Niederländische Post erweitert emissionsfreie Zustellung

Der niederländische Post- und Paketdienst PostNL absolviert inzwischen 30 Prozent seiner Lieferungen auf der letzten Meile emissionsfrei. Dabei übertrifft der Anbieter nach eigenen Angaben die lokalen gesetzlichen Vorgaben.

Bild: PostNL

In 27 Innenstädten in den Niederlanden liefert PostNL bereits vollständig emissionsfrei aus und liegt damit deutlich über den 14 Städten, in denen dies mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben ist. Seit kurzem liefert PostNL auch im gesamten Gebiet innerhalb der Amsterdamer Ringautobahn A10 emissionsfrei aus – damit ist das emissionsfreie Zustell-Gebiet 3,5 Mal größer ist als die offizielle emissionsfreie Zone der Stadt.

Zu den Städten, in denen es keine ausgewiesenen Null-Emissions-Zonen gibt, PostNL aber dennoch emissionsfrei zustellt, gehören etwa Almere, Breda und Enschede. In vielen größeren Städten wie (bereits erwähnt) Amsterdam, Den Haag, Eindhoven und Tilburg gibt es solche Zonen. Laut PostNL wird zunehmend nicht nur in den Stadtzentren, sondern auch den umliegenden Gebieten elektrisch zugestellt. Die Elektroflotte von PostNL legt mittlerweile mehr als 1,5 Millionen Kilometer pro Monat zurück.

Bis 2030 will PostNL sowohl in den Niederlanden als auch in Belgien vom letzten Sortierzentrum bis zur Haustür vollständig emissionsfrei liefern. „Derzeit sind 30 Prozent unserer Zustellungen auf der letzten Meile in den Niederlanden emissionsfrei, und diese Zahl wächst weiter“, sagt Linde Jansen, CFO bei PostNL. „Die Ausweitung der emissionsfreien Zustellzonen steht im Einklang mit unseren Nachhaltigkeitszielen.“

Beim weiteren Ausbau auf dem Weg zu dem 100-Prozent-Ziel will PostNL schrittweise vorgehen und dabei „sorgfältig“ berücksichtigen, „was lokal, technisch und praktisch machbar ist“. Denn bei der Umstellung auf einen elektrischen Zustellbetrieb geht es nicht nur um den Austausch der Fahrzeugen, sondern auch um die Ladeinfrastruktur, „eine neue Routenplanung basierend auf der Fahrzeugreichweite und die Berücksichtigung des Tagesablaufs der Zusteller“.

Besonders das Thema Laden bzw. intelligentes Laden mit einem Lastmanagement wird zunehmend wichtig. Die Netzüberlastung werde „zu einer wachsenden Herausforderung, da das Laden nicht immer und überall möglich ist“, so PostNL. Über die Netz-Problematik hat auch kürzlich Ionity-CEO Jeroen van Tilburg, selbst gebürtiger Niederländer, im Interview mit electrive Global gesprochen. „Vor sechs Jahren dauerte es nur etwa drei Monate, um in den Niederlanden einen Netzanschluss zu erhalten. Es war als eines der Länder bekannt, in denen die Einführung am schnellsten ging“, berichtet van Tilburg. „Heute dauert es bis 2028 oder 2029, um einen Netzanschluss zu erhalten. Das zeigt, wie schnell sich die Branche verändert.“ Es gibt schon erste Projekte, um die Netzüberlastung zu stoppen. In Amsterdam soll etwa SmartCharging genutzt werden, um das Stromnetz zu entlasten – und so die Wohnungsnot zu lindern. Denn die Engpässe im Stromnetz sogen dafür, dass Stadtplaner heute zwischen neuen Wohnungen und neuen Ladestationen entscheiden müssen – beides gleichzeitig verträgt das Netz nicht.

postnl.nl

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