Motorradlieferant Energica zieht sich aus Rennserie MotoE zurück

motoe-sachsenring-season-1-2019

Die seit 2019 im Rahmenprogramm der MotoGP ausgetragene E-Motorrad-Rennserie MotoE verliert ihren exklusiven Motorradlieferanten. Der italienische Hersteller Energica wird sich nach der Saison 2022 aus der MotoE zurückziehen. Wie es mit der Elektro-Serie ab 2023 weitergeht, steht noch nicht fest.

++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++

Energica hat die Rennserie seit ihrem Debüt 2019 als exklusiver Ausstatter begleitet. Nach vier Saisons soll Schluss sein. Je 18 Fahrer pro Saison konkurrieren bei MotoE auf der Einheitsmaschine Energica Ego Corsa. Das E-Motorrad ist bei einer Batteriekapazität von 20 kWh bis zu 120 kW stark und 270 km/h schnell. Die Rennen gehen stets etwa 15 Minuten.

Livia Cevolini, CEO von Energica Motor Company, kommentiert den Rückzug ihres Unternehmens wie folgt: „Als Pioniere der Elektromobilität auf zwei Rädern haben wir den Weg zu einer ganz neuen Schicht des nachhaltigen und aufregenden Motorradrennsports geebnet und – wie wir es schon immer getan haben – wollen wir uns nun an neuen Herausforderungen messen. Deshalb freuen wir uns auf das nächste große Projekt, das kommt! Wir bedanken uns bei Dorna Sports für die großartige Gelegenheit, unsere Technologie zu präsentieren, und freuen uns darauf, unsere gemeinsame Reise mit Stil zu beenden.“ Bei Dorna Sports handelt es sich um den Vermarkter der MotoGP-Meisterschaft, der die kommerziellen Rechte an der Serie hält.

Nicolas Goubert, Executive Director des FIM Enel Motor World Cup, lobt die Zusammenarbeit in den ersten drei Saisons, man habe „eine unglaubliche Show geliefert“. Von Anfang an habe Energica sein Know-how in einer Weise auf die Strecke gebracht, mit der man nicht zufriedener sein könnte: „Vielleicht noch beeindruckender als die Leistung auf der Strecke war die Zuverlässigkeit der Motorräder, denn keiner der 18 Fahrer hatte während der Rennen, die wir in dieser Saison gefahren sind, jemals einen mechanischen Defekt.“ Zu einer etwaigen fünften Saison mit neuem Ausstatter oder neuen Ausstattern äußert sich Goubert nicht.

Die MotoE als rein elektrische Motorrad-Rennserie wurde 2017 angekündigt und ging wie erwähnt 2019 in ihre erste Saison. Noch 2017 wurde Energica als alleiniger Ausrüster ausgewählt. Die Rennserie geriet in die Schlagzeilen, als im Frühjahr 2019 bei Testfahrten vor Saisonbeginn alle 18 Motorräder ausbrannten – Ursache war aber keines der Motorräder oder deren Akkus, sondern eine der Ladestationen.

Zum Sportlichen: In der Saison 2021 konnte der Spanier Jordi Torres seinen Titel verteidigen. Nach dem letzten Rennen lag zwar der Schweizer Dominique Aegerter vorne – Aegerter hatte aber Torres im Laufe des Rennens bei einem Überholmanöver zu Fall gebracht und wurde hierfür bestraft.

Update 22.10.2021: Kurz nach der Bekanntgabe des Rückzugs von Energica als exklusiver Lieferant der E-Motorräder für die Rennserie MotoE nach der Saison 2022 steht der Nachfolger fest. Er kommt ebenfalls aus Italien: Ducati wird von 2023 bis 2026 der alleinige Hersteller sein.

Die Dorna hatte bereits in den vergangenen zwei Jahren im Hintergrund mit mehreren Herstellern verhandelt. „Ihr Projekt hat uns in allen Bereichen überzeugt“, sagte Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta bei einer Pressekonferenz im Vorfeld des MotoGP-Rennens im italienischen Misano über Ducati. Weitere Infos zu dem MotoE-Einstieg der Italiener haben wir hier zusammengefasst.
motorsport-magazin.com, speedweek.com, motogp.com

0 Kommentare

zu „Motorradlieferant Energica zieht sich aus Rennserie MotoE zurück“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch