Protean Electric zeigt neuen Radnabenmotor mit 220 kW
Protean will diesen neuen Radnabenmotor kommendes Jahr in die Produktion schicken. Er soll höchstens soviel kosten wie herkömmliche Lösungen mit E-Achsen, bei denen die Motoren in den Achsen sitzen und von dort aus die Räder antreiben.
Radnabenmotoren, auf Englisch In-Wheel Motor (IWM) genannt, haben den Vorteil, dass sie ohne Zwischengetriebe und Antriebswellen auskommen. Dabei werden Motor, Bremsen und Leistungselektronik in einem kompakten Gehäuse direkt im Rad untergebracht. Außerdem lässt sich mit ihnen ein Torque Vectoring, also die gezielte Verteilung des Drehmoments auf verschiedene Räder, einfacher umsetzen. Zu den Nachteilen von Radnabenmotoren zählt u.a., dass die Kühlung schwer umzusetzen ist und das sie für eine zusätzliche ungefederte Masse an den Reifen sorgen.
Bisher gibt es noch keinen Autohersteller, der Radnabenmotoren in Großserie nutzt. Doch Protean Electric will das nun ändern. Laut dem Unternehmen will ein europäischer Hersteller die Radnabenmotoren ab 2026 in einem elektrischen Sportwagen einsetzen. Welcher das ist, bleibt bislang unklar – doch die Leistungsdaten passen definitiv zu einem Sportwagen. Denn der Motor hat nicht nur eine Leistung von 220 kW, er dürfte vor allem an mindestens zwei oder sogar vier Rädern eingesetzt werden, wodurch die Systemleistung natürlich deutlich steigt. Protean spricht denn auch von einer sportlichen Fahrzeugbeschleunigung für den Sprint von Null auf 100 km/h in nur knapp drei Sekunden. Dies bestätige Proteans Position als erster Anbieter, der serienreife, leistungsstarke Radnabenmotoren für Pkw-Anwendungen liefert, betont das Unternehmen.
„Wir waren schon immer davon überzeugt, dass Radnabenmotoren bessere Elektrofahrzeuge ermöglichen, und das können wir heute beweisen. In dieser Branche muss besser auch günstiger sein, ohne Abstriche bei Qualität oder Leistung“, sagte Andrew Whitehead, CEO von Protean Electric. „Da Doppelachsensysteme immer gängiger werden, haben wir gezeigt, dass wir sie mit unseren ProteanDrive-Lösungen ersetzen und kostengünstige Lösungen mit höherem Kundennutzen anbieten können.“
Laut Protean sind die Radnabenmotoren nicht nur preislich vergleichbar mit E-Achsen, sondern ermöglichen sogar auch eine Kostensenkung bei der Fahrzeugherstellung, u.a. weil die Komponentenkomplexität reduziert und herkömmliche Antriebsstrangelemente eliminiert werden. Dadurch soll eine nahtlose Integration der Elektrofahrzeugtechnologie in bestehende Plattformen mit minimalen Störungen und – bei neuen Architekturen – eine höhere Modularität, höhere Platzeffizienz sowie eine verbesserte Gesamteffizienz und höhere Leistungskennzahlen möglich werden.
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