SK On meldet betriebsbereite Pilotanlage für Feststoffakkus
SK On entwickelt aktuell zwei Arten von Feststoffakkus: Eine Variante mit Polymer-Oxid-Verbundwerkstoffen und eine sulfidbasierte Variante, deren Kommerzialisierung bis 2028 bzw. 2029 erwartet werden. Die Festkörperbatterie-Pilotanlage des Unternehmens, die nun im koreanischen Forschungszentrum in Daejeon fertiggeworden ist, soll hauptsächlich zur Entwicklung sulfidbasierter Feststoffakkus genutzt werden. Einige Produktionslinien sind dabei auch für Batterien mit Lithium-Metall-Anode vorgesehen. Gebaut wurde die Anlage unter Mithilfe von Solid Power.
Hintergrund ist, dass die Koreaner bei ihrem US-Partner Anfang 2024 Lizenzen erwarben, um die Zelltechnologie von Solid Power für ihre Forschung und Entwicklung zu nutzen und ebensolche von Solid Power inspirierten Zellprototypen in Daejeon zu produzieren. Die US-Firma hat ein eigenes Festelektrolytmaterial auf Sulfidbasis entwickelt und zählt neben SK On auch BMW und Ford zu seinen Partnern.
„Diese Pilotanlage wird SK On als Grundstein dienen, um als starkes und widerstandsfähiges Unternehmen auf alle Veränderungen im Geschäftsumfeld reagieren zu können“, äußerte Seok-hee Lee, CEO und Präsident von SK On, bei der Zeremonie zur Fertigstellung der Anlage. „Wir wollen bei der Kommerzialisierung von Festkörperbatterien weiterhin eine Vorreiterrolle einnehmen und die Elektrifizierung vorantreiben.“ In Daejeon sollen Prototypen vom Band laufen, die im Vorfeld der angestrebten Massenfertigung Aufschluss über Qualität und Leistung der Zellen geben. Angestrebt werden „Feststoffakkus mit einer Energiedichte von 800 Wh/l an, langfristig sollen es 1.000 Wh/l sein“, teilt SK On mit.
Das koreanische Unternehmen gab in den vergangenen Monaten regelmäßig Updates zu seinen F&E-Fortschritten in diesem Bereich. Vergangenen Sommer machte das Unternehmen beispielsweise publik, einen festen Polymer-Elektrolyten für Lithium-Metall-Batterien geschaffen zu haben, der bei Raumtemperatur betrieben werden kann. Anfang 2025 meldeten die Südkoreaner unter anderem, eine neue Herstellungsmethode für den festen Elektrolyten gefunden zu haben – auf Basis einer Lichtenergie-Technologie.
Im Mai präsentiert SK On dann Fortschritte bei der Lebensdauer von Batterien auf Sulfidbasis, die über Lithium-Metall-Anoden verfügen. Und legte überdies neue Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen der Aushärtungszeit von Gel-Polymer-Elektrolyten und der Batterielebensdauer vor.
Solid Power hatte wiederum im Mai 2021 erstmals Details zu seiner Festkörperakku-Plattform genannt. Dabei kommen herkömmliche NMC-Kathoden zum Einsatz, deren Produktion muss also nicht umgestellt werden. In Kombination mit einer Silizium-Anode und einem festen Elektrolyten will Solid Power eine Zelle bauen können, die auf eine gravimetrische Energiedichte von 390 Wh/kg kommen soll. Wird statt der Silizium-Anode eine Lithium-Metall-Anode verbaut, kommt die Zelle (weiterhin mit NCM-811-Kathode) auf eine Energiedichte von 440 Wh/kg.
skinnonews.com
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