Ford gibt offenbar Neuentwicklung einer eigenen E/E-Architektur auf
Wie Reuters unter Berufung auf Insider schreibt, distanziert sich Ford von seinem zuvor vorangetriebenen Programm zur Entwicklung einer fortschrittlichen E/E-Architektur mit dem Arbeitstitel FNV4 („fully-networked vehicle“). Dieses sei von Führungskräften des Unternehmens stets als „entscheidend für den Wettbewerb mit Elektrofahrzeug-Pionieren wie Tesla“ bezeichnet worden. Grund sollen „explodierende Kosten und Verzögerungen“ gewesen sein. Die FNV4-Entwicklung soll zu Fords hohen Verlusten im Bereich Elektroauto und Software beigetragen haben, die sich 2024 auf fünf Milliarden Dollar summierten.
Laut Reuters war das Projekt eine Priorität von Ford-CEO Jim Farley und seinem Stellvertreter Doug Field, einem ehemaligen Apple- und Tesla-Manager, der seit 2021 im Unternehmen tätig ist. Im Zuge der mutmaßlichen Kehrtwende sollen nun die Erkenntnisse aus der FNV4-Entwicklung in Fords aktuelles Softwaresystem einfließen, das von einem sogenannten Skunkworks-Team innerhalb des Konzerns in Kalifornien verantwortet wird.
Schwächen der aktuellen Softwaresysteme großer Autobauer sind in der Regel, dass sie sehr fragmentiert sind, da sie Computercodes von Dutzenden von Zulieferern integrieren. Das macht sie komplex und nur schwer aktualisierbar. Ob sich Ford nun nach einem Partner umschaut, wie es etwa Volkswagen in Form einer Kooperation mit Rivian vorgemacht hat, geht aus dem Bericht nicht hervor.
Farley bekräftigte noch im September gegenüber Reuters, dass sein Unternehmen fest entschlossen sei, softwaregestützte Fahrzeuge zu bauen, übrigens nicht nur Elektroautos, sondern auch Verbrenner und Hybridfahrzeuge.
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