Baden-Württemberg fördert eigenes initiales Lkw-Ladenetz
Mit dem Förderaufruf „Basisladenetz für öffentliches Laden von E-Lkw im regionalen Straßennetz“ (kurz: BASE) will die grün-schwarze Regierung Baden-Württembergs den Ausbau öffentlicher Lader für schwere Elektro-Nutzfahrzeuge ab 7,5 Tonnen forcieren. Ziel ist es, neue Ladepunkte zu errichten, die mit erneuerbarem Strom aus dem Netz oder durch vor Ort erzeugten regenerativen Strom versorgt werden. Interessierte Unternehmen und Bieterkonsortien können sich auf insgesamt drei Lose bewerben und im Erfolgsfall mit je bis zu vier Millionen Euro an Zuschüssen rechnen.
Zu den Details: Den Losen sind jeweils sieben geographisch abgegrenzte Gebiete, sogenannte Suchräume, zugeteilt. Innerhalb dieser Räume soll jeweils ein Ladestandort eingerichtet werden. Dabei verteilen sich die Suchräume der drei Lose über ganz Baden-Württemberg, sodass jeder spätere Gewinner einen Mix aus potenziell attraktiven und weniger lukrativen Standorten verantwortet. An jedem Standort sind wiederum mindestens vier öffentlich zugängliche CCS-Ladepunkte vorgeschrieben. Ebenfalls förderfähig sind die Netzanschlüsse, denn die pro Standort verfügbare Gesamtnennladeleistung muss mindestens 1.200 kW betragen.

Für jedes der drei Gebiete wird das Verkehrministeirum nur ein Unternehmen oder Konsortium auswählen, wobei ein Antragsteller maximal den Zuschlag für zwei Lose bekommen kann, um eine zu starke Konzentration zu verhindern . Die maximale Fördersumme pro Antragsteller ist auf 40 Prozent der Gesamtmittelausstattung begrenzt, kann aber wie erwähnt bis zu vier Millionen Euro erreichen. Die Antragstellung erfolgt über die L-Bank. Das Verkehrsministerium nennt eine Frist bis zum 31. Januar 2026. Auch zeitliche Vorgaben für die spätere Inbetriebnahme gibt es: So müssen die Gewinner der Lose ihre Ladeanlagen drei Jahre nach Erhalt des Zuwendungsbescheids fertiggestellt haben. Geht man davon aus, dass Baden-Württemberg die Zuschläge noch 2026 erteilt, ergäbe sich also 2029.
BaWü-Verkehrsminister Winfried Hermann äußert sich zu der neuen Förderung wie folgt: „Das Land setzt den Impuls, den die Anbieter nutzen können. Nur mit breiter Unterstützung der Wirtschaft kann das Klimaschutzziel erreicht werden. Die Elektrifizierung der Lkw-Flotte im Land hat hohe Priorität – ihr Anteil am Kohlendioxid-Ausstoß ist enorm. Obwohl Lkw weniger als zwei Prozent der Fahrzeuge auf europäischen Straßen ausmachen, sind sie für gut ein Drittel des Kohlendioxidausstoßes verantwortlich. Mit BASE fördern wir ein flächendeckendes Basis-Ladenetz für E-Lkw.“
Hermanns Ministerium hat sich zum Ziel gesetzt, dass im Jahr 2030 jede zweite Tonne im Güterverkehr klimaneutral transportiert wird. Beim Güterverkehr auf der Straße steht dabei die Förderung klimafreundlicher Antriebe im Vordergrund. In diesem Kontext hat das Verkehrsministerium bereits Ende 2024 zwei andere Förderprogramme aufgelegt. Eins für den Erwerb von emissionsfreien Lkw (die binnen weniger Wochen ausgeschöpft war) und eines für die Depot-Ladeinfrastruktur.
vm.baden-wuerttemberg.de, vm.baden-wuerttemberg.de (Förderkriterien)
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