Kenia peilt 10.000 öffentliche Ladestationen bis 2030 an

Das ostafrikanische Land Kenia hat ein landesweites Programm im Umfang von 6 Milliarden Kenia-Schilling (umgerechnet rund 39,5 Millionen Euro) zum Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge gestartet, um bis 2030 mindestens 10.000 öffentliche Ladestationen zu errichten.

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Bild: Daniel Bönnighausen

Kenia plant laut einem Strategiepapier des Ministeriums für Energie und Erdöl, das Ladenetz im Land in drei Phasen aufzubauen: Den Anfang machen 1,18 Milliarden Shilling für Ladestationen in 17 vorrangigen Städten und entlang wichtiger Verkehrskorridore wie die Route Mombasa – Busia. Im Anschluss sollen 1,81 Milliarden Shilling in die Ausweitung des Ladenetzes auf 23 weitere Städte investiert werden. Und schließlich sind 3,13 Milliarden Shilling für die Anbindung von Bezirkshauptstädten und Satellitenstädten vorgesehen.

Die Initiative ist Teil des „National Energy Compact 2025–2030“ und zielt darauf ab, die Infrastruktur-Defizite des Landes zu beheben, die die Verbreitung von Elektrofahrzeugen behindern – insbesondere außerhalb von Nairobi.

Avisiert ist nun, die Ladestationen alle 25 Kilometer entlang der wichtigsten Autobahnen zu installieren. In das Großvorhaben eingebunden ist allen voran Kenias Versorgungsunternehmen Kenya Power. Der Konzern gibt an, in der ersten Ausbauphase allein 45 Schnellladestationen in sechs Landkreisen, darunter Nairobi, Mombasa, Kisumu, Nakuru, Eldoret und Nyeri zu installieren. Das Finanzierungsmodell sieht neben staatlichen Ausgaben und Direktinvestitionen von Kenya Power aber auch Investments aus dem privaten Sektor vor.

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4 Kommentare

zu „Kenia peilt 10.000 öffentliche Ladestationen bis 2030 an“
gerd
07.10.2025 um 07:36
Gerhard Polt:" for the future in africa I dont see black"
ioniqKnechter
08.10.2025 um 10:19
Ehy, moin erst ma... Damit entfällt auch das altbekannte Argument, unsere alten fossilen Fahrzeuge würden einfach nach Afrika verfrachtet. Kenia ist längst nicht das erste und auch nicht das einzige Land auf dem Kontinent, das konsequent auf E-Mobilität setzt..... Wenn die deutschen Fahrzeughersteller den Anschluss an die chinesische Konkurrenz nicht vollends verlieren wollen, müssen sie ihren Blick ebenfalls auf Afrika richten. Der Kontinent bietet gewaltiges Potenzial: Mit reichlich Sonne und Wind kann dort Energie für Mobilität günstig, dezentral und unabhängig erzeugt werden – ein echter Zukunftsmarkt, den man nicht länger unterschätzen sollte.
ioniqKnechter
08.10.2025 um 10:32
Die Elektromobilität in Afrika gewinnt zunehmend an Dynamik. Getrieben von Umweltbewusstsein, niedrigeren Betriebskosten und dem Ziel der Dekarbonisierung verlagert sich der Fokus von teuren Elektro-SUVs hin zu erschwinglichen Lösungen wie E-Motorrädern und E-Bussen. Besonders Kenia und Äthiopien gelten als Vorreiter: Sie nutzen ihr großes Potenzial an erneuerbaren Energien, fördern lokale Produktion und investieren in Ladeinfrastruktur. Auch Länder wie Tansania, Ruanda, Senegal und Nigeria treiben mit praktischen, oft lokal entwickelten Ansätzen die E-Mobilität voran. Einige afrikanische Staaten haben zudem bereits Importverbote für Fahrzeuge mit fossilen Verbrennungsmotoren eingeführt, um den Wandel zu beschleunigen. Trotz Herausforderungen wie schwacher Infrastruktur und hohen Importabgaben deuten innovative Konzepte und der erwartete Zufluss gebrauchter E-Fahrzeuge aus dem Norden auf eine nachhaltige Entwicklung hin.
Matthias
20.10.2025 um 16:15
"Getrieben von Umweltbewusstsein", na klar ... Es sind fehlende Devisen für Rohöl oder Kraftstoffe, und selbst wenn man Sprit in einer Hafenstadt hat: mangels Eisenbahnen, Straßen, Schifffahrtswegen, Pipelines fehlen Transportmöglichkeiten ins Binnenland was in vielen Regionen der Welt eine Massenmotorisierung mit Verbrennern limitiert oder verhindert. Oft wird Kraftstoff für Stromaggregate dringender benötigt als in Privat-Kfz. Hat man jedoch ein Kraftwerk irgendwo, Wasserkraft oder Kohle mit Bergwerk vor Ort, dann kann man elektrisch fahren. Aber nicht "Getrieben von Umweltbewusstsein und dem Ziel der Dekarbonisierung", sondern von Notlage und Sachzwang. Manche reden daher als ob Afrikaner reihenweise ihre Mercedes Diesel und Toyota Hilux abstellen und auf Renault Zoe umsteigen nur um vorbildlich das Klima zu retten.

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