E-Auto-Abo-Anbieter Instadrive kauft THG-Vermittler Emovy auf

Die im Markt für E-Auto-Abos verankerte Firma Instadrive hat den insolventen THG-Vermittler Emovy übernommen. Instadrive erweitert mit diesem Schritt seine Aktivitäten im Markt für Treibhausgas-Minderungsquoten gezielt um den B2B-Bereich.

Bild: Emovy

Instadrive ist bereits im THG-Quotenhandel für den Privatmarkt aktiv. Mit der Übernahme des B2B-Spezialisten Emovy verstärkt das Wiener Unternehmen nun seinen „Fokus über das bisher B2C-Geschäft hinaus“, wie Instadrive mitteilt. Kerngeschäft der in sechs Ländern aktiven Gesellschaft sind zwar E-Auto-Abos für Privatnutzer, der Handel mit THG-Quoten ist aber vor allem im deutschsprachigen Raum inzwischen aber zu einem weiteren Standbein geworden.

Dabei positioniert sich Instadrive „bewusst unabhängig“. Philipp Halla, Mitglied der Geschäftsführung, präzisiert: „Bisher spielte die Abwicklung von THG-Quoten innerhalb der Instadrive-Gruppe eine eher untergeordnete Rolle. Aufgrund der großen Marktintransparenz haben wir uns nun entschieden, diesem Bereich deutlich mehr Aufmerksamkeit zu widmen und so zur weiteren Professionalisierung des THG-Quotenmarktes beizutragen. Wir sehen hier noch erhebliches Wachstumspotenzial.“

Im Zuge der Emovy-Übernahme wird der bisherige Emovy-Geschäftsführer Matthias Kerner zu Instadrive wechseln. Das Wiener Unternehmen erhofft sich durch die B2B-Expertise der übernommenen Firma und das eigene Technologie-Knowhow in der THG-Quotenabwicklung neue Synergien. Denn: „Der THG-Quotenmarkt ist geprägt von zahlreichen Anbietern, die sich ausschließlich auf diesen Bereich konzentrieren und dadurch hohe Fixkostenstrukturen aufgebaut haben“, teilt das Unternehmen mit. „Angesichts niedriger Eigenkapitalquoten vieler Marktteilnehmer erwarten wir in den kommenden Monaten und Jahren weitere Marktbereinigungen – und werden diese Gelegenheiten für weitere gezielte Akquisitionen nutzen.“

Mit der Emovy GmbH mit Sitz in Ettlingen musste im Frühsommer ein relativ großer Vermarkter von Treibhausgasminderungsquoten (THG-Quoten) in Deutschland Insolvenz anmelden. Hintergrund soll die Insolvenz des Vertragspartners Landwärme gewesen sein. Emovy vermarktete zuvor die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) von Elektrofahrzeugen und öffentlichen Ladesäulen für viele Fuhrpark- und Flottenbetreiber sowie Ladesäulenbetreiber. Dabei arbeitete Emovy auch mit der Landwärme GmbH zusammen.

Landwärme, eigentlich ein Biomethan-Versorger, dessen Kerngeschäft die Kopplung von Biomethan-Erzeugern und -Nutzern ist, hatte die THG-Quote für die Elektromobilität als Nebengeschäft für sich entdeckt und auch mit dem ADAC für dessen THG-Angebot einen großen Partner gewonnen – und eben Emovy. Im September 2024 musste Landwärme aber Insolvenz anmelden, nachdem der Preisverfall bei den THG-Quoten ein Loch in die Bilanzen gefressen hatte.

In einem Schreiben an die Kunden nahm Emovy im Mai zu seiner Zahlungsunfähigkeit wie folgt Stellung: „Da unser Geschäftsmodell auf einem sicheren Quotenhandel mit Back-to-Back-Geschäften basiert, haben wir bereits im Herbst 2024 Verträge mit Verpflichteten für das Jahr 2025 abgeschlossen, um unseren Kunden frühzeitig neue Angebote unterbreiten zu können. Im November 2024 traten jedoch unerwartet regulatorische Änderungen durch die Bundesregierung in Kraft – ohne jede Vorankündigung. Diese führten zu erheblichen Marktpreisschwankungen, die sich nachteilig auf die bereits für 2025 abgeschlossenen Handelsgeschäfte auswirkten. Trotz intensiver Bemühungen, gemeinsam mit den Verpflichteten eine einvernehmliche Lösung zu finden, blieben diese Gespräche leider ohne Erfolg.“ Und auch die „langwierige Bearbeitung unserer Anträge durch das Umweltbundesamt (UBA)“ sei ein „weiterer wesentlicher Faktor“ gewesen.

Quelle: Infos per E-Mail, insta-drive.com

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