Elektromotorrad-Rennserie MotoE wird auf Eis gelegt

Die Rennserie MotoE für Elektromotorräder wird bis auf Weiteres eingestellt. Das haben der Vermarkter Dorna Sports und der Motorradweltverband FIM mitgeteilt. Anders als die Formel E für elektrische Rennwagen konnte das Format in seinen sieben Saisons nicht genügend Anhänger finden.

Motoe austrian grand prix elektromotorraeder
Bild: MotoE

„Weil sich der Markt für leistungsstarke Elektromotorräder nicht so entwickelt hat, wie man es sich erhofft hatte“ und die Rennserie daher nicht genügend Fans gefunden habe, wird der offiziell FIM MotoE-Weltmeisterschaft genannte Wettbewerb nach der Saison 2025 vorerst pausiert, heißt es in einem gemeinsamen Statement von FIM und Dorna Sports.

Jorge Viegas, Präsident des Motorradweltverbandes FIM, sagt dazu: „Trotz aller Bemühungen, diese innovative Kategorie gemeinsam mit Dorna zu fördern, haben wir unsere Ziele nicht erreicht, ebenso wenig wie die Branche im Bereich leistungsstarker Elektromotorräder. Die Rennen waren wirklich fantastisch, und ich möchte allen Fahrern und Teams, die an der MotoE teilgenommen haben, und natürlich Dorna danken. Gemeinsam blicken wir in die Zukunft und sind bereit, alle neuen Innovationen und Technologien anzunehmen.“

Von Dorna Sports, das sowohl die Rechte an der klassischen Verbrenner-Rennserie MotoGP als auch der Elektroserie MotoE hält, äußert sich CEO Carmelo Ezpeleta folgendermaßen: „Die MotoE hat für unglaubliche Action auf der Rennstrecke gesorgt und Champions und Sieger gekrönt. Damit hat sie eine wichtige Rolle bei der Mission der MotoGP gespielt, innovativ zu sein, keine Angst zu haben und sich nie davor zu scheuen, etwas Neues zu wagen. Da wir ständig nach Innovation auf und abseits der Rennstrecke streben, müssen wir genauso offen dafür sein, unseren Fans und den neuen Zielgruppen, die wir erreichen wollen, zuzuhören und die Marktentwicklung zu beobachten. Deshalb haben wir zusammen mit der FIM entschieden, dass es an der Zeit ist, die MotoE am Ende dieser Saison vorerst zu pausieren.“

Die MotoE hat seit ihrer Premiere einen ungewöhnliche Ansatz verfolgt: Sämtliche E-Motorräder kamen von nur einem Hersteller. Zwischen 2019 und 2022 war das der italienische Hersteller Energica. Dessen E-Motorräder standen wegen ihres hohen Gewichts und der geringen Reichweite allerdings in der Kritik. Seit 2023 stellt stattdessen die Audi-Tochter Ducati die E-Motorräder für die Rennserie und sollte dies eigentlich noch mindestens bis 2026 tun. Die MotoE wurde bislang im Rahmen der MotoGP-Serie als eine von insgesamt vier Klassen ausgetragen.

motogp.com

2 Kommentare

zu „Elektromotorrad-Rennserie MotoE wird auf Eis gelegt“
Matthias
15.09.2025 um 23:53
War absehbar denn auf der Piste kaum schneller als die mickrigen Moto3 für den Nachwuchs. Die Rennen waren sehr kurz, Zuschauerinteresse nahe Null, Medieninteresse ebenso. Zudem keinerlei Anbindung an den Markt, denn E-Motorräder werden von den klassischen im MotoGP-Zirkus aktiven Herstellern von Renn- und Sportmaschinen gar nicht angeboten. Die wenigen Marken die E-Bikes anbieten haben mit Rennen nichts am Hut, das können Zero und Co. nicht. Der E-Zweiradmarkt steckt in der Entwicklung noch irgendwo vor dem Tesla Model S.
Toni
16.09.2025 um 10:26
Finde ich Schade aber war leider absehbar. Je breiter das Rahmenprogramm, desto cooler finde ich es. Habe die Rennen (wenn man 7 Runden als "Rennen" bezeichnen will...) auch eigentlich immer recht gerne verfolgt. Aufgrund der Einheits-Motorräder war die WM nie langweilig aber es ist wie überall auf der Welt: Angebot und Nachfrage. Superbikes sind auf der Straße aktuell wirklich überhaupt kein Thema. Wenn man bei uns die bekannten Routen oder Spots abfährt / besucht, findet man nicht ein einziges E-Superbike (und eigentlich auch niemanden, der so eins je haben wollen würde)!

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