Alpine macht aus Markenikone A110 reinen Elektro-Sportwagen

Renaults Sportwagen-Marke Alpine bestätigt einen elektrischen Nachfolger für den A110. Die Produktion des aktuellen Verbrenner-Sportwagens wird Mitte 2026 eingestellt. Die neue Generation fährt anschließend nur noch rein elektrisch vor – und zwar auf Basis der Alpine-eigenen APP-Plattform.

Alpine a verbrenner
Noch als Verbrenner erhältlich (Bild), aber 2026 wird der A110 rein elektrisch.
Bild: Alpine

Nach voraussichtlich 30.000 produzierten Verbrenner-A110 soll Schluss ein: Alpine gibt bekannt, bis kommenden Sommer nur noch 1.750 Einheiten der aktuellen zweiten Generation des Sportwagens am Standort Dieppe („Manufaktur Jean Rédélé“) herstellen zu wollen. Anschließend wird aus dem A110 ein Stromer: Die dritte Generation wird auf einer reinen E-Plattform aufbauen und soll 2026 vorgestellt werden. Dadurch avanciert der neue A110 zum ersten Repräsentanten der neuen APP-Plattform („Alpine High Performance Electric Platform“), die von Alpine speziell für Performance-Modelle entwickelt wurde.

Nicht zu unterschätzen ist, dass der A110 für Alpine identitätsstiftend ist: Er orientiert sich an der Alpine Berlinette, die 1962 von Jean Rédélé eingeführt wurde und „die DNA der Marke verkörpert – Leichtigkeit, Sportlichkeit und das gewisse französische Savoire-faire“. 1973 war die Alpine Berlinette das erste Fahrzeug, das die Rallye-Weltmeisterschaft gewann. Dann wurde es lange still um das Modell. 2017 markierte dann der Alpine A110 das Comeback der Marke mit dem „A-Pfeil“. Die Gesamtproduktion wird laut den Verantwortlichen kommenden Sommer die erwähnten knapp 30.000 Einheiten erreichen – Rekord für die Renault-Marke.

Nun soll die Erfolgsstory rein elektrisch weitergehen. Technische Daten zur neuen Elektro-Version verrät Alpine allerdings noch nicht – weder zum Modell noch zur APP-Plattform. Klar ist nur: Der neue A110 wird das dritte Elektromodell des Unternehmens. Bisher hat die Sportwagen-Marke den A290 als sportlichen Ableger des Renault 5 und den A390, ein 4,62 Meter langer Elektro-Crossover mit drei Elektromotoren, im Portfolio. Letzterer übernimmt dabei viele Elemente des im Herbst 2024 vorgestellten Showcars A390_β. Und: Alpine sieht in ihm auch viele Ähnlichkeiten zum A110, etwa bei der „spektakulär geformten Motorhaube“ und der „aerodynamischen Eleganz in Perfektion“, wie die Verantwortlichen jüngst bei der Enthüllung des A390 bemerkten. Bestellbar wird das Modell im Laufe dieses Quartals, Preise sind noch nicht bekannt.

Für weitere Details zum A110 müssen wir uns noch etwas gedulden. Wobei eines klar sein dürfte: Wie schon bei den aktuellen Modellen dürfte auch der elektrische A110 auf Komponenten made in France bauen. Der lokale Bezug von Teilen ist eine bei Alpine stark verfolgte Beschaffungsstrategie. So werden etwa die Batteriezellen und -module für den A390 von Verkor in Dunkerque hergestellt und von Ampere in Douai zu einbaufertigen Batteriepacks montiert. Und auch die exklusiv von Michelin für den A390 entwickelten Reifen sowie das Audiosystem von Davialet kommen aus Frankreich.

