Yasa überbietet eigenen Bestwert bei Leistungsdichte
Im Juli hatte Yasa mit einem Prototyp seines neuen Axialflussmotors bei einem Gewicht von 13,1 kg eine Leistung von 550 kW erreicht, was einer Leistungsdichte von 42 kW/kg entspricht. Die jüngsten Tests mit einer noch leichteren Version haben diesen Wert „deutlich übertroffen“, wie Yasa mitteilt.
Der nun getestete Motor soll mit 12,7 Kilogramm nochmals etwas leichter sein. Und mit einer kurzfristigen Spitzenleistung von 750 kW hat er auch die Peak-Leistung aus dem Juli-Test überboten. Mit 59 kW/kg liegt die Leistungsdichte etwa 40 Prozent höher als bei den Tests im Juli.
Während damals die Testergebnisse und die Leistungsdichte von 42 kW/kg nicht vom Unternehmen selbst, sondern nur von Chief Technology Officer Tim Woolmer in einem LinkedIn-Post veröffentlicht wurden, hat Yasa offenbar bemerkt, welche Kreise Woolmers Social-Media-Beitrag damals gezogen hat. Denn dieses Mal gibt es eine offizielle Mitteilung des Unternehmens, wenn auch nur zu einem inoffiziellen Rekord.
Bis zu 400 kW Dauerleistung?
In jenem Schreiben gibt der Elektromotoren-Experte an, dass das derzeit getestete Aggregat nicht rein mit dem Fokus auf eine kurzfristige Peak-Leistung entwickelt wurde. Yasa schätzt, „dass die äußerst wichtige Dauerleistung zwischen 350 kW und 400 kW liegen wird“. Im Sommer hatte Woolmer noch konkret 670 Volt und 850 Ampere über einen Zeitraum von fünf Sekunden genannt, derart detaillierte Informationen gibt es zu dem neuen Bestwert aber nicht. Das soll aber wohl noch geschehen: „Weitere Details zur Entwicklung des Prototyp-Motors werden in kommenden Veröffentlichungen bekannt gegeben“, so das Unternehmen.
Dass es einen neuen Rekord geben dürfte, hatte Woolmer im Juli schon angedeutet: In dem LinkedIn-Beitrag schrieb er, dass man gemeinsam mit dem Partner Drive System Design den Prüfstand über die eigentlich festgelegte 500-kW-Grenze hinausgetrieben habe – und dass im Sommer weitere Tests auf einem „großen Prüfstand“ folgen sollen. Mit dieser Anlage waren offenbar nun die 750 kW möglich.
„Im Namen des gesamten Yasa-Teams bin ich stolz und begeistert, dass wir so schnell an die bereits bemerkenswerten Ergebnisse unserer ersten Tests mit diesem unglaublichen Ergebnis anknüpfen konnten“, sagt CTO Woolmer in der Mitteilung. „Die Erreichung einer kurzfristigen Spitzenleistung von 750 kW und einer Dichte von 59 kW/kg ist eine wichtige Bestätigung für unsere Axialfluss-Technologie der nächsten Generation. Es ist ein Beweis dafür, was gezielte technische Innovationen leisten können. Und das ist kein Konzept auf dem Bildschirm – es läuft gerade auf den Prüfständen. Wir haben einen Elektromotor gebaut, der deutlich leistungsstärker ist als alle bisherigen Motoren – und das alles mit skalierbaren Materialien und Prozessen. Dieser Motor wird eine bahnbrechende Technologie in den Hochleistungsbereich der Automobilindustrie bringen.“
„Dieser Rekord zeigt, was Yasa so einzigartig macht“, ergänzt Yasa-CEO Jörg Miska. „Mit einer dreimal höheren Leistungsdichte als die derzeit führenden Radialflussmotoren setzt Yasa weiterhin neue Maßstäbe im Bereich der Elektromotorenkonstruktion und verwandelt pure Innovation in greifbaren technischen Fortschritt. Unsere Technologie liefert bereits heute messbare Ergebnisse und ebnet gleichzeitig den Weg für eine neue Generation leichter, effizienter elektrischer Antriebssysteme.“
Yasa ist auf die besonders kompakt bauenden Axialflussmotoren spezialisiert – im Gegensatz zu den sonst üblichen Radialflussmotoren ist das Magnetfeld des Stator hier nicht entlang des Radius, sondern der Drehachse des Elektromotors ausgerichtet. Das soll für eine höhere Leistungsdichte sorgen, womit diese Elektromotoren insgesamt etwas kleiner sind. Aufgrund der Anordnung der Komponenten sind sie oft eher scheibenförmig.
2021 hatte die Mercedes-Benz AG das britische Unternehmen mit Sitz in Oxford übernommen und zwei Jahre später das Showcar Mercedes-Benz Vision One-Eleven mit Axialflussmotoren von Yasa vorgestellt. Daraus ist der AMG GT XX geworden, der über drei dieser Motoren verfügt und im August zahlreiche Weltrekorde aufgestellt hat – auch dank der Leistung und Effizienz seines Antriebs. In Serien-Elektroautos von Mercedes wird die Technologie noch nicht eingesetzt, wohl aber in einigen Hybrid-Supersportwagen, etwa von Ferrari.
Quelle: Info per E-Mail
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