Sebastian Schmitt übernimmt ZF-Division E
Für die Division E, in der ZF die konventionelle, hybride und rein elektrische Pkw-Antriebstechnik gebündelt hat, ist es der zweite Chefwechsel in diesem Jahr: Denn Mathias Miedreich hatte seinerseits erst im Januar als Vorstand für die Division übernommen. Allerdings wurde der Manager im September zum neuen CEO berufen.
Die Leitung der Division Elektrifizierte Antriebstechnologien wird Miedreich im operativen Geschäft nun abgenommen, denn der Zulieferer hat Sebastian Schmitt als neuen Divisionsleiter ernannt. Anders als Miedreich zieht Schmitt aber nicht in den ZF-Vorstand ein, in strategischen Fragen vertritt Miedreich die Antriebssparte im Vorstand. Schmitt wird aber direkt an Miedreich berichten und somit eng mit ihm zusammenarbeiten.
Der neue Leiter der Division E ist studierter Wirtschaftsingenieur und arbeitet seit fast zwei Jahrzehnten für ZF. Derzeit leitet der die Produktlinie Elektrifizierte Antriebssysteme. „Sein beruflicher Werdegang führte ihn unter anderem an den mexikanischen ZF-Standort Saltillo sowie als Geschäftsführer ins Getriebewerk Brandenburg“, heißt es in der Mitteilung.
Dass Schmitt nicht in den Vorstand einzieht, wird mit der von Miedreich gewünschten „schlanken und schlagkräftigen Führungsorganisation“ begründet – der Konzernvorstand wird von sechs auf fünf Mitglieder verkleinert, da Miedreich die Doppelfunktion als CEO und Vorstand der Division E übernimmt. Das wird in der Mitteilung als „klares Signal für Effizienz und Fokus“ bezeichnet. Gleichzeitig etabliert ZF das Transformation Committee, ein zentrales Steuerungsgremium, das die entscheidenden Unternehmensbereiche – Vertrieb, Materialwirtschaft, Produktion und Strategie – direkt mit dem Vorstand vernetzt. „Dieses Team übernimmt die operative Leitung des konzernweiten Performance-Programms, dem Herzstück der Transformation“, so das Unternehmen.
Für die Division E hatte sich der Vorstand Ende September mit der Arbeitnehmervertretung und der Gewerkschaft auf eine Restrukturierung geeinigt. Bis zu 7.600 Arbeitsplätze in der Sparte sollen wegfallen, dafür ist ein zwischenzeitlich erwogener Verkauf der Division vorerst vom Tisch, es werden auch keine Standorte geschlossen. Dennoch sind die Einschnitte hart.
Die Krise bei ZF geht aber über die angeschlagene Antriebssparte hinaus, denn im September musste nicht nur der bisherige CEO Holger Klein, sondern auch Nutzfahrzeug-Vorstand Peter Laier gehen. Auch für Laier ist nun eine Nachfolge gefunden: Andreas Moser, bisher Leiter der ZF-Division Industrietechnik, wurde mit Wirkung zum 1. November 2025 zum Vorstandsmitglied für die Divisionen Nutzfahrzeugtechnik und Industrietechnik sowie die Region Indien berufen. Diese Posten hatte Laier zuvor inne, außerdem noch die Bereiche Materialwirtschaft und Produktion.
„Unser gesamter Fokus liegt in den kommenden Jahren darauf, ZF operativ zu stärken, die Profitabilität weiter zu erhöhen und unsere finanzielle Stabilität konsequent auszubauen“, betont Mathias Miedreich. „Das neue Transformation Committee steht dabei für Geschwindigkeit, Klarheit und Wirkung – mit dem klaren Ziel, unsere Kunden durch zukunftsweisende Technologien und verlässliche Partnerschaft zu unterstützen.“
0 Kommentare