Prag beschließt großen Ladeinfrastruktur-Ausbau

Der Stadtrat von Prag hat den Start eines großen Investitionsprojekts für Ladeinfrastruktur genehmigt. In den kommenden Jahren wird die tschechische Hauptstadt bis zu 1.500 öffentlich zugängliche AC-Ladestationen errichten.

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Bild: Skoda

Die Elektrofahrzeug-Ladestationen sollen demnach an verschiedenen Orten in der tschechischen Hauptstadt aufgestellt werden und sich vollständig im Besitz der Stadt befinden. Die Gesamtkosten des Projekts werden auf fast 493 Millionen. Tschechische Kronen (ca. 20 Millionen Euro) geschätzt, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Erklärtes Ziel ist es, „allen Einwohnern den Umstieg auf Elektromobilität zu erleichtern, auch denen, die zu Hause keine Möglichkeit zum Laden haben“.

Konkrete Standorte werden in der kurzen Mitteilung noch nicht genannt, ebenso ein Zeitplan zum Bau der 1.500 Ladepunkte. Es liegt aber nahe, dass es sich vorrangig um Quartiers-Ladestationen in Wohngebieten handeln soll. Denn die Stadt gibt an, dass die neuen Ladestationen „regelmäßiges Laden über Nacht direkt auf der Straße“ ermöglichen sollen. Das soll etwa den Komfort für die Nutzer erhöhen und „gleichzeitig zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und Schadstoffen durch den Verkehr“ beitragen.

Die Stadtverwaltung bezeichnet das Lade-Projekt als Reaktion „auf die Herausforderungen des Klimawandels, der Luftqualität und des Stadtlärms“. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Förderung nachhaltiger urbaner Mobilität. Tatsächlich gibt es einige Bemühungen und Projekte zur Verkehrs- und Antriebswende in der tschechischen Hauptstadt: Die Prager Verkehrsgesellschaft DPP hat Anfang des Jahres einen Rahmenvertrag über 70 Oberleitungs-Busse mit dem türkischen Hersteller Bozankaya unterzeichnet, zudem prüft die Stadtverwaltung eine E-Taxi-Pflicht (für neue Fahrzeuge) ab 2029.

Im vergangenen Herbst hatte das Unternehmen THMP, das für die öffentliche Beleuchtung in Prag verantwortlich ist, bereits angekündigt, bis 2026 über 1.000 Laternen-Ladepunkte mit je einem für E-Autos reservierten Parkplatz zu schaffen. Ob diese Ladepunkte in den nun kommunizierten Ausbauplänen der Stadt bereits berücksichtigt sind, ist derzeit nicht bekannt.

„Ohne zugängliche öffentliche Ladestationen bleibt die Entwicklung der Elektromobilität nur wenigen Privilegierten vorbehalten. Prag muss eine Lösung für alle Einwohner anbieten – und genau das liefert dieses Projekt“, sagt Zdeněk Hřib, Erster Stellvertretender Bürgermeister für Verkehr. „Der Aufbau einer Ladeinfrastruktur ist nicht nur ein technologisches Projekt. Es ist ein konkreter Schritt hin zu einer saubereren und gesünderen Stadt, in der die Menschen gut leben können. In eine emissionsfreie Zukunft zu investieren, ist ökologisch, ökonomisch und sozial sinnvoll.“

praha.eu (auf Tschechisch)

3 Kommentare

zu „Prag beschließt großen Ladeinfrastruktur-Ausbau“
agdejager
17.08.2025 um 11:45
Alles schön und richtig, aber viel zu wenig für einen 1,5 Millionen Metropole. Und warum dann auch keinen weitere Ausbau von DC-Ladern?
TeeKay
18.08.2025 um 13:23
Fahren die 1,5 Mio Einwohner alle Elektroauto? Nein! Also braucht es auch keine Infrastruktur für 1,5 Mio Einwohner, sondern für die dort fahrenden Elektroautos. Irgendwas sagt mir, dass die mit 1500 Ladepunkten zusätzlich zu den schon vorhandenen ganz gut bedient sein werden, bis wie immer weitere Ladepunkte gebaut werden. Das Geheule, irgendwas würde nicht ausreichen, immer implizierend, der Ausbau sei dann bis zum Ende der Menschheit abgeschlossen, kann man seit mehr als einem Jahrzehnt hören - und gleichzeitig sagen die Betreiber, dass es zu wenige Autos für die schon gebauten Säulen gibt.
Martin
17.08.2025 um 15:41
Egal Hauptsache es geht voran Jedes Steinchen ist gut. 1500 ist ein Anfang und DC benötigt niemand zuhause! 11bzw 22kw langen völlig aus!

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