BMW sieht Bau von Batterie-Montagewerk in Niederbayern im Zeitplan
Der Bau den Montagewerks für Hochvoltbatterien „läuft nach Plan“, wie BMW mitteilt. Im April 2024 wurde mit den ersten Bauarbeiten vor Ort begonnen, die erste Stütze für das zentrale Produktionsgebäude haben die Arbeiter Ende Juni 2024 gesetzt. Jetzt sind die Arbeiten an dem Gebäude so weit fortgeschritten, dass – wie im Plan vorgesehen – ab Juni die ersten Produktionsmaschinen aufgebaut werden können.
Das schnelle Vorankommen ist laut Sabrina Kugler, Projektleiterin für den Werkaufbau, nur mit der „sehr guten Zusammenarbeit“ möglich – innerhalb der BMW-Teams, aber auch mit den Partnerfirmen. Alle direkt von BMW beauftragten Bauunternehmen kommen laut der Mitteilung der Münchner aus Deutschland, zwei Drittel aus Bayern und ein Drittel sogar aus einem Umkreis von 100 Kilometern um den Standort Irlbach-Straßkirchen. Damit folge man bereits während der Bauphase dem „Local for Local“-Prinzip, so BMW.
Irlbach-Straßkirchen wird eines von fünf Montagewerken für Hochvoltbatterien der sechsten Generation (Gen6), bei der BMW erstmals auf großvolumige Rundzellen setzt und diese nach dem Cell-to-Pack-Prinzip direkt in die einbaufertigen Batteriepacks integriert. Irlbach-Straßkirchen wird vor allem die deutschen Fahrzeugwerke der Münchner versorgen. Im ungarischen Debrecen entsteht ebenfalls eine Batterie-Montage für das dortige Werk, wo der iX3 als ersten Modell der Neuen Klasse gebaut wird. Weitere Batterie-Montagewerke entstehen in Shenyang (China), San Luis Potosí (Mexiko) und Woodruff bei Spartanburg (USA) für die dortigen Fahrzeugwerke. Alle fünf Montagewerke sind aber derzeit noch im Aufbau, so BMW.




Neben dem zentralen Produktionsgebäude schreiten auch die Arbeiten an der sogenannten „Energiezentrale“ voran. In diesem 10.000 Quadratmeter großen Gebäude ist die Versorgungseinheit des neuen Werks untergebracht, aber auch die die Werkfeuerwehr mit ihren Fahrzeugen, das Facility Management mit Werkstätten und die Servicezentrale. Am Gebäude werden zwei großen Transformatoren aufgestellt, die an die neuen 110-Kilovolt-Stromleitungen aus dem entstehenden Umspannwerk der Bayernwerk Netz GmbH angeschlossen werden. Bereits jetzt sind in der Energiezentrale die Kältemaschinen und Wärmepumpen installiert, die zukünftig effizient für stabile Temperaturverhältnisse sorgen. Mit diesen Anlagen wird die Abwärme aus der Produktion und den Druckluftkompressoren zentral auf ein höheres Temperaturniveau transformiert, welches dann zur Beheizung der Gebäude genutzt wird. Außerdem werden derzeit Filter und Pumpstationen für das gesammelte Regenwasser installiert, das für die Toiletten des Standortes genutzt werden soll. Trinkwasser wird nur für die Kantinen und die Sozial- und Sanitärräume genutzt. Die Produktion an sich benötigt kein Wasser.
Der Bau der Batteriemontage in Irlbach-Straßkirchen war lange Zeit umstritten. Aufgrund der Bodenversiegelung und des befürchteten Lieferverkehrs gab es vor Ort Widerstand gegen das Projekt. Erst im September 2023 hatte ein Bürgerentscheid in Straßkirchen den Weg frei gemacht. BMW betont in der aktuellen Mitteilung, dass auch der Bau von einem der beiden neuen Kreisverkehre entlang der B8 vorangehe. Der Kreisverkehr mit 80 Metern Durchmesser und sieben Metern Fahrbahnbreite soll „zusammen mit der neuen Parallelstraße zur B8 gewährleisten, dass der zu- und abfließende Werksverkehr keine Beeinträchtigung auf den Fließverkehr der Bundesstraße haben wird“.
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