Der Slate Truck kommt aus einer alten Druckerei in Indiana
Das amerikanische Start-up Slate Auto hat den Standort für die Produktion seines Slate Truck verkündet. Der elektrische Pick-up wird in Warsaw, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Indiana, vom Band laufen. Genauer gesagt auf dem rund 130.000 Quadratmeter großen Gelände einer ehemaligen Großdruckerei, die in ihren Grundzügen 1958 eröffnet wurde und 2023 den Betrieb eingestellt hat. Dies berichtet Business Insider.
„Wir möchten herausfinden, wie wir eine stillgelegte Anlage wieder nutzen können, um die Industrie zurückzubringen und die Gemeinde zu beleben“, zitiert das US-Medium Slate-Geschäftsführer Chris Barman. Slates erste eigene Produktionsstätte soll bis zu 2.000 neue Jobs in Warsaw schaffen – deutlich mehr als durch die Schließung der Fabrik vor zwei Jahren verloren gingen. Zu diesem Zeitpunkt soll die Druckerei wohl noch etwa 500 Menschen beschäftigt haben.
Bei den amerikanischen Elektroauto-Herstellern ist die Übernahme und Umnutzung bestehender Produktionsstätten keine Seltenheit – wenn auch eher von alten Autowerken. Rivians Stammwerk in Normal, Ohio war davor beispielsweise eine Mitsubishi-Fabrik, während Teslas erste Gigafactory ursprünglich Teil des „New United Motor Manufacturing“-Joint-Ventures zwischen General Motors und Toyota war.
Auf dem Gelände in Warsaw befinden sich zwei jeweils rund 56.000 Quadratmeter große Fabrikhallen. Wie viel Platz Slate Auto an dem Standort für seine Produktion benötigt, hat das US-Unternehmen noch nicht bekanntgegeben. Die Nachfrage nach dem Slate Truck, den Slate Auto voraussichtlich ab Ende 2026 an die Kunden ausliefern möchte, ist aber groß.
Laut dem Start-up sollen innerhalb weniger Wochen nach der Präsentation im Frühjahr 2025 bereits über 100.000 Vorbestellungen für den Erstling eingegangen sein, der je nach Version 241 oder 386 Kilometer weit kommen soll. Die Interessenten mussten dabei jedoch nur 50 Dollar entrichten. Der im Vergleich zu anderen Elektro-Pick-ups ziemlich abgespeckte Slate Truck besticht vor allem mit seiner hohen Modularität, die aufgrund der großen Zahl an Gleichteilen auch die Preise niedrig hält.
Ohne Optionen soll er 27.500 Dollar oder umgerechnet 23.600 Euro kosten. Damit wäre er zum aktuellen Zeitpunkt der günstigste Pick-up der USA. Und dann wäre da noch das kantige und betont zurückhaltende Retro-Design, das an die Pick-ups der Achtziger- und frühen Neunzigerjahre erinnert.
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