Hylane expandiert mit neu gegründeter Tochter in die Niederlande
Hylane hat erst vor wenigen Tagen bekanntgegeben, sein Mietmodell auch auf Batterie-Lkw auszudehnen. Ein beachtlicher Strategieschwenk, denn seit der Gründung 2021 war das Unternehmen bei seinem Pay-Per-Use-Geschäft auf Wasserstoff-Trucks fokussiert. Nun melden die Kölner eine weitere Erweiterung – diesmal in geografischer Hinsicht. So soll die neu gegründete niederländische Gesellschaft analog zur Mutter in Deutschland ein Miet-Angebot für Transportfirmen auflegen. Gut für Hylane: Die zusätzlichen Fahrzeuge, die das Unternehmen dazu anschafft, werden durch das nationale Programm SWiM (Subsidieregeling Waterstof in Mobiliteit) gefördert.
Sara Schiffer, Geschäftsführerin der Hylane GmbH und auch der nun gegründeten Hylane Netherlands BV (zusammen mit Co-Geschäftsfüherer Maximilian Draxler), kommentiert: „Mit dem Markteintritt in die Niederlande übertragen wir unser etabliertes Mietmodell für emissionsfreie Lkw in einen weiteren wichtigen Logistikmarkt. Viele unserer Kunden sind grenzüberschreitend aktiv – daher ist es für uns ein konsequenter Schritt, unser Angebot auch international auszubauen. Dabei können wir auf unseren Erfahrungen im deutschen Markt aufbauen, wo wir uns als einer der führenden Anbieter etabliert haben.“ Warum Hylane dabei seit Kurzem auch auf BEV-Lkw setzt, hat uns Sara Schiffer vergangene Woche in einem ausführlichen Interview erläutert.
Klar ist: Die Niederlande sind als Handelszentrum Europas bekannt – insbesondere durch den Logistikhafen Rotterdam. „Diese strategische Lage sorgt für eine hohe Nachfrage im Bereich Schwerlastlogistik – ideale Voraussetzungen für emissionsfreie Transportlösungen“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Das niederländische Förderprogramm SWIM erleichtere dabei den Markthochlauf alternativer Antriebe deutlich. Die Zuschüsse sind nämlich nicht nur für die Anschaffung alternativ betriebener Lkw gedacht, sondern beispielsweise auch für den Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen.
Hylane gibt in diesem Kontext an, sich je in einer Kooperation mit den Tankstellen-Betreibern TEAL Mobility, Fountain Fuel und Vissers auf das Förderprogramm beworben zu haben. Mit den in Aussicht gestellten Fördermitteln will das Unternehmen dann sowohl Wasserstoff-Verbrenner als auch Brennstoffzellen-Lkw anschaffen. Die Förderung deckt laut Hylane bis zu 80 Prozent der Mehrkosten gegenüber dem Diesel. Die Kölner wollen diese Fördermittel vollständig dafür einsetzen, „die Mietraten für Kunden zu reduzieren“.
Niederländische Kunden können bei Hylane zu Anfang aus drei Modellen wählen, den Wasserstoff-Verbrenner hTGX von MAN, den Brennstoffzellen-Lkw Xcient von Hyundai und den Batterie-Lkw eActros 600 von Daimler Truck. Die Sattelzugmaschine von MAN soll auf eine maximale Reichweite von 600 Kilometern kommen. Das Fahrzeug speichert 56 Kilogramm Wasserstoff bei 700 bar und lässt sich in etwa 15 Minuten vollständig betanken. Der Hyundai Xcient bietet als klassischer Brennstoffzellen-Lkw eine Reichweite von rund 400 Kilometern, wobei der Wasserstoff an Bord in sieben Behältern gespeichert wird, die innerhalb von acht bis 20 Minuten vollständig betankt werden können. Ergänzt wird das Angebot durch die neue E-Sattelzugmaschine eActros 600 von Daimler Truck. Sie kommt laut Datenblatt auf eine Reichweite von etwa 500 Kilometern und kann in etwa einer Stunde von 20 auf 80 Prozent Ladestand gebracht werden.
Die oben als Konsortialpartner genannten Tankstellen-Betreiber holt Hylane wiederum ins Boot, um seinen künftigen Kunden in den Niederlanden eine zuverlässige und flächendeckende Wasserstoffversorgung zu bieten. „Über eine Tankkarte erhalten die Mietkunden einfachen Zugang zum bestehenden Netz an Wasserstofftankstellen in den Niederlanden. Damit ist ein reibungsloser Betrieb der Fahrzeuge im Alltag gewährleistet“, heißt es dazu.
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