Ferrari zeigt Chassis und Technik für sein erstes Elektroauto

Ferrari hat im Rahmen seines Kapitalmarkttages 2025 seine aktualisierte Geschäftsstrategie vorgestellt und technische Details zu seinem ersten rein elektrischen Serienmodell genannt. Für das Jahr 2030 rechnet der Sportwagenhersteller jetzt nur noch mit einem Elektro-Anteil von 20 Prozent, zuvor hatte Ferrari 40 Prozent angepeilt.

Ferrari elettrica chassis
Bild: Ferrari

Ferrari hat im Rahmen seines Capital Markets Day 2025 seinen Strategieplan bis 2030 vorgestellt, der die Marke in das elektrische Zeitalter führen soll, ohne dabei ihre sportliche DNA zu verlieren. Aus „Elektrobrille“ dabei besonders interessant: Plante Ferrari noch im Strategieplan 2022-2026 mit einem Anteil von 40 Prozent an vollelektrischen Fahrzeugen am Produktportfolio bis zum Jahr 2030, wurde dieses Ziel nun auf 20 Prozent zurecht gestutzt. Wichtig dabei zudem: Im Gegensatz zu anderen Herstellern bezieht Ferrari diesen Prozentsatz nicht auf den tatsächlichen Absatz, sondern auf den Anteil in der Modellpalette. Weitere 40 Prozent sollen dabei auf Hybride entfallen und die restlichen 40 Prozent auf klassische Verbrenner.

Noch hat Ferrari kein einziges vollelektrische Modell im Sortiment, hat nun aber weitere Details zum Ferrari Elettrica genannt – dieser erste Stromer soll Ende 2026 in die Produktion gehen. John Elkann, Executive Chairman von Ferrari, sagte bei der Veranstaltung: „Mit dem neuen Ferrari Elettrica bekräftigen wir erneut unseren Willen zum Fortschritt, indem wir Technologie, Designkreativität und Fertigungshandwerk vereinen.“

Der neue Ferrari Elettrica soll die Emotionen und Fahrdynamik eines Ferrari in die Elektromobilität übertragen – mit einem eigenentwickelten elektrischen Antriebsstrang, Hochvoltbatterien, E-Achsen und Invertern, die im neuen E-Building in Maranello gefertigt werden. Ferrari betont, dass die Elektrifizierung nicht als Abkehr, sondern als Erweiterung der eigenen Philosophie verstanden wird: Technologieoffenheit und Emotion bleiben Leitprinzipien.

Zwar hat der italienische Hersteller den Ferrari Elettrica bei der Veranstaltung noch nicht als Ganzes enthüllt, so dass noch keine Eindrücke zum Design möglich sind. Dafür hat Ferrari aber einen intensiven Blick unter die Haube gewährt, dabei u.a. das Chassis und die Motoren gezeigt und vor allem auch schon die Leistungsdaten genannt: Ferraris erstes reines E-Modell nutzt ein neu entwickeltes Skateboard-Layout mit voll in den Fahrzeugboden integrierter Batterie. Das Batteriesystem besteht demnach aus 15 Modulen mit jeweils 14 Zellen. Die Bruttokapazität liegt bei beachtlichen 122 kWh, die Ladeleistung bei sehr guten 350 kW. Die Spannung liegt mit 880 Volt zehn Prozent höher als bei den neuesten Modellen von Audi, Mercedes oder Porsche. Zur Reichweite ist noch nichts bekannt.

Bei einem Ferrari geht es aber natürlich nicht nur um das Batteriesystem, sondern auch um eine hohe Performance auf der Straße: Der Ferrari Elettrica nutzt ein System mit zwei E-Achsen und insgesamt vier permanent erregten Synchronmotoren (zwei pro Achse) mit Halbach-Array-Rotoren, einer Technologie, die ursprünglich aus der Formel 1 stammt. Die Frontachse leistet 210 kW und kann bei jeder Geschwindigkeit entkoppelt werden, um die Effizienz zu steigern – im Allradmodus schaltet sie sich bei Bedarf automatisch zu. Die Hinterachse liefert 620 kW und bis zu 8000 Nm Drehmoment im Performance Launch. Den Sprint von Null auf 100 km/h soll der Ferrari Elettrica damit in 2,5 Sekunden schaffen. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei 310 km/h liegen.

ferrari.com (Strategie), ferrari.com (Elettrica)

2 Kommentare

zu „Ferrari zeigt Chassis und Technik für sein erstes Elektroauto“
Toni
10.10.2025 um 15:47
Ich bin echt so gespannt wohin sich die Reise der Supersportwagen entwickeln wird. Im Breitenverkehr sehe ich da schon etwas mehr Klarheit (außer in Deutschland... ^^') aber bei den Edelmarken und Supersportlern würde ich keine Wetten eingehen wollen. Speziell bei Herstellern wie Ferrari, McLaren oder Aston Martin, deren Markenzeichen seit eh und je extrem teure Fahrzeuge mit großvolumige V12- oder hochdrehende V8-Motoren sind!
Benjamin Reinhard
10.10.2025 um 19:58
Find ich auch spannend. Besonders weil die Akkus ja auch bewegt werden wollen. Viele sehen son Fahrzeug aber irgendwie auch als Wertanlage (Funktioniert glaub ich viel seltener, als es sich die Käufer eingestehen wollen), und dann hat man nach 30 Jahren Standzeit im Keller n kaputten Akku :/ Kann mir vorstellen, dass das tatsächlich eine Nische bleibt, zumindest Hybride. Wenn neue Verbrenner aber komplett verboten werden, wird es für diese Hersteller richtig Interessant !

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