VW könnte seine SSP mit einem ID. Touareg starten
Ein ID. Touareg als erstes Fahrzeug der künftigen Scalable Systems Platform (SSP) käme ziemlich überraschend, schließlich hieß es zuletzt immer wieder, dass die SSP bei der Marke VW mit dem ID. Golf oder ID. Roc ihre Premiere feiern würde, die beide im Stammwerk in Wolfsburg gebaut werden sollen. Allerdings verzögert sich der Start beider Modelle angeblich bis 2030, wie wir gerade erst berichtet haben.
Und genau diese Verzögerung bei ID. Golf und ID. Roc, die u.a. mit einer angeblich später als ursprünglich geplanten Verlagerung des Verbrenner-Golfs nach Mexiko zusammenhängt, würde einem möglichen ID. Touareg in die Karten spielen. Noch hat der VW-Konzern zwar nicht einmal bestätigt, dass es ein solches Modell geben wird, doch die Argumente eines Berichts der „Automobilwoche“ klingen plausibel.
Aus des Verbrenner-Touaregs ermöglicht SSP-Vorbereitungen in Bratislava
Denn zwar hatte es erst vergangenen Monat laut Medienberichten geheißen, dass VW die Produktion des Verbrenner-Touareg bereits kommendes Jahr auslaufen lassen will und sich damit eingestehen würde, den SUVs von BMW und Mercedes keine ernsthafte Konkurrenz machen zu können. Doch dieses vermeintliche Aus für die Touareg-Produktion im slowakischen Bratislava brächte den Vorteil, dass Volkswagen dort schnell mit der Einrichtung einer Montagelinie für Fahrzeuge mit SSP-Architektur beginnen könnte.
Diese SSP-Montagelinie in Bratislava könnte 2029 einsatzbereit sein – und dann könnte dort konzernweit als erstes SSP-Modell ein elektrischer Touareg gebaut werden, der gemäß der neuen Namensstrategie von VW wohl ID. Touareg heißen würde. Dass der ID.Touareg vor allen anderen SSP-Modellen kommen könnte, erscheine „fast logisch. Zum einen sind Oberklasse-Fahrzeuge noch immer die margenstärksten Autos. VW würde mit einem Modell starten, das gut Geld in die Kassen spülen könnte“, heißt es dazu von der „Automobilwoche“.
Zum anderen gäbe es in Bratislava viel mehr Zeit, eine SSP-Produktion einzurichten als in Wolfsburg für den ID. Golf und ID. Roc. Sprich: Der Bericht begründet die angeblichen Pläne für einen elektrischen ID. Touareg vor allem mit Logik. Nähere Details zum Modell gibt es aber nicht. Einzige ergänzende Info ist noch, dass es den ID. Touareg eventuell auch mit Range Extender geben könnte.
Schwestermodell Cayenne bald auf Basis der PPE
Der aktuelle VW Touareg teilt sich in der Verbrenner-Welt noch eine Plattform mit den Konzern-Schwestermodellen Audi Q7, Porsche Cayenne, Lamborghini Urus und Bentley Bentayga. Von Porsche ist bereits bekannt, dass der Cayenne in seiner nächsten Generation bereits ab 2026 als Elektromodell erhältlich sein soll.
Der elektrische Porsche-SUV wird und kann aber nicht wie ein möglicher ID. Touareg auf der bis dahin noch gar nicht fertiggestellten SSP-Architektur basieren. Vielmehr wird der elektrische Cayenne auf der von Audi und Porsche gemeinsam entwickelten Premium Platform Electric (PPE) basieren, die bereits im Porsche Macan, im Audi A6 e-tron und im Audi Q6 e-tron zum Einsatz kommt. Parallel soll der bisherige Cayenne mit Verbrenner- und Hybridantrieben jedoch weiter gebaut und wohl nochmals modernisiert werden.

VW hatte 2021 auch darüber nachgedacht, ein großes Elektro-SUV im Format des in Nordamerika angebotenen VW Atlas auf den Markt zu bringen. Der damalige VW-Chef Herbert Diess nannte das Modell den ID.8. Nähere Details waren damals aber nicht in Erfahrung zu bringen.
VW plante ursprünglich, die SSP-Plattform mit einem komplett neu entwickelten Premiummodell namens Trinity einzuführen, doch dessen Start soll sich bereits auf 2032 verzögert haben. Zuletzt gab es Berichte, wonach die SSP-Plattform konzernweit womöglich 2028 ihre Premiere im Audi A3 e-tron oder Audi A4 e-tron feiern würde, während ID. Golf und ID. Roc kurze Zeit später folgen könnten – letzteres soll sich wie oben erwähnt wohl nun bis 2030 verzögern .

Mit der 2021 erstmals öffentlich erwähnten SSP will VW eine E-Auto-Architektur vorlegen, die erstmals für alle Segmente vom Kleinwagen bis zum Luxusmodell genutzt werden kann. Die SSP soll über eine Systemspannung von 800 Volt verfügen und dadurch schnelle Ladevorgänge ermöglichen, außerdem soll sie die „Einheitszelle“ verwenden, die die Batterietochter PowerCo selbst herstellen will. Über die Nutzung von möglichst vielen Gleichteilen unter dem Blech soll die SSP für Skaleneffekte sorgen und auch die Komplexität reduzieren, um die bei VW traditionell hohen Kosten zu senken. Die Rede ist von 20 Prozent Kostenreduktion gegenüber dem heutigen Stand mit den beiden Elektroplattformen MEB und PPE.
Vergangenes Jahr beteiligte sich Volkswagen an Rivian und gründete mit dem US-Elektroautohersteller auch ein Joint Venture. Ziel der Partnerschaft ist es unter anderem auch, Rivians Software-Stack sowie die elektrische und elektronische Architektur als Teil der SSP zu nutzen.
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