestaffeltes Investitionsprogramm vorantreiben, das Vianode in die Lage versetzen wird, bis 2030 Materialien für drei Millionen Elektrofahrzeuge pro Jahr zu liefern.“

Leon Bakkebø, Direktor für Bankwesen und Finanzen bei Innovation Norway, ergänzt: „Vianode ist ein Beispiel für ein Unternehmen, das auf dem einzigartigen Know-how aufbaut, das im Laufe der Zeit in Norwegen entwickelt wurde. Durch die Nutzung der firmeneigenen Technologie kann das Unternehmen Produkte liefern, die von der Welt nachgefragt werden, und zwar mit geringeren Emissionen als bisher. Das Darlehen trägt zur Stärkung des F&E-Umfelds des Unternehmens in Norwegen bei und ermöglicht eine Skalierung für internationales Wachstum.“

Vianode hat bereits vor vier Jahren damit begonnen, Anodengraphitlösungen in einem norwegischen Pilotprojekt in Kristiansand herzustellen. Eine erste vollwertige Produktionsanlage nahm die Firma dann im Oktober 2024 in Herøya in Betrieb. Und: Anfang des Jahres verbuchte das Unternehmen den bislang größten Auftrag seiner jungen Geschichte: Der US-Autokonzern General Motors (GM) wählte Vianode als strategischen Lieferanten von Anodengraphit aus.

Gegründet worden war Vianode 2021 vom norwegischen Metallproduzenten Elkem, der sich 2024 aber aus dem Unternehmen zurückgezogen hat. Die Firma befindet sich daher heute im Besitz der Industrie- und Finanzunternehmen Hydro und Altor, die 2022 eingestiegen waren. Kürzlich gab das Management an, künftig auch industrielle Produktionsanlagen für Anodengraphit in Nordamerika und Europa bauen und dafür schrittweise mehrere Milliarden US-Dollar investieren zu wollen.

Der Herstellungsprozess für synthetisches Anodengraphit von Vianode soll die CO2-Emissionen im Vergleich zur herkömmlichen Produktion um bis zu 90 Prozent senken. Und: Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, den CO2-Fußabdruck seiner Produkte bis 2030 weiter zu halbieren. Anodengraphit macht in puncto Gewicht den größten Teil der Lithium-Ionen-Batterien aus, in der Regel sind etwa 70 Kilogramm Graphit pro Elektrofahrzeug enthalten.

Der norwegische Hersteller macht übrigens auch Fortschritte bei der Herstellung von Batteriematerial auf Basis von recyceltem Graphit. Mit einem eigenen Recyclingverfahren kann die Firma sowohl synthetisches als auch natürliches Anodengraphit zurückgewinnen.

vianode.com

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