E-Autos bewähren sich bei der Polizei in Baden-Württemberg
Zum Einsatz kommt der Audi Q4 45 e-tron quattro, der mit einem 77 kWh großen Akku ausgestattet ist und eine Reichweite von bis zu 563 Kilometern nach WLTP bieten soll. Seit 2024 haben die 136 Exemplare schrittweise Dieselfahrzeuge ersetzt. Mittlerweile sind 120 der Stromer seit 180 Tagen im Einsatz.
„Unsere Polizistinnen und Polizisten sorgen jeden Tag für unsere Sicherheit. Deshalb ist es mir ein persönliches Anliegen, dass sie auch die bestmögliche technische Ausstattung erhalten“, so der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl. Und ergänzt: „Die Polizei hat dabei mit mehr als zwei Millionen elektrisch gefahrenen Kilometern eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass hohe Einsatzbereitschaft, modernste Technik und nachhaltige Mobilität eine gelungene Kombination darstellen.“
Polizei zieht positive Zwischenbilanz
Die Elektroautos sollen „ihre Alltagstauglichkeit leise und emissionsfrei unter Beweis gestellt“ haben. Bislang sei dem Innenministerium dabei nicht ein einziger Vorfall bekannt geworden, bei dem polizeiliche Sofortmaßnahmen aufgrund eines mangelnden Ladezustands eines Fahrzeuges mit elektrifiziertem Antrieb nicht durchgeführt werden konnten. Eine Anspielung offenbar auf Medienberichte aus dem März, wonach Einsätze angeblich bereits abgebrochen werden mussten.
„Bei den Polizistinnen und Polizisten im Land trifft die E-Mobilität auf sehr hohe Akzeptanz“, heißt es. Dies zeige sich „allein schon im Fahrverhalten“. Nach derzeitigem Stand soll jedes elektrisch angetriebene Einsatzfahrzeug im Durchschnitt rund 35.000 Kilometer gefahren sein und war somit „im Vergleich zu den Verbrennern um rund 30 Prozent mehr im Einsatz“. Bei einer gleichbleibenden Auslastung der Fahrzeuge soll dies sogar zu einer jährlichen Fahrleistung von zusammen rund 4,5 Millionen Kilometern führen.
Durch eine flächendeckende Verwendung dieser Einsatzfahrzeuge will die Polizei im nächsten Schritt weitergehende Erkenntnisse über die Eignung von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen im täglichen Dienst sowie im 24/7-Betrieb bei den Polizeirevieren erlangen.
Für den flächendeckenden Betrieb ist jedoch auch „eine zuverlässige sowie leistungsfähige Ladeinfrastruktur an allen polizeilichen Liegenschaften unerlässlich“. „Deshalb hat das Ministerium für Finanzen 400 Ladepunkte installiert, weitere 200 Ladepunkte befinden sich in Vorbereitung“, so das Land Baden-Württemberg in einer Mitteilung. Ob sich die 400 Ladepunkte nur an Standorten der Polizei befinden, ist unklar. Im April hieß es noch, dass die Polizei in Baden-Württemberg über 264 Ladepunkte verfügen würde, 225 würden darüber hinaus hinzukommen.
190 E-Autos und 235 Plug-in-Hybride in der Flotte
Derzeit befinden sich insgesamt rund 190 rein elektrisch betriebene Fahrzeuge im Bestand der Polizei Baden-Württemberg. An den Polizeirevieren werden 136 Audi Q4 e-tron eingesetzt. Die weiteren rund 50 Elektrofahrzeuge kommen in anderen Organisationsbereichen zum Einsatz, überwiegend zu Logistikzwecken.
136 Audi Q4 e-tron werden an den Polizeirevieren eingesetzt. Die weiteren rund 50 Elektrofahrzeuge setzt die Polizei Baden-Württemberg in anderen Organisationsbereichen ein, überwiegend zu Logistikzwecken.
Bis zur vollständigen Elektrifizierung ist es jedoch noch ein weiter Weg. So sollen von den insgesamt 5.400 Fahrzeugen der Polizei bis zum Jahresende gerade einmal 11,6 Prozent „elektrisch angetrieben“ sein, womit sicherlich rein Batterie-elektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride gemeint sein dürften.
Die wissenschaftliche Begleitung der E-Mobilität bei der Polizei erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut. Erste Analysen würden das Potenzial bestätigen. Demnach könnte der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge im Polizeifuhrpark auf bis zu 69 Prozent gesteigert werden.
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