Britischer CPO Believ leiht sich 300 Mio. Pfund

Der britische Ladeinfrastrukturbetreiber Believ hat sich eine Finanzierung in Höhe von 300 Millionen Pfund gesichert und will mit diesem Geld mindestens 30.000 öffentlich zugängliche Ladestationen in ganz Großbritannien installieren.

Bild: Believ

Wie Believ mitteilt, wird die Finanzierung von seinen gemeinsamen Eigentümern Liberty Global und Zouk Capital sowie dem Banken-Quartett Santander, ABN Amro, NatWest und MUFG bereitgestellt. Die 300 Millionen Pfund (umgerechnet rund 356 Millionen Euro) machen das 2019 gegründete Unternehmen mit Sitz in London nach eigenen Angaben zu „einem der finanzstärksten CPOs Großbritanniens“.

Believ gehört dem Duo Liberty Global Ventures und Zouk Capital. Letzterer ist auch Verwalter des vom britischen Finanzministerium unterstützten Charging Infrastructure Investment Fund. Beim Aufbau der Ladeinfrastruktur arbeitet Believ zudem mit seinem Schwesterunternehmen Virgin Media O2 zusammen. Und: Erst kürzlich übernahm Believ die Vermögenswerte von Switch EV, einem Spezialisten für das cloudbasierte Management von Ladestationen. Auch ein Teil der Führungsriege von Switch EV wechselte zu Believ.

Im Zuge der neuen Finanzierung kündigt das Unternehmen nun an, mit öffentlichen und privaten Organisationen zusammenarbeiten zu wollen, „um die richtigen Ladelösungen an den richtigen Standorten bereitzustellen“. Ein Großteil der Investitionen soll dabei in Lader an Straßenparkplätzen in Wohngebieten fließen („um Autofahrern ohne eigene Parkplätze den Umstieg auf E-Fahrzeuge zu erleichtern“). Weitere „erhebliche Mittel“ kündigt Believ für Schnell- und HPC-Lader sowie für Ladeinfrastruktur in ländlichen und/oder unterversorgten Gebieten an.

Guy Bartlett, CEO von Believ, betont dabei die Bedeutung der Finanzierung als großes Engagement der Privatwirtschaft: „Sie trägt dem erforderlichen Investitionsumfang und der Dringlichkeit Rechnung“, sagt er. „Das Vertrauen in Elektrofahrzeuge wird weiter wachsen, da die Autofahrer sehen, dass immer mehr Infrastruktur in Betrieb genommen wird. Wir bei Believ sind sehr stolz darauf, diese Entwicklung maßgeblich mitzugestalten.“

Jonathan Pearson, Vorstandsvorsitzender von Believ und CFO von Liberty Growth bei Liberty Global, ergänzt: „Die heute angekündigte Finanzierung zeigt das Potenzial einer Partnerschaft mit dem öffentlichen Sektor in Großbritannien, um die für eine grünere Zukunft notwendige Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu schaffen. Mit Virgin Media O2 als Lieferpartner und der Finanzierungsexpertise von Liberty Global freuen wir uns darauf, dass Believ die dringend benötigten Ladestationen für Elektrofahrzeuge in ganz Großbritannien einführt.“

Die britische Regierung hat sich bekanntlich das Ziel gesetzt, bis zum Ende der Dekade 300.000 öffentliche Ladestationen zu erreichen. Derzeit stehen Autofahrern im Land rund 80.000 Ladestationen zur Verfügung. Als Anreiz zur Antriebswende hat die Regierung 2,3 Milliarden Pfund zugesagt, um Industrie und Autofahrern den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu erleichtern. 200 Millionen Pfund sind dabei für den Ausbau öffentlicher Ladestationen vorgesehen, zudem steht lokalen Behörden in England ein spezieller Fonds zum Aufbau lokaler Ladeinfrastruktur („LEVI“) in Höhe von 381 Millionen Pfund zur Verfügung.

Apropos: Zu den jüngsten Vertragsabschlüssen für Believ gehört eine Vereinbarung mit dem Suffolk County Council, bei der es sich um den ersten unterzeichneten LEVI-Kontrakt handeln soll. Im privaten Sektor verfügt Believ zudem „über eine starke Pipeline an vereinbarten Projekten, die in Kürze bekannt gegeben werden“, wie das Unternehmen mitteilt.

believ.com

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