Neue Ladepunkt-Daten-Verordnung sorgt in Österreich für mehr Transparenz beim Laden

Mit der nun in Kraft getretenen Ladepunkt-Daten-Verordnung müssen Ladeanbieter in Österreich mehr Daten an die Regulierungsbehörde E-Control melden. Die Meldepflicht umfasst jetzt erstmals Informationen in Echtzeit, ob eine Ladestelle frei oder belegt ist sowie den aktuellen ad-hoc-Preis, und soll dadurch das offizielle Ladestellenverzeichnis verbessern.

Bereits seit 2019 führt die Strom- und Gasregulierungsbehörde das österreichische Ladestellenverzeichnis. Darin sind mittlerweile fast 32.000 Ladepunkte verzeichnet. Doch die Datenlage war bislang relativ dürftig, nur die Angabe des Standorts war verpflichtend. Die im September 2024 angekündigte Ladepunkt-Daten-Verordnung, die nun in Kraft getreten ist, verpflichtet Ladeanbieter, verpflichtet, deutlich mehr Daten zu melden als bislang.

Dazu zählen:

  • Aktuelle Verfügbarkeit (frei, besetzt, reserviert)
  • Ad-Hoc-Preis bei Laden ohne Ladevertrag bzw. Ladekarte
  • Nominale Ladeleistung jedes Ladepunktes
  • Gesamte maximale Ladeleistung der Ladestelle
  • Servicetelefonnummer
  • Öffnungszeiten in strukturiertem Format, so dass danach gefiltert werden kann
  • Verfügbare Steckertypen
  • Anzahl der barrierefreien Ladeplätze
  • Information, ob der bereitgestellte Ladestrom zu 100% aus Erneuerbaren Energiequellen bezogen wird

Der Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ), der dreizehn Energieunternehmen in Österreich vertritt und sich für den flächendeckenden Ausbau mit Elektromobilität einsetzt, begrüßt die neue Ladepunkt-Daten-Verordnung: „Transparenz ist der Schlüssel für den Erfolg der Elektromobilität“, sagt der BEÖ-Vorsitzende Andreas Reinhardt. „Nur wenn E-Mobilist:innen verlässlich wissen, wo und wie sie laden können, wird die Akzeptanz weiter steigen.“

BEÖ-Vorsitzender Andreas Reinhardt sagt weiter: „Klare Regeln schaffen Vertrauen und erleichtern den Zugang zur Ladeinfrastruktur“, sagt Andreas Reinhardt. „Mit einheitlichen Standards wird die Elektromobilität noch alltagstauglicher für alle.“ Dank der nun zusätzlich meldepflichtigen Informationen „wird das Ladestellenverzeichnis aufgewertet und ist noch besser nutzbar”, so Reinhardt weiter.

Ein Drittel aller fast 32.000 öffentlichen Ladepunkte in Österreich wird von den Mitgliedern des BEÖ betrieben – die Stimme des Verbands hat also Gewicht. Allein im Zeitraum 2024 bis 2025 investieren die Unternehmen im BEÖ mehr als 75 Millionen Euro in den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur.

ots.at

6 Kommentare

zu „Neue Ladepunkt-Daten-Verordnung sorgt in Österreich für mehr Transparenz beim Laden“
Gregor
25.06.2025 um 14:16
Hallo Florian Treiß, wo genau ist diese Transparenz denn zu sehen? Denn laut Afir zählt die Angabe dieser Infos in jedem EU Land. In DE habe ich leider noch nicht davon profitieren können, wobei schon mehr und mehr solcher Daten in unser Sammelregister eintrudeln.
Florian Treiß
25.06.2025 um 16:59
Ich bin mir unsicher, ob es sich hierbei dementsprechend "nur" um die Umsetzung von EU-Vorgaben in nationales Recht handelt. Sowas dauert ja leider oft lang. Grundsätzlich sollen die Infos auf https://www.ladestellen.at/#/electric sichtbar sein - aber bisher klappt das noch längst nicht bei allen Standorten.
Stefan Donner
26.06.2025 um 08:28
Welcher Elektromobilist schaut auf eine Desktop Webpage wie ein Ladepunkt gefunden werden kann? Alle Ladepunkte die sich im Roaming befinden werden über die eMSP Ladeapps, Google, Autonavis etc angezeigt. Für mich nur ein weiterer Schritt zu mehr Bürokratie für die Betreiber/CPOs.
Gernot
26.06.2025 um 09:05
Transparenz schön und gut, diese bringt aber gar nichts, solange es bei den Abrechnungsmodalitäten keine nachvollziehbare Tansparenz gibt, jeder Anbieter Narrenfreiheit hat und tun und lassen kann, was er will. Die zeitbasierte Abrechnung gehört sofort verboten, da man hier keinerlei Übersicht hat, was man am Ende bezahlt. Wer würde im Wirtshaus akzeptieren, dass der Wirt die Bierabgabe am Zapfhahn zeitlich verrechnet? Auch die Preise für das Laden an der Schnellladesäule müssen an die tatsächlich gelieferte bzw in Anspruch genommene Leistung angepasst werden. Wenn man an einer 150kw-Ladesäule lädt, zahlt man den Tarif für die theoretische150 kw-Leistung, egal wie schnell man tatsächlich lädt, in meinem Fall 37 kw. Ich muss also für etwas bezahlen, was ich gar nicht in Anspruch nehme. Heurzutage muss es möglich sein, leistungsbezogen (Ladeleistung und bezogene Energie) abzurechnen. Gottseidank kann ich vorwiegend zuhause laden, was für mich eine grundsätzliche Voraussetzung für ein E-Auto ist. Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, mir das Chaos mit dem öffentlichen Laden Tag für Tag antun zu müssen.
Franz Katherl
26.06.2025 um 09:43
Viel wichtiger wäre die Bezahlmöglichkeit mit Kreditkarten, und Abschaffung der unsinnigen RIF Karten
Sepp
27.06.2025 um 14:54
Habe noch nie an einer Ladesäule geladen, zu umständlich ,teuer ,einfach ein Betrug .Die Betreiber müssen sich fragen warum 80 % der Eautos nicht Öffentlich laden !

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