Deutsche Ladeanbieter gründen Lobbyverband CharGER

Mit dem charGER e.V. hat sich ein neuer Dachverband formiert, in dem sich mehrere Unternehmen zusammengeschlossen haben, die Ladeinfrastruktur planen, betreiben und digital steuern. Hinter CharGER stehen derzeit die Unternehmen Wirelane, reev, Amperio und Jolt Energy.

Bild: CharGER e.V.

Wie es in der ersten Mitteilung des Vereins zu seiner Gründung heißt, will CharGER „ als fachlich fundierte Stimme der Betreiberpraxis, als aktiver Partner im politischen Dialog mit Entscheidungsträger:innen und als Impulsgeber für eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur in ganz Deutschland“ auftreten. Denn Betreiber und Entwickler von Ladeinfrastruktur seinen zwar „zentrale Akteure der Verkehrswende“, hätten aber bisher keine eigenständige Interessenvertretung in Deutschland. Diese Lücke will CharGER nach eigenen Angaben schließen.

Das erklärte Ziel ist es daher, „die politischen Rahmenbedingungen so mitzugestalten, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur flächendeckend, wirtschaftlich tragfähig und nutzerorientiert erfolgen kann – als Rückgrat der Elektrifizierung des Verkehrs“. Der Verband will aber nicht nur mit der Politik und Verwaltung in Kontakt treten, sondern auch mit der Öffentlichkeit, also potenziellen Nutzern der Ladeinfrastruktur. In diesem Bereich will man „faktenbasierte Aufklärungsarbeit“ leisten.

Der Vorstand des neuen Vereins wird mit hochrangigen Vertretern der Gründungsmitglieder besetzt. Eduard Schlutius (Gründer von reev) ist Vorsitzender von CharGER e.V., Constantin Schwaab (CEO von Wirelane) agiert als stellvertretender Vorsitzender und Hans Beck (Chief Commercial Officer bei Jolt Energy) als Schatzmeister. Von den Gründungsunternehmen hat Amperio keinen Posten im Vorstand übernommen. Die vier Unternehmen bilden zusammen die gesamte Wertschöpfungskette der Ladeinfrastruktur ab. Der Verband ist aber nach eigenen Angaben bestrebt, weitere Unternehmen als Mitglieder zu gewinnen, „um als noch stärkeres Bündnis die Interessen der Ladeinfrastruktur-Branche zu vertreten“.

Als Branchenverband mit Fokus auf die Ladeinfrastruktur in Deutschland will sich CharGER direkt in die politische Debatte um den schnelleren Ladesäulen-Ausbau einbringen, den die schwarz-rote Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart hat. Das biete „ nun die Chance, bestehende Hindernisse aus dem Weg zu räumen – von schwerfälligen Genehmigungsverfahren bei Netzanschlüssen bis hin zur Beseitigung unfairer Wettbewerbsbedingungen“, so der Verband.

„Unsere Mission ist es, die operativen Herausforderungen der Branche sichtbar zu machen und Lösungen mitzugestalten – sachlich, konstruktiv und mit Blick auf eine verlässliche Ladeinfrastruktur für alle“, sagt Eduard Schlutius. „Unsere Vision ist eine emissionsfreie und klimaneutrale Mobilität, zu der alle Menschen – in der Stadt und auf dem Land – einfachen, zuverlässigen und bezahlbaren Zugang haben.“

charger-verband.de

1 Kommentar

zu „Deutsche Ladeanbieter gründen Lobbyverband CharGER“
Jörg
08.05.2025 um 12:09
" In diesem Bereich will man „faktenbasierte Aufklärungsarbeit“ leisten."Die Interessen der Ladeanbieter kennen wir ja schon, aber ist auch vorgesehen, dass der Nutzer 'faktenbasierte Aufklärungsarbeit" in Sachen Ladepreise leistet?

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