BatteryPass-Ready entwickelt Testumgebung für Batteriepässe

Ab Februar 2027 gilt der EU-weit verpflichtende Batteriepass, der Transparenz zum gesamten Batterielebenszyklus wie Produktion, Nutzung und Recycling geben soll. Das Projekt BatteryPass-Ready, das für die Einführung solcher Batteriepässe eine Testumgebung bieten will, ist nun gestartet.

Bild: Acatech

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) gefördert Projekt läuft über zwei Jahre und knüpft an das Vorgängerprojekt BatteryPass an, mit dem die Grundlagen für digitale Batteriepässe entwickelt worden waren. Ziel des neuen Projekts ist es, eine Testumgebung für Anwender des Batteriepasses zu entwickeln und allen Akteuren im Batterie-Ökosystem zugänglich zu machen. Denn die neue EU-Richtlinie stellt Anbieter und Produzenten von Batterien vor Herausforderungen: Sie müssen ihr Datenmanagement umstellen und die technischen Voraussetzungen für den Batteriepass schaffen. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen mit geringen Ressourcen ist das mit großen Hürden verbunden, wie es vom Projekt-Konsortium heißt.

An BatteryPass-Ready beteiligen sich das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK), die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften acatech, der Daten-Standardisierungsspezialist GEFEG sowie die TU Berlin. Zusätzlich erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit relevanten assoziierten Verbänden, darunter der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) sowie der IT-Branchenverband BITKOM.

„Digitale Produktpässe wie der Batteriepass sind ein zentraler Enabler, wenn es um den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft geht. Aber sie sind noch viel mehr: Wir müssen sie als Effizienztool begreifen, das weit darüber hinaus geht, die EU-Batterieverordnung zu erfüllen. Sie helfen uns dabei, Ressourcen einzusparen, unabhängiger bei kritischen Rohstoffen zu werden und neue Wertschöpfung im Batterie-Ökosystem zu schaffen. Je früher insbesondere kleine und mittlere Unternehmen Erfahrungen in der Anwendung sammeln, desto schneller und flächendeckender können sich die Akteure von Mehrwerten digitaler Produktpässe überzeugen – und sie nutzen“, sagt acatech-Präsident Thomas Weber über den Projektstart.

In der Testumgebung können Anwender von BatteryPass-Ready soll Inverkehrbringer und Dienstleister aus dem Batterie-Ökosystem u.a. laufende Entwicklungen zu verpflichtenden Datenpunkten analysieren, die Vollständigkeit und Plausibilität der Daten testen und die Konformität des Batteriepasses mit Standards sicherstellen können. Weiterhin soll es Emulationsumgebungen geben, insbesondere für Komponenten, die durch die Europäische Kommission bereitgestellt und betrieben werden (z.B. Registry). Darüber hinaus will das Projekt Handlungsleitfäden für Politik und Unternehmen zur Verfügung stellen.

„Die transparente, interoperable und vertrauenswürdige Bereitstellung von Daten ist der Grundstein für den Erfolg des digitalen Produktpasses. Mit dem Projekt BatteryPass-Ready schaffen wir eine Testumgebung, um den Batteriepass schnell zu verbreiten und ihn für die Industrie sicher und direkt nutzbar zu machen, denn zuverlässige Daten werden zu Gold in der digitalen Kreislaufwirtschaft“ sagt Prof. Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

Auch wenn das Projekt Firmen helfen soll, ihre Batteriepässe zu testen, so gibt es dennoch schon erste Unternehmen, die digitale Batteriepässe einsetzen, auch wenn sie noch gar nicht vorgeschrieben sind. So versieht Volvo den EX90 bereits mit einem Batteriepass. Die Fahrzeughalter können über einen QR-Code an der Innenseite der Fahrertür eine vereinfachte Version des Passes abrufen. Eine vollständigere Version des Passes wird an die Aufsichtsbehörden weitergeleitet. Und im Januar hat der österreichische Antriebsentwickler AVL einen selbst entwickelten digitalen Batteriepass vorgestellt. Außerdem arbeitet das EU-Projekt BASE unter Leitung des Fraunhofer IEG an einem digitalen Batteriepass. Als Werkzeug für den Pass nutzen die Beteiligten die Blockchain-Technologie.

acatech.de

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