presse.alpinecars.de

12 Kommentare

zu „Alpine macht aus Markenikone A110 reinen Elektro-Sportwagen“
Holger
27.10.2025 um 20:02
Sehr mutige Entscheidung, dieses ikonische Auto zu elektrifizieren. Ich freue mich auf den ersten rein-elektrischen 2 Sitzer Sportwagen.
Jennss
30.10.2025 um 14:23
Der Taycan Turbo GT mit Weissachpaket ist auch ein Zweisitzer :). Der Maserati und MG Cyberster auch.
TeeKay
30.10.2025 um 16:51
Bitte nicht das Urgestein vergessen: Tesla Roadster und sein Wert steigt und steigt ..
Frank
28.10.2025 um 07:33
Gott sei Dank, kein weiteres SUV.
Winfried Wagener
30.10.2025 um 22:02
Absolut richtig!
Wilhelm
28.10.2025 um 07:38
Slot-Car für die Staße
René
28.10.2025 um 11:08
"knapp 30.000 Einheiten erreichen – Rekord für die Renault-Marke" warum müssen Erfolgsgeschichten mit der E-Mobilität kaputt gemacht werden? Offensichtlich wollten die Kunden dieses Auto mit Verbrenner, warum nimmt man es dann aus dem Angebot? Wer nicht mehr baut, was die Kunden kaufen, der wird pleite gehen.
Winfried Wagener
30.10.2025 um 22:05
... weil in der heutigen Zeit keiner mehr einen Verbrenner braucht. Die Dinger sind umweltschädlich und ziehen nicht. Sozusagen lahme Krücken. Wer braucht denn heute so etwas noch? Fahren Sie mal einen schönen Elektrowagen dann sind sie auch überzeugt. Und wenn Ihnen das brumm brumm Geräusch fehlt machen Sie es einfach mit dem Mund selber nach.
Frank
28.10.2025 um 18:13
Die Erfolgsgeschichte muss nicht enden, im Gegenteil. Ein BEV im Kleid eines Renault Alpine kann noch mehr Spaß generieren. Niedriger Schwerpunkt, 50/50 Gewichtsverteilung, volles Drehmoment bei Drehzahl 0. Es sind Fahrleistungen möglich, die mit Verbrenner wirklich teuer werden, für ein BEV zu einem moderaten Preis. Ich fahre einen 2019 Tesla M3P. Wenn Du es krachen lassen möchtest, ab in den Trackmodus, Qualm aus allen Radkästen. Warum sollte Renault Alpine das nicht auch hinbekommen und vielleicht noch eine Schippe drauflegen.
eRoadster Fan
28.10.2025 um 15:20
Erfolgsgeschichten sind Geschichten. Sie spielen in der Vergangenheit. Die Zukunft ist eine andere, neue Geschichte. Diese kann ebenfalls eine Erfolgsgeschichte werden. Elektrische Roadster sind nachwievor rar, sehr zum Vorteil von Alpine. Die konsequente Ausrichtung auf batterie-elektrische Mobilität ist der beste Weg zu neuem Erfolg! Wer Stinker kaufen möchte, findet sein C02-Glück bei der deutschen automobilen Resterampe.
Micha
28.10.2025 um 17:05
Ich kannte schon die alte sowie aktuell die neue A110. Und wenn die elektrische kommt, wird sie meine werden. Traditionstechnik nach christdemokratischem Wunsch widerspricht der Zukunft und killt unsere Automobilindustrie. Weg mit dem überholten Verbrenner - Quatsch und mehr solcher interessanter Sportwagen.
Christian Vana
28.10.2025 um 11:42
Wenigstens kein SUV, und hoffentlich nicht so in der Größe aufgequollen, wie der neue MG "Roadster", aber für jemanden, der in Bewunderung der Ur-A110 aufgewachsen ist, wohl immer noch ein wuchtiger Brocken. War ja schon die neue A110 ganz schön schwer. Wie sich das auf die Fahrdynamik auswirkt? Wird, fürchte ich, von Elektronik ungefragt weggefiltert. Wie leicht und dynamisch wirklich immer noch geht, zeig Caterham mit dem 170S. Aber wir müssen wohl dankbar sein, wenn uns die "schöne, neue Welt" noch ein bisserl Spaß läßt.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert