Comau weiht Trockenraum-Labor ein

Der Automatisierungsspezialist Comau hat am italienischen Hauptsitz in Grugliasco ein voll ausgestattetes Trockenraum-Labor errichtet, um seine selbstentwickelten Anlagen zur Zellfertigung zu verfeinern und zu testen. Und um neue Maschinen für Lithium-Ionen- und Lithium-Metall-Zellen zu erproben.

Bild: Comau

Mit dem Trockenraum stärkt Comau seine Kompetenzen im Bereich von End-to-End-Batterielösungen – und das nicht nur bei Akkus der aktuellen Generation, sondern vor allem mit Blick auf innovative Batterien der nächsten Generation. So nennen die Italiener explizit als eines der nächsten Etappenziele, Zugang zu Feststoff-Technologien zu ermöglichen. Der neue Trockenraum, in den Comau nach eigenen Angaben knapp ein Million Euro investiert hat, soll dabei die Entwicklung und Kommerzialisierung beschleunigen.

Das Labor verfügt über drei sogenannte Proto-Testplätze (davon zwei mit einem Taupunkt von -40 °C und einen mit -50 °C). Zu dem Automatikequipment des Raums zählt u.a. der Comau-Roboter Racer 5 Sensitive Environments. Die Einrichtung stehe Kunden, Universitäten und Verbänden offen, zusätzlich zum Team des Global Competence Centers von Comau, das derzeit aus mehr als 40 Ingenieuren besteht, heißt es weiter.

CEO Pietro Gorlier betont, dass Comau weiterhin in Forschung und Entwicklung in verschiedenen Industriesektoren, einschließlich der Elektromobilität, investiere – „wie kürzlich durch die Einführung einer komplett neuen Produktlinie von kollaborativen Robotern und selbstfahrenden mobilen Fahrzeugen sowie von Schweißtechnologien bewiesen“. Der neue Trockenraum erlaube es, „mit neuen Zellformaten und Materialien in einer kontrollierten, feuchtigkeitsfreien Umgebung zu experimentieren und spiegelt unser kontinuierliches Engagement für die Förderung industrieller Innovationen wider […].“

Comau gab im Batterie-Bereich erst vor rund einem Monat eine Kooperation mit dem US-amerikanischen Unternehmen Intecells bekannt. Zusammen arbeitet das Duo an der Integration von kaltem Plasma in industrielle Prozesse zur Herstellung von Batteriezellen. Ziel ist es, Lösungsmittel und Bindemittel in der Zellfertigung künftig überflüssig zu machen.

Und: Comau hat Anfang Juni auch eine Plattform für die Zellformierung in Kleinserie vorgestellt. Trotz des Rückzugs von Stellantis als Gesellschafter im Januar bleibt Comau zudem weiterhin in europäischen Batterieprojekten wie BATTwin sowie im Recycling-Vorhaben Reinforce aktiv.

comau.com

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