Tesla und Musk dementieren Gerüchte zu CEO-Suche

In den USA hat ein Bericht für Aufsehen gesorgt, wonach Tesla die Suche nach einem Nachfolger als CEO für Elon Musk eingeleitet habe. Doch sowohl Musk selbst als auch das Unternehmen haben das umgehend dementiert.

Bild: Tesla

Am Donnerstag hatte das Wall Street Journal berichtet, dass „vor etwa einem Monat“ der Tesla-Verwaltungsrat „ernsthaft mit der Suche nach einem Nachfolger für Musk“ begonnen habe. Mitglieder des Gremiums, in Deutschland etwa mit dem Aufsichtsrat vergleichbar, sollen laut den Informanten sich an mehrere Personalberatungsfirmen gewendet haben, „um ein formelles Verfahren zur Suche nach dem nächsten Tesla-Chef auszuarbeiten“.

Der Hintergrund sollen der sinkende Aktienkurz und die Verärgerung einiger Investoren über Musks „Fokus auf das Weiße Haus“ gewesen sein, schreibt das WSJ. Zudem sollen Verwaltungsrat-Mitglieder Musk in einem Gespräch aufgefordert haben, wieder mehr Zeit für Tesla aufzuwenden und dies auch öffentlich anzukündigen – was Musk in der Telefonkonferenz nach den Q1-Geschäftszahlen auch gemacht hat.

Ein „aktueller Stand der Nachfolgeplanung“ konnte aber nicht ermittelt werden, so das WSJ wörtlich. Der Verwaltungsrat soll sich laut den mit den Gesprächen vertrauten Informanten jedoch auf eine große Personalberatung konzentriert haben.

Allerdings hat Tesla nur Stunden nach dem Erscheinen des WSJ-Artikels diesen dementiert. „Heute gab es einen Medienbericht, in dem fälschlicherweise behauptet wurde, dass der Tesla-Vorstand Kontakt zu Personalvermittlungsfirmen aufgenommen hat, um eine Suche nach dem CEO des Unternehmens einzuleiten. Das ist absolut falsch“, schreibt das Unternehmen in einem Post auf X, der von Robyn Denholm, der Vorsitzenden des Verwaltungsrats, unterschieben ist. Das habe man dem Medium auch vor Veröffentlichung des Berichts mitgeteilt. „Der CEO von Tesla ist Elon Musk, und der Verwaltungsrat ist sehr zuversichtlich, dass er in der Lage sein wird, den aufregenden Wachstumsplan weiter umzusetzen.“

In Reaktion auf den Tesla-Post bei X äußerte sich kurze Zeit später auch Musk persönlich, wenn auch weniger diplomatisch als die Mitteilung des Verwaltungsrats. „Es ist ein AUSSERGEWÖHNLICH SCHLECHTER VERSTOSS GEGEN DIE ETHIK, dass das @WSJ einen WIDERSTÄNDIG FALSCHEN ARTIKEL veröffentlicht und es versäumt, vorher ein eindeutiges Dementi des Tesla-Vorstands beizufügen!“, schreibt Musk – die Passagen in Versalien haben wir aus einem Beitrag übernommen.

Tatsächlich ist in dem Artikel kein Hinweis enthalten, dass man Tesla mit Bitte um Stellungnahme kontaktiert, aber keine Antwort erhalten habe. Es heißt nur, Musk habe nicht auf Anfragen um einen Kommentar reagiert. Das lässt die Möglichkeit offen, dass der WSJ-Redaktion tatsächlich das Dementi von Tesla bzw. der Verwaltungsratsvorsitzenden Robyn Denholm vorlag, es in der ursprünglichen Fassung des Artikels aber nicht erwähnt wurde.

wsj.com, x.com (Tesla-Reaktion), x.com (Musk-Reaktion)

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3 Kommentare

zu „Tesla und Musk dementieren Gerüchte zu CEO-Suche“
RainerLEV
02.05.2025 um 11:14
Keine Überraschung: Wenn es um ihn geht, wird er dünnhäutig. Ansonsten wird gelogen, die Warheit gebogen und manipuliert, dass es kracht.
Andreas
02.05.2025 um 11:20
Es wäre ein Fehler Elon Musk jetzt zu feuern:1. Der Aktienkurs ohne CEO Elon Musk wäre deutlich niedriger als die derzeitigen US$ 903.544 Milliarden. Zum Vergleich: VW ist derzeit US$ 49.057 Milliarden wert. (Alle Zahlen aus Yahoo Finance.) 2. Die kommenden Quartalsgewinne für die Aktionäre werden mit den anstehenden Produktanläufen fortlaufend steigen und dem nicht niedrigen Aktienkurs mehr entsprechen. 3. Viele der Maßnahmen von Elon Musk bei DOGE werden vielerorts rund um die Welt nachgemacht werden. Oft wird man dann so tun als hätte man diese selbst erfunden, obwohl doch nur von Elon Musk kopiert. 4. Elon Musk hat bereits angekündigt sein zivilgesellschaftliches Engagement bei DOGE herunterzufahren.===> Ohne CEO Elon Musk werden die Tesla Aktionäre Geld verlieren.MACHT ES NICHT!
Klaus-Dieter
02.05.2025 um 15:36
Alles reine Spekulation. Ob die Investoren von Tesla mit oder ohne Murks als CEO 'better off' sind, wird sich langfristig nur zeigen, wenn er denn wirklich ersetzt wird. Nach über 20 Jahren CEO von Tesla sollte dieser Zeitpunkt jedoch besser früher als später gewählt werden, um Schaden durch potentiell erratisches Handeln abzuwenden. Für die Belegschaft von Tesla und die Managementebene steht außer Frage: ohne Murks läufts besser (siehe WSJ-Artikel archive.ph/r9tRF). Und DOGE hat in der Regierung bisher mehr Chaos und Schaden als Nutzen angerichtet. DOGE sollte besser keine Nachahmung finden.

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